Akt der Gewalt

Heutiger Rewatch Film aus meiner Film Noir & Thriller - Filmreihe ist der Van Heflin Film "AKT DER GEWALT ("ACT OF VIOLENCE") aus dem Jahre 1948, zusammen mit Robert Ryan, Janet Leigh, Mary Astor, Phyllis Thaxter und Barry Kroeger. Der Film wurde von Fred Zinneman ("12 Uhr Mittags") inszeniert. Frank R. Enley (Van Heflin), ein ehemaliger Captain der US Air Force, hat sich in der kleinen Stadt Santa Lisa als erfolgreicher Bauunternehmer etabliert. Nicht nur sein Ruf als Kriegsheld gerät in Gefahr, als ihn eines Tages ein früherer Frontkamerad aufspürt. Dieser weiß, welch folgenschweren Verrat Enley in deutscher Gefangenschaft an ihm und anderen Kameraden beging. Deshalb will er Rache nehmen...

Die Stars:

Van Heflin spielt den ehemaligen Verräter und jetzigen Bauunternehmer Frank R. Enley, Janet Leigh spielte seine Ehefrau Edith Enley, Robert Ryan spielte Heflins ehemaligen Freund un d jetzigen Jäger Joe Parkson, Maty Astor spielte seine Love Interest Pat, Phyllis Thaxter spielte die Großstadt-Nutte Ann, die Heflin helfen möchte, Taylor Holmes spielte den zwielichtigen Rechtsanwalt Gavery und Barry Kroeger spielte den engagierten Killer Johnny.

Synchronisation:
Die Synchro wurde erst 1986 angefertigt, Van Heflin wurde von Volker Kraeft gesprochen, Robert Ryan von Joachim Kerzel, Janet Leigh von Angelika Bender, Mary Astor von Ursula Heyer, Phyllis Thaxter von Marion Hartmann und Barry Kroeger von Joachen Striebeck.

DVD & Bluray:

Leider ist dieser Film bisher in Deutschland noch nicht auf DVD oder BluRay erschienen. Ich besitze von dem Film eine digitale TV Aufnahme in sehr guter Qualität.

Interessantes:

Der Film ist der letzte, den Regisseur Fred Zinnemann für die Produktionsfirma MGM gedreht hat. Die Dreharbeiten erstreckten über den Zeitraum 17. Mai bis Mitte Juli 1948, zusätzliche Szenen entstanden in den letzten Augusttagen 1948. In den New Yorker Kinos lief der Film erstmals am 22. Januar 1949. Für die Ausstattung des Films sorgten Cedric Gibbons, Hans Peters und Edwin B. Willis. Für den Ton war Douglas Shearer verantwortlich, Dirigent des Studio-Orchesters war André Previn.  Zu den Dreharbeiten gehörten Szenen am Big Bear Lake und im San Bernardino National Forest, Kalifornien, begleitet von Dreharbeiten in den MGM Studios in Culver City. Einige der nächtlichen Stadtszenen wurden in den Slumvierteln von Los Angeles gedreht. Der Film wurde ursprünglich von Collier Young nach einer unveröffentlichten Geschichte adaptiert, bevor er mit seiner späteren Frau Ida Lupino eine Karriere als unabhängiger Produzent begann. Der Film sollte ein kleiner, unabhängiger Film werden. Howard Duff sollte der Star sein, aber als MGM die Rechte übernahm, sollte Gregory Peck mit Humphrey Bogart in den Hauptrollen besetzt werden. Robert Ryan wurde von RKO Pictures für die Produktion an MGM ausgeliehen. Akt der Gewalt war nach Berlin Express und Return of the Badmen der dritte Film von Ryan aus dem Jahr 1948. Regisseur Fred Zinnemann sagte, Akt der Gewalt sei der erste Film gewesen, bei dem er das Gefühl habe, die volle Kontrolle über alle Aspekte des Filmemachens zu haben.

Zum Film selbst:

Nur der Wunsch nach Rache liess den im 2. Weltkrieg verkrüppelten Joe Parkson am Leben halten. Das und die Liebe zu seiner Freundin Pat.  Er will seinen ehemaligen Freund Frank Enley töten. Im zweiten Weltkrieg hatte Enley ihn und seine Kameraden an die Nazis verkauft um sein eigenes, jämmerliches Leben zu retten. Seine ganzen Kameraden wurden erschosser, er verkrüppelt, zieht seit jener Zeit sein Bein nach und ist lahm. Eine heiße Spur führte ihn nun nach Santa Lisa, einer Kleinsatdt, wo Enley als Bauunternehmer sich niedergelassen hatte, Geld gescheffelt hatte und sich als Wohltäter der Stadt aufspielt. Also machte er sich auf den Weg...

Enley ist zufrieden mit seinen Leben. Er liebt seine jüngere Ehefrau Edith und ihre gemeinsame kleine Tochter. Gerade erst ist er von der Stadt geehrt wurden, für ein Bauprojekt, welches nicht nur gute Arbeitskräfte schaffen wird, sondern auch die Stadt an Ansehen gewinnen läßt. Santa Lisa liebt und dankt Enley. Nun will er mit einem Freund zum Angels rausfahren. Edith ist froh, wenn sie mal ein Wochenende alleine ist und mit anderen Frauen sein kann. Doch kaum war Frank weg, tauchte ein merkwürdiger Mann mit Hinkebein auf, der sie nach Frank fragte. Unwissend, was er wollte, verriet sie es ihm. Parkson machte sich auf den Weg zu dem See und kundschaftete ihn us. Doch Enley gelang es, ohne Parkson zu bemerken, also eher zufällig, ihn auf See zu entwischen. Am Steg erfuhr er denn, dass ein hinkender Mann nach ihm sucht. Enley wußte sofort, wer gemeint war und reiste Hals über Kopf zur Verwunderung aller, besonders seinem Angelkumpel, sofort ab.

Edith wunderte sich, als Frank sehr früh vom Angeltrip heim kehrte, zudem wirkte er aufgeregt und nervös, verschanzte sich im Haus, zog alle Gardinen zu, patzte seine Frau an, die sich wunderte, was eigentlich los sei und hatte Angst. Frank sagte ihr nichts, wies sie an, weder ans Telefon noch zur Haustür zu gehen, wenn es klingelt. Als dann Parkson doch kam , sah Edith ihn und erkannte ihn als den Mann, der gestern fragte, wo ihr Mann sei. Nun stellte Edith ihren Mann zur Rede und Frank tischte seiner Frau eine Lüge auf, dass er ein ehemaliger Kriegskamerad sei, der den Krieg nicht güt überstanden hatte und geisteskrank sei. Dennoch weigerte Frank sich, dass Edith die Polizei anrief. Die halbe Nacht war Frank hypernervös, konnte nicht schlafen, ging immer wieder ans Fenster, denn parkson hatte in seinem Auto Stellung bezogene - bis Stunden später zufällig eine Polizeistreife kam und ihn aufforderte, zu verschwinden. Frank atmete durch, als er weg war.

Tags darauf entschloss sich Frank spontan, nach Los Angeles zu einer Bauunternehmertagung zu fahren, die er eigentlioch abgelehnt hatte, Edith aber nun sagte, dass er es sich anders überlegt habe. Stunden, nachdem er weg war lief Parkson Edith über den Weg und sie forderte ihn auf, ihren Mann in Ruhe zu lassen. Parkson erzählte ihr, dass ihr Mann kein guter Mensch sein, ein Verräter und Mörder und das er im Krieg für die Deutschen spioniert habe. Edith glaubte ihm kein Wort, doch die Saat des Zweifels war - ob sie wollte oder nicht, gelegt. Edith fuhr daraufhin auch nach Los Angeles, um Frank zur Rede zu stellen. Sie fand ihn bei der Tagung und nun outete Frank sich seiner Frau, dass es alles stimmte, was Parkson ihr gesagt hatte, er aber einen Grund gehabt hatte. Er, Parkson und ihre Kameraden waren in deutscher Kriegsgefangenschaft geraten und sie planten alle ihren Ausbruch. Frank war jedoch der einzigste, der überzeugt war, dass der Plan scheitern würde und dabei alle draifgehen würden - doch keiner hörte auf Frank. Um seine Kameraden vor den sicheren Tod, wie Frank es nannte, zu schützen, verpfiff er sie an die Deutschen - mit der Bedingung, dass sie keinen von ihn ein Haar krümmten. Als Dank gaben sie Frank eine große Mahlzeit. Dann hörte Frank nur noch, wie seine Kameraden flüchteten und dabei von den Deutschen niedergemetzelt wurden, die am Tunnelausgang schon - dank Franks Tipp, auf sie warteten. Frank war perplex... das hatte er ja nicht gewollt und die Nazis hatten (Überraschung, Überraschung!) ihr Wort gebrochen. Nur Parkson überlebte, der auf tot stellte, aber eben nur am Bein verletzt wurde. Er mußte jedoch mit ansnehen, wie seine Freunde alle auf brutalster Weise ermordet wurden und er sich Rache an Frank schwor, der genüsslich und fürstliche speiste, als seine Kameraden abgeschlachtet wurden.

Parkson gelang es durch eine Nachbarin auch herauszubekommen, dass Frank in Los Angeles ist. Doch bevor er aufbrach, fand seine Freundin pat ihn, die genau von allem wußte und ihren Mann mehrfach bekniet hatte, es ruhen zu lassen und nach vorne zu blicken - dass seine Kameraden dadurch auch nicht wieder lebendig werden - doch parkson konnte es nicht und fuhr los. Edith ist nach dem Gespräch wieder nach hause gefahren, dort wurede sie von Pat aufgesucht und beide Frauen beschlossen, zusammenzuhalten um das große Unglück zu verhindern. Edith erfuhr auch, dass Parkson auf den Weg nach L.A. ist und sie rief Frank an, um ihn zu warnen - doch vergeblich, er konnte kein Wort verstehen, weil alle aufd er Feier ausgelassen feierten - bis Frank Parkson selbst sah und flüchtete. parkson verfolgte ihn und Frank flüchtete sich in eine Bar, wo er die Barschönheit Ann kennenlernte, die dort immer Männer abschleppte. Frank beschloß, sich abschleppen zu lassenn, da er bei Ann in der Wohnung erstmal seine Ruhe hat. Ann merkte schnell, dass Frank probleme plagten und sie sprach ihn darauf an und Frank erzählte ihr die Geschichte. Ann will Frank helfen. Sie kennt einen Anwalt, der nicht immer mit sauberen Mitteln arbeitet und der, gegen ein gutes Honorar, Frank bei seinem Problem helfen kann.  Sie gingen in eine Bar und trafen dort den Anwalt Gavery. Nachdem er hörte, dass Frank eine Firma hat und auch viel Geld besass, beschloßß er, das für sich auszunutzen. Er sicherte Frank seine Hilfe zu, indem er Johnny, einen Killer, den er gut kennt, damit beauftragt, Parkson umzulegen - gegen 10.000 Dollar. Frank war perplex ...töten will er ihn nicht, immerhin waren sie einst gute Freunde und lehnte ab.

Orientierungslos irrte Frank durch L.A. bis er zu einer Bahnstrecke kam und beschloß, sich vor den nächsten Zug zu werfen. Doch als dieser kam, konnte er es nicht, sprang zur Seite. Da tauchte Ann auf und brachte ihn zu Gavery zurück. Aus Verzweiflung rief Frank bei parkson an und bot ihm seine eigene Firma als geschenk an und das meiste seines Geldes, wenn er ihn in Ruhe läßt... doch Parkson lachte ihn nur aus und legte auf. Gavery redete nun solange auf Frank ein, dass er Johnny den Auftrag geben soll, Parkson zu töten - weil es letzten Endes nur darauf hinausläuft: Er oder er - und Frank sollte an seiner Frau und Kind denken. Da Frank schon einiges getrunken hatte, sagte er, ohne es richtig zu bemerken, zu. Johnny und Gavery riefen Parkson an und lockten ihn zurük nach Santa Lisa, wo er Frank treffen sollte.  Als Frank am nächsten Tag wieder klar im Kopf war und Ann ihn aufklärte, was passieren will, will Frank um jeden Preis den Mord verhindern. Frank fuhr ebenfalls nach Hause. Edith freute sich ihren Mann wiederzusehen, und er meinte, dass die ganze Sache erledigt sei, er sich mit Parkson ausgesprochen hätte. Frank woltle für sich es inn erlich abhaken... also nun stillschweigend den Mord an Parkson billigen - doch sein schlechtes Gewissen liess ihn keine Ruhe, ging aus dem haus mit dem Vorwand, was erledigen zu müssen und fuhr zu dem Treffpunkt, wo Johnny Parkson töten will.  Als er Johnny sah, wie er auf den noch ahnungslosen Parkspn alegte, warf sich John in die Schußbahn und rettete Parkson das Leben, der nun begriff, was soeben geschehen war. Mit seiner letzten Kraft stieg Frank zu Johnny ins Auto und beide kämpften fahrend um die Waffe, bis Johnny die Kontrolle über das Fahrzeug verlor und gegen einen Mast fuhr, der Wagen sogleich Feuer fing und explodierte. Frank wurde bei dem Aufprall aus dem Wagen geschleudert. parkson rannte zum Unfallort. Johnny war tot und auch bei Frank fühlte er keinen Puls mehr. Er beugte sich zu ihm herunter und verzieh ihm... nach dem, was er gerade für ihn getan hatte. Dann machte er sich auf, um Edith vom Tod ihres Mannes zu berichten....

Fazit:
Ein wirklich grandioser Film Noir, den ich ungemein gerne mag! Hatte ihn damals in meiner Jugend erstmals gesehen und war da schon begeistert. Einen wirklich bösen gab es in diesme Film eigentlich nicht (von dem raffgierigen Anwalt Gavery und seinem Hauskiller Johnny mal abgesehen). Auch Van Heflin war durchaus sympathisch und hatte seinen Fehler damals nicht aus Boshaftigkeit  gemacht, sondern um seine Leute zu schützen - natürlich war es ein Fehler, den Nazis zu vertrauen, da das, was passiert war, eh passiert wäre. Ich konnte natürlcih auch Robert Ryan sehr gut verstehen. Janet Leigh spielte auch ganz gut, wenngleich mit Mary Astor einfach besser  gefiel... sie konnte immer schon solche Rollen  spielen, siehe in "Die Spur des Falken"  sieben Jahre zuvor. Heflin und Ryan gaben ein tolles Katz und Maus-Gespann ab und selbst Phyllis Thaxter spielte gut. Eine sehr dichte und spannungsgeladene Story - die mich, keine Ahnung wieso... dennoch schon ganz leicht an Zinnemans späteren "12 Uhr Mittags" erinnerte. Die Musik von Andrè Prèvin gefiel mir ebenfalls sehr - alles in allem einfach, wenn auch eher unbekanntes Genre-Meisterwerk!