Die Frau am Strand

( The Woman On The Beach ) ( USA, 1947 )

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 15.04.2023

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Betthupferl Film aus meiner Film Noir & Thriller - Filmreihe ist "DIE FRAU AM STRAND" ("THE WOMAN ON THE BEACH") aus dem Jahre 1947 mit Joan Bennett, Robert Ryan, Charles Bickford, Nan Leslie und Walter Sande. Der ehemalige Offizier Scott Burnett (Robert Ryan) verliebt sich in die schöne Peggy (Joan Bennett), Frau des blinden Kunstmalers Ted (Charles Bickford). Scott hat den Verdacht, dass Ted seine Blindheit nur vortäuscht, um seine Frau an sich zu binden....Letzter Hollywoodfilm von Meisterregisseur Jean Renoir ("Die Spielregel"). Der Film beruht auf den Roman "None So Blind" von Mitchell Wilson aus dem Jahre 1945.

 

Die Stars:

Joan Bennett spielte die zwischen Ryan und Bickford hin und hergerissene  Peggy Butler, Robert Ryan spoielte ihren Love Interest Lt. Scott Burnett, Charles Bickford spielte ihren Ehemann Todd Butler, Nan Leslie spielte Ryans Verlobte Eve Geddes, Walter Sande spielte Otto Wernicke.

 

Synchronisation:

Die Synchronisation wurde 1979 vorgenommen. Joan Bennett wurde von Emily Reuer gesprochen, Robert Ryan von Randolf Kronberg, Nan Lesley von Marion Hartmann, Charles Bickford von Heinz Engelmann und Walter Sande von Wolf Ackva.

 

DVD & BluRay:

Leider ist dieser Film bislang bei uns nicht auf DVD oder BluRay erschienen. Ich besitze von dem Film eine digitale Pay TV Aufnahme von Sky Cinema Classics, welche ich vor kurzem erst ganz frisch nochmal aufgenommen hatte. Bild und Tonqualität sind sehr gut.

 

Interessantes:

Hauptdarstellerin Joan Bennett machte Renoir auf den Stoff aufmerksam, den zunächst Val Lewton für RKO Pictures produzieren sollte, dieser wandte sich aber anderen Projekten zu. Jack J. Gross fungierte als Executive Producer, Will Price als Associate Producer. Renoir, der "praktisch zum eigenen Produzent wurde“ und volle künstlerische Freiheit beim Drehen genoss, faszinierte die „Liebesgeschichte, deren Protagonisten sich rein körperlich zueinander hingezogen fühlten, ohne dass sich Gefühle hineinmischten“. Nach katastrophalen Previews entschied der Regisseur, den Film um rund ein Drittel zu kürzen und Szenen neu zu drehen. Diese betrafen vor allem Szenen zwischen Bennett und Robert Ryan. Das Ergebnis war „ein Film, der seinen Daseinszweck verloren hatte. […] Ich hatte mich zu sehr von den Previews beeinflussen lassen […] Ich war dem Publikumsgeschmack zu weit voraus gewesen.“ (Renoir). Die Frau am Strand war Renoirs letzter amerikanischer Film. Die Frau am Strand wurde im Juni 1947 in den USA uraufgeführt und war ein finanzieller Misserfolg. In Deutschland lief der Film nicht in den Kinos, sondern wurde am 7. Juni 1979 erstmals im Fernsehen gezeigt. Die Zugehörigkeit des Films zum Film-noir-Kanon ist umstritten. Die Filmhistoriker Alain Silver und Elizabeth Ward sowie James Naremore führen ihn nicht in ihren Studien zum Film noir. Dagegen fand er Aufnahme in den Büchern von Foster Hirsch, Geoff Mayer und Andrew Spicer.

 

Zum Film selbst:

Lt. Scott Burnett versieht seinen Dienst bei der Küstenwache. Doch nach einem Unfall, den er hatte, plagt ihn jede Nacht ein stets wiederkehrender Albtraum, so dass ihm sein Vorgesetzter zur Erholung einen Urlaub gönnte. Scott will was verändern und möchte so shcnell wie möglich seine Freundin Eve ehelichen. Eve möchte dies auch, allerdings war abgesprochen, erst zu heiraten, wenn alle beruflichen und derzeit lebensnahen Dinge geordnet sind...doch Scott will sofort heiraten, Eve wollte Bedenkzeit.

Bei seinen Ausritten am Strand lernte er kurz darauf Peggy Butler kennen. Er half ihr, Brennholz vom Strand bis nach Hause zu tragen und liess sich von ihr zu einem Tee einladen. Kurze Zeit später erschien ihr Ehemann Todd. Todd ist knapp 20 Jahre älter als sie. Nach einem Unfall ist Todd erblindet. Einst war er ein begabter Maler gewesen. Todd will, dass Scott zum Essen bleibt, doch Scott lehnt die Einladung ab. Scott hatte sich leicht in Peggy verliebt, was ihm peinlich war und er Vertiefungen vermeiden will - und zudem ist die verheiratet, dazu mit einem hilfsbedürftigen Mann.

Tags darauf suchte Todd Scott auf, bat ihm ihn nach Hause zu bringen und zum Essen zu bleiben. ER meinte, ihn zu mögen und er habe einen schweren Eindruck auf seine Frau hinterlassen. Gegen seiner Überzeugung akzeptierte Scott die Einladung. Bei einem gemeinsamen Essen erfuhr er, dass Todds Sehnerv durchtrennt wurde, er nichtmal dunkel von hell untersc heiden kann., er erfuhr zudem, dass Peggy Schuld an dem Unfall war, da Todd, wenn er getrunkenb hatte, entweder sehr zartfühlend oder seher besitzergreifend sein konnte, beim letzteren führte ein Versehen mit einer Glasflasche zu diesem Unfall. Todd trug es Peggy nicht nach, doch Peggy gab wenig später vor Scott zu, nur  aus Schuldgefühlen bei ihm zu bleiben, da sie ihn nicht liebt...eher das Gegenteil.

Scott glaubt, dass Todd nicht blind ist, sondern nur was vorspielt - weil er genau wußte, dass Peggy nur wegen seiner Blindheit bei ihm bleibt. Scott hatte sich derweil völlig in Peggy verliebt und sie hegte auch selbige Gefühle für ihn, was er wußte, nachdem sich sich leidenschftlich geküßt hatten.

Tags darauf kam Eve zu Scott, sie hatte es sich überlegt und akzeptiert, sofort zu heiraten. Doch nun war es Scott, der einen Rückzieher machte und die gesamte Ehe in Frage stellte und meinte, es lieber sein zu lassen,. Verletzt und verwirrt  über diese Abfuhr ging Eve hinaus. Scott traf wenig später Peggy an einem alten Schiffswrack am Strand - ohne sich verabredet zu haben. Er hatte einfach gewittert, dass sie dort ist. Beide küßten sich erneut. Da kam Todd ind die Nähe, Peggy und Scott versteckten sich, doch beide ahnten, dass er sie bemerkt hatte und Scott war nun sihcer, dass Todd den Blinden nur "spielt" und nahm sich vor, sein Spiel zu beenden, in der Hoffnung, dass Peggy dies dann auch erkennt, und sie sich von ihm scheiden läßt.  Er besprach dies mit Peggy, die nachwievor fest glaubt, dass Todd blind ist - sollte es aber nicht so sein, sie sich von ihm trennt und mit Scott eine Beziehung aufbauen will.

Tags darauf lud Scott Todd zu einem Spaziergang nahe den Klippen ein. Sie unterhielten sich dabei, Todd liess Scott wissen, dass er ihns ehr schätzt und sich über die Freundschaft freue. Als Scott Todd zu nahe an die Klippen brachte und er meinte, er müsse jetzt weg, wollte er sehen, wie Todd reagiert...so gefährlich nahe an den Klippen. Scott stürzte und fiel in die Tiefe. Scott war geschockt, liess den Notarzt kommen. Todd hatte Glück, kam mit mehreren Prellungen und Schürfwunden davon.

Scott erfuhr, dass Peggy vor einiger zeit eine Affäre mit einem Bill aus der gegend gehabt zu haben und hatte nun einen Verdacht: Peggy will ihren Mann los werden, entgültig, aber es soll jemand anderes tun. Bill hatte die Gegend verlassen und Scott kreuzte auf. War das alles geplant geween, dass er ihren Mann für sie tötet? Todd wollte Scott sein Lieblingsbild zeigen, als er Peggy gemalt hatte...doch das Bild zeigte nur Blumen und Scott machte ihn daraf aufmerksam. Peggy hatte das Bild absichtlich vertauscht, weil Peggy der Meinung sei, das Bildwürde ihr gehören, da sie ja auch drauf ist. Nachdem Scott ging, hörte er den Streit zwischen Peggy und Todd und Peggy gab ihm das Bild zurück, Todd verpasste ihr eine Ohrfeige wegen der Bloßstellung.

Scott hatte wenig später eine Art Wachtraum - über Peggy und er wußte danahc genu, wo er hingehen muß und wo Peggy auf ihn wartet - genau so war es auch. Nach ihrem Treffen gestand Todd Peggy, das er von ihrer Affäre zu Scott weiß und liess sie wissen, dass er sie niemals gehen lassen will, da er sie über alles liebt und man  etwas, was an liebt, nicht gehen läßt. Peggy erzählte es Scott.

Tags darauf luf Scott Todd zum Hochseefischenein und das, obwohl das wetter leicht stürmich war. Todd ahnte, dass Scott dies nur tat, um ihm auf See seine Liebe zu Peggy zu gestehen und er auch versuchen könnte, ihn zu töten - dennoch ging Todd darauf ein. Als Peggy merkte, was Scott eventuell tun könnte, lief sie los und verständigte Scotts Kollegen von der Küstenwache. Tatsächlich - auf hoher See liess Todd Scott wissen, weswegen er ihn eingeladen hatte und Scott bestätigte es. Es begann ein offener Wortekampf, wo jeder dem anderen bekräftigte, Peggy zu lieben. Danach schlugen sie sich und durch den hohen Wellengang fielen schliesslich beide von Bord. Um nicht unterzugehen, mußten beide nun aus der Not zusammenbleiben. Da kam die Küstenwache und fischte beide auf. Zurück an Land ging Peggy mit Todd weg und schaute Scott wütend an.

Scott hatte begriffen, dass er ums Werben für Peggy verloren hatte und beschloiss, sich versetzen zu lassen - nur weg von hier, weg von Peggy. Da erschien Eve und versuchte, Scott zurückzugewinnen...doch sie merkte, dass sie es nicht kann und dass Scott Peggy liebte. Todd stellte zuhause Peggy zur Rede und es kam zum Streit. Todd bekräftigte, Peggy niemals gehen zu lassen. Peggy  sagte, dass sie bei ihm bleiben würde, sie ihn aber niemals lieben wird.

Peggy rannte danach zu Scott, um ihn zu verabschieden. Todd drehte derweil durch, nahm seine ganzen Bilder und verbrannte sie. Peggy hatte stes versucht, Todd zu überreden, sie zu verkaufen, um Geld zu verdinen , doch Todd konnte sich nicht von seinen Bildern trennen - nun setzte er sie in Brand, weil er begriffen hatte, dass er sich an ein Trugbild klammert, was nicht existiert und will dadurch, wenn er die Bilder vernichtet hat, sich auch von seiner Besessenheit zu Peggy lösen. Als Scott und Peggy sahen, dass das Haus lichterloh brannte, erzählte Todd ihnen, dass er sich damit von Peggy gelöst hatte und er sie frei gibt - unter der Bedingung, dass sie ihn nach New York bringen sollen. Peggy entschied sich jedoch bei Todd zu bleiben. Scott ging alleine fort.

Fazit:
Mit seinen knapp 70 Minuten Spieldauer natürlich ein kurzer und knackiger Film Noir. Unter "Interesantes" war zu lesen, dass sich Experten darüber streiten, ob es ein Film noir ist oder nicht...in meinen Augen erfüllt er alle Punkte zu einem Film noir.  Dem Film ist aber auch anzumerken, dass man die Rohfassung um ein 1/3 des Filmes gekürzt hatte (siehe unter "Interessantes") und das sehr viel, was die Beziehung zwischen Scott und Peggy festigte, entfernt wurde. Das hat in meinen Augen den film doch eher geschadet, man hätte nicht soviel wegmetzgern müssen, denn was übrigblieb, was schon fast zu wenig, um diese Liebe, die die beiden erfuhren, wirklich glaubhaft rüberzubringen. Alles in allem hatte mir der Film aber doch sehr gut gefallen, Joan Bennett spielte die vermeintliche Femme Fatale hervorragend und Robert Ryan überzeugte in seiner Rolle auch sehr und bewies, was für ein in Hollywood unterschätzter Schauspieler er doch gewesen war.

 3,5 Sterne