Heutiger Betthupferl - Rewatch Film aus meiner Film Noir & Thriller - Filmreihe mit Ella Raines ist der Klassiker "IMPACT" aus dem Jahre 1949, zusammen mit Brian Donlevy, Charles Coburn, Helen Walker, Mae Marsh, Tony Barrett und Robert Warwick. Leider wurde dieser Film in Deutschland niemals ausgestrahlt oder synchronisiert! In San Francisco hat der erfolgreiche Selfmade-Geschäftsmann Walter Williams (Donlevy) mit Zustimmung des Vorstands gerade drei Fabriken in Denver gekauft. Seine Frau Irene (Walker) erzählt ihm, dass es ihr nicht gut genug geht, um mit ihm zu reisen, und bittet ihn, ihren Cousin Jim Torrence (Barrett) mitzunehmen. Auf der Autobahn versucht Jim – der eigentlich Irenes Liebhaber ist – Walter zu töten, indem er ihm den Kopf aufschlägt und ihn von einer Klippe wirft, und erleidet einen tödlichen, heftigen Unfall, als er mit Walters Auto flüchtet. Es wird angenommen, dass Walter der Fahrer ist, und später wird seine Frau ins Gefängnis geschickt, weil sie beschuldigt wird, seinen Mord geplant zu haben. Währenddessen schläft der verwundete Walter in einem Umzugswagen ein und landet schließlich in Larkspur, einer Kleinstadt in Idaho. Er wird von der Besitzerin Marsha Peters (Raines) als Mechaniker in einer Tankstelle eingestellt. Drei Monate lang liest Walter die Nachrichten und erwartet Rache an der zum Tode verurteilten Irene, und er und Marsha verlieben sich ineinander. Als Walter Marsha die Wahrheit offenbart, überzeugt sie ihn, nach San Francisco zurückzukehren und seine untreue Frau zu retten. Die Situation ändert sich, als Irene ihn beschuldigt, geplant zu haben, ihren Geliebten Jim zu töten, und Walter muss nun seine Unschuld beweisen...
Die Stars:
Ella Raines spielte die Love Interest von Brian Donlevy. Brian Donlevy spielte den Geschäftsmann und
das vermeintliche Mordopfer Walter Williams, Helen Walker spielte seine ehebrecherische Frau Irene, Charles Coburn spielte den gutherzigen dich vor der Pensionierung stehenden Polizisten Lt. Tom
Quincy, Anna May Wong spielte Donlevys und Walkers Dienstmädchen Su Lin, Tony Barrett spielte Walkers Liebhaber Jim Torrance, Robert Warwick spielte den hartherzigen Polizei Captain Callahan und
Mae Marsh spielte Mrs. King, die Mutter von Ella Raines.
Synchronisation:
Da dieser Film leider nie synchronisiert wurden, existierten auch keine deutschen Sprecher zu diesem Film.
DVD & BluRay:
Da dieser Film nie in Deutschland gezeigt / synchronisiert wurde, ist auch keine deutschsprachige DVD oder BluRay bei uns erschienen.
Interessantes:
"Impact“ war der zweite Film von Harry und Leo Popkins kleiner Firma Cardinal Pictures, die von 1949 bis 1951 sechs Filme produzierte, von denen das Rassendrama „The Well“ (1951) der bedeutendste wurde. Als Regisseur für „Impact“ engagierten die Produzenten Arthur Lubin, der 1941/42 die ersten fünf Abbott-und-Costello-Filme inszeniert hatte. Drehbuchautor Jay Dratler, einer der großen Film-noir-Spezialisten Hollywoods, hatte sich durch Vorlagen für preisgekrönte Kriminalfilme wie „Laura“ (1944) und „Call Northside 777“ (1948) empfohlen. Hinter der Kamera stand der österreichische Emigrant Ernest Laszlo, der zu diesem Zeitpunkt zwar schon auf 22 Jahre Berufserfahrung zurückblicken konnte, dessen große Karriere (ein Oscar, sieben weitere Oscar-Nominierungen) jedoch erst ein Jahr später mit „Inherit the Wind“ (1960) begann. Als Hauptdarsteller wurde der 48-jährige Ire Brian Donlevy ausgewählt, der für seine Nebenrolle in dem Abenteuerfilm „Beau Geste“ (1939) für einen Oscar nominiert worden war. Ein Wiedersehen bot der Film auch mit der inzwischen schwer kranken Anna May Wong. Die Außenaufnahmen für "Impact“ wurden an verschiedenen Orten in Kalifornien ausgeführt: in San Francisco, Sausalito, Larkspur, Simi Valley und Santa Monica. Die Uraufführung des Films fand am 20. März 1949 in New York City statt. Den Verleih übernahmen zunächst die United Artists, ab 1953 die Beverly Pictures. Die Meinungen der Kritiker über diesen Film fallen weit auseinander, wobei vor allem seine Einstufung als Film noir umstritten ist. Gary W. Tooze bezeichnet „Impact“ als „clandestine jewel“ (unentdecktes Schmuckstück) und „true Noir masterpiece“ (wahres Meisterwerk des Film noir). Mordlust.de hingegen urteilt, „die wenigen Noir-Aspekte des Anfangs“ verlieren sich „schon bald in einer langatmigen, wackeligen Geschichte mit dem Flair eines Gerichtsdramas und einer ‚Reicher Mann findet seine wahre Bestimmung‘-Schnulze“.
Zum Film selbst:
San Francisco - Walter Williams ist ein erfolgreicher Topmanager, und mit der schönen, aber launenhaften Irene verheiratet, die ihn heimlich mit einem jüngeren Mann betrügt.
Walterscheinkt ihr eine wertvolle Halskette, die sie heuchlerisch annimmt und Walter ihre Liebe vorgaukel. Als Walter Irene auf eine Geschäftsreise nach Denver mitnehmen möchte, und da er vor der
Abreise in der Nähe von Sausalito zu tun hat, schlägt er ihr vor, sich dort mit ihr zu treffen und gemeinsam mit dem Auto weiterzureisen. Doch kurz vor der Abreise versetzt Irene Walter am
Telefon und bittet ihn stattdessen, ihren angeblichen Cousin Jim, der zufällig dasselbe Reiseziel habe, von Sausalito aus mit seinem Wagen nach Denver mitzunehmen. Walter kennt den vermeintlichen
Verwandten seiner Frau nicht und geht auf ihren Wunsch arglos ein.
Jim ist natürlich in Wirklichkeit Irenes Liebhaber, der dafür sorgt, dass der Wagen an abgelegener Stelle mit einem platten Reifen liegenbleibt, nachdem Walter in einem Diner zu Abend ißt und Jim
anegblich keinen Hunger hatte. Gemeinsam wechseln die beiden Männer den Reifen. Aus heiterem Himmel schlägt Jim jedoch Walter jedoch mit einem Schraubenschlüssel bewusstlos. Nachdem er Walter
auch noch einen Steilhang hinabwirft, hält er ihn für tot. Als Jim nun fliehen wollte, fiel ihm auf, den Autoschlüssel nicht zu haben - den mußte Walter noch haben. Er kletterte hinunter und
fischte den Schlüssel aus Walters Jackentasche. In diesem Moment kamen zwei Möbelwagenfahrer des Weges und Jim geriet nun in Panik, von ihnen beobachtet wurden zu sein. Voller Panik
rauschte er zum Erstaunen der beiden Möbelpacker mit quietschenden Reifen, sah immer hinter sich, nicht verfolgte zu werden und achtete nicht auf der V erkehr von vorne, wo ihm ein großer
Tanklaster entgegen kam. Beide kollidierten frontal, fielen einen Steilhang hinunter und explodierten in einem Feuerball.
Trotz einer schweren Kopfverletzung ist Walter nicht tot, sondern kommt wieder zu sich und schafft es sogar, unbemerkt auf den Möbelwagen zu klettern, als die beiden Möbelpacker zur
Unglücksstelle gerannt waren um dann die Polizei zu rufen. Als Walter halb orientierungslos durch eine Gehirnerschütterung den Möbelwagen bei einem Stopp verliess, vergaß er seine Aktentasche,
die er noch bei sich trug auf der Ladefläche. Walter gelang so unbemerkt bis nach Nevada, wo er herausfindet, dass Irene überhaupt keinen Verwandten namens Jim hat, nachdem er jemanden anrief um
sich über Jim zu informieren. Kurz darauf las Walter von "seinem Tod" in der Zeitung und reimte sich nun alles zusammen, dass Jim und Irene eine Affäre hatten, rief sich Jims letzte Worte ins
Gedächtnis, die er ihm sagte, als er ihn niederschlug, dass Irene jetzt ihm gehöre.
Da die verbrannte Leiche nicht mehr zu identifizieren ist, geht die Polizei natürlich davon aus, dass Walter der Tote ist. Lt. Quincy, ein kurz vor der Pensionierung stehender Cop, nahm die
Ermittlungen auf und hatte die traurige Bürde,m Irene vom Ableben ihres Mannes zu berichten. Sie heuchelte Trauer vor, freute sich jedoch innerlich, ihn endlich los zu sein und mit Jim ein neues
Leben zu beginnen... der sich sicher nun auch bald melden würde
Quincy stellte jedoch, als er routinemäßig nachfragte fest, dass die Aussagen der beiden Möbelwagenfahrer Ungereimtheiten aufweisen, sodass Quincy nun intensiver nachforscht. Ein erster
Hinweis ergibt sich für ihn, als im Möbelwagen Walters Aktentasche schliesslich gefunden wird. Darauf befinden sich irritierenderweise Fingerabdrücke, die als die von Jim Torrence identifiziert
werden, der der Polizei aufgrund seiner kriminellen Vorgeschichte bereits bekannt ist. Wie konnte das sein? Den zweiten Hinweis liefert die Durchsuchung einer Wäschereilieferung für Jim, bei der
Quincy Taschentücher mit Irenes Monogramm entdeckt,l selbiges fand er bei Irene, als er ihr die traurige Botschaft überbrachte. Quincy verbiss sich nun in die Sache und hatte einen schlimmen
Verdacht und bald konnte er weitere Beweismittel sicherstellen, die darauf hinweisen, dass Irene und Jim gemeinsam Walters Ermordung geplant hatten. Das Material reicht schließlich, um Irene
unter Mordanklage vor Gericht zu stellen.
Inzwischen gelangt Walter bis nach Idaho, wo er zufällig in der Kleinstadt Larkspur Marsha Peters kennenlernt, eine schöne junge Soldatenwitwe, die die Autowerkstatt ihres Mannes nach dessen Tod
mehr schlecht als recht betreibt. Eigentlich wollte er dem Automechaniker nur einen Tipp geben, bis er erstaunt feststellt, dass der "er" eine "sie" ist Schnell stellt er er fest, dass die Frau recht burschikios ist und im ersten Moment nicht gerade viel von
einer Lady hatte, wie sie sie sonst kannte Marsha stellte schnell fest, dass Walter sehr
geschickt bei der Reparatur ist. Sie war beeindruckt von dem Unbekannten, der sich unter den Namen "Bill Walker" bei ihr vrostellt. Spontan bot sie ihm einen Job an, da sie schon längst
hier Hilfe brauchte und Walter nahm gerne an. Da Walter noch keine Bleibe hatte, wie er ihr mitteilte, bot sie ihm spontan an, als Mieter im Hause ihrer Mutter zu wohnen.
Die Tage vergingen und Marsha und Walter lernten sich immer besser kennen und sie verliebte sich mehr und mehr in den 19 Jahre älteren Walter. Auch mit ihrer Mutter verstand er sich blendend,
half ihr zudem noch bei der Hausarbeit. Walter hattre in den Zeitungen verfolgt, dass Irene verhaftet und vor Gericht gestellt werden soll. Da in den Zeitungen immer wieder Bilder von ihm
auftauchtenb, schnitte er diese aus, damit Marsha und ihre mutter diese nicht zu gesicht bekamen. Walter hatte vor, Irnee büßen zu lassen für das, was sie sich letztendlich selbst eingebrockt
hatte.
Doch durch einen Zufall entdeckt Marshas Mutter doch, wer Walter in Wirklichkeit ist, und da sie ihm ins Gewissen redet, offenbart er sich schließlich auch Marsha, als er zuerst kündigen und
weiterziehen wollte. Marsha bedrängt ihn, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen und Irenes Verurteilung zu verhindern, doch Walter ist zu tief verletzt und meint, dass seine Frau die
Verurteilung verdient. Er beschließt, auch Marsha zu verlassen, doch während er – nun auf sich allein gestellt – am Bahnhof von Larkspur auf seinen Zug wartet, lässt er erneut alle Argumente
Revue passieren. In dieser Schlüsselszene, in der er nacheinander die Stimmen von Irene, Marsha und Marshas Mutter hört, fasst er einen Entschluss, dass Marsha recht hatte und er nun doch das
Richtige tun will.
Gemeinsam mit Marsha reist er nun nach San Francisco und macht bei der Polizei eine Aussage, die seinen langen Aufenthalt in Idaho jedoch damit erklärt, dass er – ausgelöst durch den Mordversuch
– eine Amnesie erlitten habe Als Lt. Quincy Irene mit der Tatsache konfrontiert, dass ihr Mann noch
am Leben, ihr Liebhaber hingegen tot ist, war sie erst völlig perplex, begriff in der selben Sekunden, dass die verbrannte Leiche nicht Waölter, sondenr ihr Liebhaber Jim gewesen sein mußte -
weswegen er sich danach nie mehr bei ihr gemeldet hatte. Irene schaltete nun sehr schnell und beschuldigte nun Walter, Jim getötet zu haben, und behauptet, er habe ihr bereits bei früherer
Gelegenheit damit gedroht, Jim umzubringen, falls sie die außereheliche Beziehung nicht beende. Walter und Marsha waren perplex und Walter sah jetzt erst, wie verteufelt seine Noch-Frau doch ist!
Als Zeugin für diese Auseinandersetzung benennt sie ihr chinesisches Hausmädchen Su Lin, die ihre
Dienststelle inzwischen jedoch aufgegeben hatte.
Walter wird daraufhin wegen Mordes angeklagt. Auf Marshas Drängen hin berichtet er Lt. Quincy schließlich alles, was er bisher noch verschwiegen hatte. Quincy ermittelt daraufhin weiter, der
Versuch, Kontakt zu Su Lin aufzunehmen, ist zunächst jedoch erfolglos. Besonders Captain Callahan, aber auch Lt. Quincy veresuchten Marsha zu überzeugen, dass Walter wirklich ein Mörder war und
sie einfach nur um den Finger gewickelt habe - doch Marsha woltle davon nichts wissen und stand weiter fest zu Walter. Vor Gericht wurde Walter regelrecht von dem Staatsanwalt fertig
gemacht und jeder beäugte Walter mit wütenden Blicken Erschwerend kam noch hinzu, dass seine
"Amnesie" Vortäuschung eine Lüge war, nachdem man im Haus von Marshas Mutter alle Zeitungsausschnitte und Fotos von ihm fand, die er ausgeschnitten hatte und somit seine wahre Identität
verschleiern wollte.
Das man Sun Lin nicht fand, hatte auch einen Grund. Ihr Onkel Ah Sing schirmte sie ab. Su Lin ist Walter persönlich zwar zu großem Dank verpflichtet, doch da ihre Zeugenaussage Irenes Angaben in
einem unwesentlichen Punkt tatsächlich bestätigen würde, fürchtet sie, Walter damit mehr zu schaden als zu nützen. Während des folgenden Gerichtstermins entdeckt Marsha, als auch Irene im Publikumssaal Su Lin, die daraufhin flieht. Marsha folgte ihr bis nach Chinatown, wo sie sie
einholte und erfuhr, warum Su Lin nicht aussagen will. Beiläufig erwähnte Su Lin zudem noch, dass Irene in der Mordnacht ausgegangen sei und dass sie in Irenes Manteltasche am folgenden Morgen
einen Hotelzimmerschlüssel entdeckt habe.
Diese Erkenntnis teilte sie nun Lt. Quincy mit, der nun auch gestehen mußte, dass Walöter tatsächlich unschuldig sein könnte. Anhand des Schlüssels ermittelt Quincy daraufhin im Airport-Hotel in
Oakland, wo Jim für die Mordnacht unter falschem Namen ein Zimmer reserviert hatte, zum Treffen mit Irene jedoch nicht erschienen war. Vor Gericht konfrontiert Walters Anwalt Irene mit einem
Handschriftenvergleich, der bewies, dass sie mit Jim gemeinsam den Mord an Walter geplant hat. Irene versuchte alles, um sich herauszureden, doch sie merkte, dass sie sich mehr um Koipf und
Kragen redetet und da nun nicht mehr herauskommen konnte Die Anklage gegen Walter wurde
daraufhin fallengelassen; Irene wurde erneut verhaftet.
Walter und Marsha fielen sich küssenbd um den Hals und können endlich ein gemeinsames Leben beginne. Vom Geschäftsvorstand erhielt Walter zudem noch den Auftrag, ein neues Werk in Denver zu
eröffnen. Wie praktisch
Fazit:
Ein wirklich aussergewöhnlich mitreissender Film noir mit billianten schauspielerischen Leistungen - alleine Helen Walker bot als "Böse" eine wahre Glanzleistung ab. Aber auch Ella Raines spielte
etwas gegen ihrem Image und brachte ebenfalls eine tolle Leistung. Auch Brian Donlevy beeindruckte mit seinem Spiel und Charles Coburn, den ich immer wieder sehr gerne mag spielte mal wieder eine
wahre "Teddybär-Rolle" Zum einen etwas träge wirkend - aber mit scharfem verstand bei seiner
Ermittlung Es ist wirklich fast schon ein Skandal, wie ich finde, dass dieses tolle Meisterwerk
"uns Deutschen" vorbehalten wurde, es nie synchonisiert wurde. Arthur Lubin überzeugte mit einer tollen Regie und schuf ein kleines Meisterwerg des Film noir. Film noir Spezialist Jay Dratler ist
es gelungen, ein weiteres Drehbuch-Meisterwerk des Genre zu erschaffen.