Der Hass ist blind

( No Way Out ) ( USA, 1950 )

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 19.06.2023

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Rewatch Film aus meiner Film Noir & Thriller - Filmreihe ist der Richard Widmark - Film "DER HASS IST BLIND" ("NO WAY OUT") aus dem Jahre 1950, zusammen mit Linda Darnell, Stephen McNally, Sidney Poitier und Harry Bellaver. Bei einem Überfall geraten die Biddle-Brüder ins Kreuzfeuer und werden mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Als Johnny Biddle (Dick Paxton) trotz der Behandlung durch Dr. Luther Brooks (Sidney Poitier) verstirbt, ist sein rassistischer Bruder Ray (Richard Widmark) überzeugt, dass der schwarze Arzt einen Mord begangen hat. Er schwört auf Rache...

 

Die Stars:

Richard Widmark spielte den Rassisten Ray Biddle, Linda Darnell spielte seine Schwägerin Edie Johnson, Sidney Poitier spielte den Chirurgen Dr. Luther Brooks, Stephen McNally seinen Vorgesetzten Dr. Dan Wharton, Harry Bellaver spielte Widmarks taubstummen Bruder George Biddle und Mildred Joanne Smith spielte Poitiers Ehefrau Cora Brooks.

 

Synchronisation:

Der Film wurde erst 1994 synchronisiert. Richard Widmark wurde von Gudo Hoegel gesprochen, Linda Darnell von Manuela Renard, Stephen McNally von Joachim Höppner und Sidney Poitier von Holger Schwiers.

 

DVD & BluRay:

Ich besitze von dem Film eine digitale TV Aufnahme mit guter Qualität. Auf DVD oder BluRay ist der Film bei uns leider noch nicht erschienen.

 

Interessantes:

Regisseur Joseph Mankiewicz wählte persönlich aus einer kleinen Gruppe von Finalisten Sidney Poitier für die Rolle des jungen Arztes Luther Brooks aus. Die Rolle zeichnete sich durch „emotionale Intensität und Anmut“ aus und begründete Poitiers Filmkarriere. Der Film ist auch das erste Mal, dass Ossie Davis (Filmdebüt) und Ruby Dee gemeinsam auf der Leinwand auftraten, beide nicht im Abspann erwähnt.

 

Zum Film selbst:

Nach einem mißglückten Überfall wurden Ray Biddle und sein bruder Johnny beide mit Schußverletzungen im Bein ins Gefängniskrankenhaus gebracht. Johnny leidet zudem, wie Dr. Brooks feststellte, unter einem Gehirntumor und war nicht mehr ansprechbar. Brooks versuchte ihm zu helfen, doch ray Biddle, ein völlig vom Hass gegen Schwarze verblendeter Rassist wollte nicht zulassen, dass er Johnny oder ihn behandelte, doch Brooks Vorgesetzter, der besonnene Dr. Wharton liess sich nicht beirren, Brooks dennoch damit zu betrauen. Obwohl Brooks sein Möglichstes versuchte konnte er Johnny nicht retten. Für Biddle steht fest: Brooks hat seinen Bruder ermordet... und schwört Rache. Gemeinsam mit seinem taubstummen und geistig zurückgebliebenen Bruder George überlegen sie ihre Rachepläne. Biddle warf Brooks vor Wharton vor, er habe seinen Bruder getötet. Wharton war verpflichtet, der Sache nachzugehen, stärkte Brooks jedoch den Rücken, genau dasselbe getan zu haben.  Da eine genaue Schuldzuweisung ohne eine Autopsy, die Brooks Verdacht eines Gehirntumors stützen würde, nicht möglich war, da Biddle sie vehement weigerte, diese zuzustimmen blieb der Sachverhalt offen.

Brooks kämpfte jedoch darum, die Autopsy durchzuführen um seinen Namen reinzuwaschen. Gemeinsam mit Wharton fuhren sich zu Johnny Frau, die ebenfalls die Zustimmung geben kann. Von ihr erfuhren sie, dass sie seine Ex-Frau ist, sie ertrug das Leben mit Johnny nicht mehr und hatte auch ihren Mädchennamen nach der Scheidung wieder angenommen. Zudem war auch Edie Johnson verblendet vom Rassismus, den sie unter der Schirmherrschaft der Biddles zwangsweise übernommen hatte. Auch sie verweigerte die Zustimmung der Autopsy.  Wharton gab Brooks zu verstehen, dass er voll und ganz auf seiner Seite stand. Von Biddle bekam Brooks weiterhin nichts als Hass entgegen und er schwor ihm, dass er und seine Bande ihn auf übelser Weise töten würden als Vergeltung für Johnny.

Klinikchef Dr. Sam Moreland will auf jedenfall keinen Skandal und deswegen die ganze Sache nicht breittreten, ehe die Medien Wind davon bekommen und will, dass alles schnell vergessen und nicht mehr erwähnt wird. Biddle unternahm zudem Nadelstiche, um Brooks im Krankenhaus zu diskreditieren, indem er ein Skalpell klaute,  Brooks der Überzeugung war, dass er es genommen hatte aber der raffinierte Biddle es in Brooks Kitteltasche gesteckt hatte, so dass brooks dumm da stand und Biddle es als beweis dafür bei anderen ansah, dass man einen "Nigger-Arzt" nicht trauen kann.

Tags darauf suchte Edie Biddle im Krankenhaus auf um ihn zu fragen, wieso er die Autopsy ablehnt. Biddle gelang es, in Edie ebenfalls Hass zu säen und sie zu überzeugen, dass es das Richtige sei und es unrecht sei, Johnny aufzuschneiden.

Biddle, der einer rassistischen Bande angehörte, schaukelten den ganzen Vorfall immer höher und wollen Rache an Brooks nehmen für den Mord an Johnny. Edie sah von aussen zu und war schockiert, mit welcher brachialen Gewalt gegen Gegenstände auf den Schrottplatz sie ihren Schwarzen-Hass freien Lauf liessen. Eine Gruppe Schwarzer hatte sich versammelt und griffen die Rassisten, die vorher einen "Krieg" gegen die Schwarzen angekündigt hatten an. Es kam zu einer üblen Massenschlägerei, der für viele Opfer und Verletzte auf beiden Seiten sorgte. Die Schwarzen gewannen den Kampf letztendlich und Brooks, Wharton und ihre Kollegen hatten nun alle Hände vonn zu tun im Krankenhaus, wobei Brooks von einer Mutter eines der Rassisten ins Gesicht gesuckt und als Mörder verschrien wurde.

Edie war am Abend zum Haus von Wharton gegangen, wo er zusammen mit seiner schwarzen Haushälterin Gladys lebt. Eddie war völlig verwirrt...wußte nicht mehr, was sie glauben soll und was richtig und was falsch ist. Wharton begegnete ihr mit Herzlichkeit und Güte, bis er schliesslich wieder ins Krankenhaus mußte und Gladys sich weiter um Edie kümmern wollte, die jedoch ihre Hilfe ablehgnte und angewidert war, von einer Schwarzen angefasst zu werden, bis sie schliesslich seelisch zusammenbrach und Gladys ihr half...und Edie langsam aber sicher Vertrauen zu Gladys fand und feststellte, dass auch schwarze Menschen sympathisch sind.

Brooks war nachdem er angespuckt waren, frustriert aus dem Krankenhaus zu seiner Frau gegangen und nachdem beide die ganze Nacht rumgeirrt waren, stellte sich Brooks der Polizei des Mordes an Johnny - mit dem Plan dahinter dass, wenn er sich des Mordes stellt, zwangsläufig eine Autopsy vorgenommen werden mußte, was genau Brooks Ziel war.Aufgelöst flüchtete sich seine Frau zu Wharon und Edie, die noch da war und berichtete ihnen, was Brooks getan hatte. Wharton fuhr mit Edie ins Leichenschauhaus, wo nun die Autopsy vorgenommen wurde von 2 Ärzten. Biddle und sein Bruder George waren ebenfalls im Warteraum dabei, wo auch Brooks, seine Frau, Edie und Wharton waren. DSie Autopsy stellte nicht nur Brooks Unschuld fest sondern er wurde auch noch beglückwünscht, absolut alles und noch mehr getan zu haben. Damit war Brooks reingewaschen und er freute sich. Auch Wharton und Edie beglückwünschten ihn. Biddle jedoch rastete aus, witterte eine gewaltige Verschwörung gegen ihn und giftete Brooks an, dass er ein Mörder sei und ihm egal sei, was andere sagen würden.

Alle verschwanden aus dem Leichenschauhaus, ausser Biddle, George un ein Cop, der ihn bewachte und auf seine Kollegen wartete, die Biddle wieder in das Knastkrankenhaus bringen sollten. Biddle und George verständigten sich geheim, George überwältigte den Cop und verhalf seinen bruder zur Flucht. Doch der durch seine Schußwunde vom Überfall lädierte Biddle hatte Probleme bei der Flucht und die Flucht aus dem Fenster hatten seine Wunde wieder aufgerissen. Sie flüchteten zu Edies Wohnung, überwältigten sie und schlugen sie solange zusammen, bis sie sich bereiterklärte, Brooks anzurufen um ihn in eine Falle zu locken. Brooks wurde in Whartons Haus gelockt,  da sie wußten, dass Wharton heute nicht zuahsue sei, während George auf Edie aufpassen sollte. Biddle wartete nun, dass Brooks kam, während Biddles Beinwunde sich immer mehr infizierte und seine Schmerzen zunahmen. Dann kam Brooks und lief direkt in die Falle. Er wurde aufgemischt und dann plante Biddle, ihn grausam und langsam zu töten. Edie gelang es derweil, George mit einem Trick zu überwältigen und rief die Polizei an und fuhr dann ebenfalls zu Whartons Haus, um Brooks zu helfen. Doch Biddle überwältigte Edie und fand nichts als verachtung für die Verräterin. Biddle hatte mit Edie eine Affäre gehabt, während die mit Johnny verheiratet war und nun widerte sie ihn nur noch an, weil sie mit den "Negern" sympathisierte. Edie und Brokks verstanden sich mit Blicken und mit einem Lichtrick überwältigte Brooks schliesslich Biddle, ein Schu0 löste sich und Biddle schoß sich selbst ins eh schon verletzte Bein, auch Brooks kugelte sich die Schulter aus. Biddle war am Ende...nur noch ein Häufchen Elend krümmte er sich vor Schmerzen und heulte wie ein kleines Kind.

Verpflichtend, als Arzt helfen zu müssen, wollte Brooks Biddle helfen doch Edie liess es nicht zu...Biddle solle verrecken an seinen Schmerzen doch Brooks brachte Edie dazu, ihn zu helfen. Dan trafen die Cops ein. Biddle würde überleben...er liess es sogar zu, dass brooks ihn half.

Fazit:
Einer jener Filme, die erst sehr spät, 1994, synchonisiert wurde. Ein ungemein brisanter Film mit einem höchst sensiblen Thema, jedoch brillant umgesetzt ohne dass es ein Richtig oder Falsch wirklich in dem Film gab. So erfuhr man, wieso Biddle ein Rassist war und was ihn dazu getrieben hatteund das er letztendlich nur ein verwirrter und fehlgeleiteter Mann war, der es nicht verstand, dass er im leben nichts erreicht hatte und ein Mann wie Brooks, ein Schwarzer zudem, studierte und Arzt werden konnte. Biddle fühlte sich gesellschaftlich im Stich gelassen und verraten. Brooks war ebenfalls nicht ohne Fehler, hinterfragte sich selbst, ob er alles richtig gemacht hatte und war dich davor zu verzweifeln, dass man die Mein ung des weißen Mann nicht ändern kann. Ganz ausgezeichnet spielte auch Stephen McNally, der sich als Weisser den ganzen Film über klar auf Poitiers Seite gestellt hatte und richtig meinte "Mir ist egal, ob ein Arzt schwarz, weiß oder kariert ist - mir kommt es nur auf die Fähigkeiten an, ob der Arzt was taugt!" Grinsen  Linda Darnell hatte ebenfalls eine ganz starke Rolle - überhaupt spielt Darnell eigentlich imemr sehr stark und überzeugend  - auch hier. Anfangs noch ablehnend den Schwarzen gegenüber, ganz einfach deswegen, weil sie es von ihren Freunden und Familie so gelernt hatte, bis sie merkte, wie falsch sie lag und dass die Meinung, die sie gegen Schwarze hatte, die ganzen Vorurteile, völlig haltlos waren. Ein für 1950 gedrehter Film sicher auch sehr waghalsig gedreht, da zu der Zeit die Schwarzen ja noch nicht viel zu sagen hatten und dieser Film sicher richtungsweisend gewesen war. Der Film trägt eine wirklich fabelhafte Botschaft. Am Ende schien sogar Widmark geläutert, als er sich völlig perplex wunderte, dass Poitier sein Leben rettete, obwohl er ihm das seines nehmen wollte und Poitier dennoch fürsorgend und aufopfernd war, obwohl es innerlich in ihn gebrodelt hatte - und sogar nur die Courage hatte, die Darnell zu überzeugen. Gesellschaftlich gesehen für damals ein sehr gewagter, aber ein unegemin überzeugender Film mit einer schillernden Botschaft. Mir hatte er sehr gefallen, alle hauptdarsteller boten wirklich sehr starke Leistungen ab. Ungewohnt fremdlich jedoch die Synchro, weil er eben 1994 gemacht wurde mit Stimmen, die man heute kennt - er aber mit 2 Sprechern, die ich sehr mag, dennoch toll besetzt waren: Gudo Hoegel und Holger Schwiers.

 Geniale/r Film/Serie