Der Mann, der zu Weihnachten kam

( Mister Soft Touch ) ( USA, 1949 )

Alternativer Originaltitel: House Of Settlement

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 24.12.2015 & 10.12.2022

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Rewatch Weihnachtsfilm ist die leider etwas eher unbekanntere, aber wirklich schöne Weihnachtskrimikomödie "DER MANN, DER ZU WEIHNACHTEN KAM" ("MR SOFT TOUCH") aus dem Jahre 1949 mit Glenn Ford, Evelyn Keyes, John Ireland, Beulah Bondi und Harry Shannon. Ein paar Tage vor Weihnachten - Club-Besitzer Joe Miracle (Ford) überfällt seinen eigenen Club, nachdem das Syndikat ihm seinen Club weggenommen hatte und muß nun vor Polizei und Syndikat flüchten, bis in 2 Tagen sein Fluchtschiff nach Japan vor Anker geht. Zuflucht findet er bei der beherzten Anwältin Jenny Jones (Keyes), die zudem ein Obdachlosenheim für Kinder und Jugendliche leitet. Joe bringt sich mehr und mehr ein und avanciert zu einer Vorbildsfunktion und gewinnt Jennys Herz. Doch Syndikat und Polizei schlafen nicht und Joe braucht schon mehr als ein Weihnachtswunder, um alles zu überstehen...

 

Die Co - Stars:

Evelyn Keyes spielte Fords Love Interest, die Anwaltin und Betreuerin des Waisenhauses, Jenny Jones. John Ireland spielte den engagierten Journalisten Henry 'Early' Bird. Die damalige "Mutter der Nation" Beulah Bondi spielte Clara Hangale, die Gründerin des Waisenhauses, Angela Clarke spielte Clara Christopher, eine Freundin von Ford und Harry Shannon spielte den Police Sgt. Garrett. Roman Bohnen spielte den Syndikats-Boss Barney Teener

 

Synchronisation:

Leider konnte ich zu diesem Film keinerlei Synchronsprecher ausfindig machen, wenngleich mir die Stimmen von Ford und Keyes etwas bekannt vorkamen.

 

DVD & BluRay:

Leider ist dieser Film bis heute in Deutschland weder auf DVD noch auf BluRay erschienen. Ich besitze von dem Film eine digitale Pay TV Aufnahme in sehr guter Bild- und Tonqualität.

 

Interessantes:

Dieser Film ist eine Mischung aus traditionellem Weihnachtsfilm, Krimi, Komödie und Film noir. Dies war Roman Bohnens letzter Film. Er erlag fünf Monate vor der Veröffentlichung des Films einem Herzinfarkt. Es war auch der letzte von sechs Filmen, in denen Ford und Keyes mitspielten.

 

Zum Film selbst:

Glenn Ford spielte den geldversierten Club-Besitzer Joe Mirakowski, der sich jedoch nur "Joe Miracle" nennt.  Nachdem er längere Zeit aus der Stadt fort war, hatte sich ein Gangstersyndikat seinen Club an sich gebracht. Als Joe davon hörte, kehrte er zurück und brach in seinem ehemaligen Club ein, im das Geld, immerhin 100.000 Dollar, zu holen, die ihm gehören. Schnell setzten sich Polizei und Syndikat auf seine Fährte und Joe gelang es, zu seinem alten Freund Victor Christopher und dessen Frau  Clara zu flüchten. Victor, ein arbeitsloser Musiker, der gerne seine Frau mißhandelt, ist der Polizei bekannt, unter anderem, dass er zu den unpassensten Zeiten entweder auf seinem Klavier herumklimpert und lautstark mit einer Glocke bimmelt, was ihn beruhigt...aber andere Leute in dem Umkreis....natürlich eben nicht Grinsen Die Christophers sollten Joes Flucht organisieren und ihn das erste Schiff, was aus San Francisco abgeht, buchen. Doch...das nächste Schiff fährt erst am Weihnachtsabend, also in 2,5 Tagen und fährt nach Yokoshima, Japan. Solange muß Joe nun untertauchen. Als wieder die Cops wegen Victor auftauchten, verwechselten sie Christopher mit Joe und wollten ihn verhaften. Die engagierte Anwältin Jenny Jones erschien, bat bei den Cops um ein Einsehen in der Weihnachtszeit und hatte Erfolg. Doch kaum weg, sah Joe darin die Chance, für 24 Stunden bestens abgeschirmt unter anderem Namen im Gefängnis zu sein und polterte mit der Glocke rum, die Cops erschienen....aber auch Jenny wieder...und anstatt sie ihn einsperrten, wie Joe gehofft hatte, nahm Jenny sich seiner an und er wurde nun in ihre Obhut bis Weihnachten gegeben Grinsen

Joe staunte nicht schlacht, als Jenny ihn in ein Waisenhaus führte und erfuhr, dass sie dieses ehrenamtlich führt um in diesem Jahr den Kindenr und Jugendlichen, die sonst niemanden haben, ein schönes Weihnachtsfest bieten zu können und er sich hier nützlich machen kann. Der Journalist Henry Byrd setzt derzeit alles daran, um eine Top-Story wegen Joe zu schreiben und recherchiert viel. Als Joe einem Jugendlichen einen Dollar gab, weil er ihn nett darum bat, sprangen andere darauf auf, mit Joe leichtes Spiel zu haben und ihn leicht sein Geld aus der Tasche zu leiern...und luden ihn zu einem Würfelspiel ein...wie konnten die Kids ahnen, dass Joe darin ein absoluter Profi ist und statt sie ihn ausnahmen, nahm er den Kiddies ihre paar Kröten weg...tat dabei noch völlig so, als käme das für ihn auch unerwartet Grinsen Sie hatten nun gelernt, dass sie Joe nicht auf der Nase herumtanzen können Grinsen

Das Syndikat suchte derzeit die ganze Stadt nach Joe ab und kamen irgendwann auch zu den Christophers, die ihn jedoch decken konnten. Doch Clara suchte Joe auf, um ihn zu warnen und das er vorsichtig sein soll. Zuerst wußte Joe nicht, was Jenny meinte, als sie sagte "Ihre Frau ist hier!" Grinsen Überhaupt mochte Jenny Joe nicht sonderlich, weil er eben seine Frau mißhandelt. Jenny wurde als kleines Mädchen von ihrem Vater, der sie angeblich geliebt hatte, öäfter gheschlagen, einmal soi stark, dass sie ihr Gehör verlor und jahrelang taub war, bis sie irgendwann ein Hörgerät bekam...doch diese Zeiten hatten sie geprägt und deswegen mochte sie Joe nicht...sie wußte ja nicht, dass er nicht Victor Christopher war und es war ihr sehr hoch anzurechnen, dass sie sich trotzdem bei der Polizei für ihn eingesetzt hatte.

Um einen tollen Weihnachtsbaum zu haben, zoegen einige Teenager los und fällten in einem öffentlichen Park einfach eine große Tanne und als es vollbracht war, und ihn abtransportieren wollten, wurden 2 Cops auf sie aufmerksam...und kaum am Waisenhaus angelangt bekamen sie mächtig Ärger von Jenny und den Cops...sie ahnten in der Dunkelheit nicht, dass sie einen ganz besonderen Baum, den eine berühmte Person gewidmet war, gefällt hatten...und auch noch ein Schild am Baum war Grinsen Naja...nun war er gefällt...und durften ihn behalten Grinsen Dennochs gabs massiv Ärger. Joe machte sich an Schmücken der Turnhalle, wo die große Feier stattfinden sollte, war unvorischtig und fiel von der Leiter und ploumpste direkt auf das Klavier...das kaputt war. Jenny war stinksauer....Joe machte erst noch Witzchen darüber, bis er begriff, dass dies das einzigte Klavier war und man auch kein Geld für Ersatz hatte. Nun war Jenny noch wütender auf Joe, der ihm auch noch Absicht unterstellte. Joe zog kurz danach los und besorgte ein neues Klavier...liess es so ausliefern, dass keine Spuren zu ihm zurückführten...doch Jenny witterte irgendwie, dass es von Joe kam und ihr Ärger war verflogen...auch wenn Joe  es abstritt.  Die kommenden Nacht mußte Joe in einem völlig miserablen Bett schlafebn...das wackelte überall, hing so derart durch dass es wie eine völlig durchgelegene Hängematte als ein Bett aussah...also ich hätte da kein Auge drin zugekriegt...sah witzig aus, wie hilflos er darin herumzappelte! totlachen

Byrd war es gelungen, Joe ausfindig zu machen und stellte ihn zur Rede...Joe liess sich nicht in die Karten schauen, wußte aber, dass er nun auch noch ihn im Nacken nun hatte. Jenny entdeckte zudem, dass Joe eine Waffe hatte und war erschrocken, stellte ihn zur Rede und forderte ihn schliesslich auf, das Waisenhaus zu verlassen. Nun erzählte Jenny ihn, was sie als Kind mit ihrem Vater durchmachen mußte. Doch Joe schaffte es, sich wieder "einzuschleimen", als es ihm gelang Decken und Handtücher von der Army zu organisieren, wo er einige Jahre tätig war, als er weg gewesen war.  In den kommenden Tagen kamen sich Joe und Jenny immer näher, wurde Freunde. Jenny hatte mittlerweile durch Byrd, der sie auch aufsuchte, herausgefunden, dass Joe  nicht Victor Christopher ist und was Joe getan hatte, dennoch hielt sie zu Joe, weil er auch gut fürs Waisenhaus war. Joe machte auch keinen Hehl daraus, dass er morgen mit dem Schiff auslaufen will...und bittet Jenny, mit ihm zu kommen. Zum einen wäre sie sehr gerne...aber sie konnten nicht, sie hat hier ihr Leben...konnten die ganzen Kinder und das ganze Werk hier nicht im Stich lassen. Dennoch küssten sie sich.

Kurz darauf hatte das Syndikat Joe aufgespürt...Joe erfuhr, dass man das Ehepaar Christopher zu Tode gefoltert hatte, die dann verraten haben, wo sie ihn finden. Joe war schockiert...beide mußten seinetwegen sterben. Doch dann bekam Joe Hilfe von unerwarteter Seite - Byd schlug denjenigen, der ihn abführte, nieder...doch die Freude wirkte nur kurz....denn Byrd spielte sein eigenes Spiel und Joe kam vom Regen in die Traufe.

Jenny bekniete Joe, dass er das Geld zurückgeben sollte...es sei es doch nicht wert, dann noch mehr deswegen zu Schaden kommen...doch Joe weigerte sich...ich kanns ja verstehen, es war ja im Grunde sein Geld...aber Jenny hatte auch schon recht... Das syndikat setzte nun noch eins drauf und setzte die Turnhalle des Waisenhauses in Brand, eigentlich wollten sie ihn damit nur ausräuchern, doch schnell wurde das Feuer unkontrollierbar und die ganze Turnhalle stand in Brand...alles verbrannte...das ganze schöne Weihnachtsambiente, der ganze Schmuck...und auch der ganze Baum (mit dem sie soviel Ärger  ja hatten) Grinsen  Als Joe das Geld in Sicherheit bringen wollte, wurde er niedergeschlagen und das Geld abgenommen...das Syndikat hatte nun das Geld wieder. Jenny war stinksauer auf Joe...völlig verbittert, weil alles, was sie investiert hatte, wegen Joes Geldgier in Rauch aufgegangen war, die Kinder alles verloren hatten.

Joe war nun mächtig sauer....er suchte Barney Teener, den Chef des Syndikats auf, verschaffte sich durch einen Geheimgang Zutritt bis in sein Büro, überwältigte ihn und holte sich das Geld aus seinem Safe wieder. Teener platzte vor Wut, kündigte Joe nun an, ihn zu töten. Joe gelang die Flucht und versteckte sich als Weihnachtsmann. Zusammen mit einigen anderen Weihnachtsmännern verschaffte er sich Zutritt zur Feier, die letztendlich doch in die Turnhalle stattfinden konnte, nachdem die Feuerwehr alles notdürftig herrichten konnte und Joe spendete nun das gesamte Geld dem Waisenhaus. Als Jenny es sah, wollte sich sich bei Joe bedanken...doch dabei enttarnte sie ihn und Joe wurde von deinem aus dem Syndikat in den Rücken geschossen. Jenny rannte zu ihn und hielt Joe in den Armen...er wollte nicht in der Gosse sterben...und sie verhinderte es. Dann war Ende...ob Joe letztendlich überlebt hatte oder nicht, erfuhr man nicht...darf sich jeder selbst ausmalen. Normalerweise ....bin ich sicher, dass er das nicht überlebt hatte...aber da es ja auch ein Weihnachtsfilm ist und man an Wunder glauben sollte und Joe schon diesen Spitz-Nachnamen trägt....wäre es schön gewesen, wenn er überlebt hätte Grinsen

Fazit:
Der Film ist eine schöne Mischung aus Weihnachtsfilm, Krimi und Film Noir. Zudem besitzt er auch einen netten Humor. Herrlich am Anfang, wo Ford bei seinem früheren Partner Unterschlupf findet. Sein Partner ist mittlerweile ein seltsamer Vogel geworden, der ein Faible dafür hat, mitten in der Nacht lautstark auf seiner Trommel das ganze Wohnhaus aufzuwecken - zudem schlägt er seine Ehefrau.

Dieser eine Opa war auch ganz witzig....in einer Szene meinte er zu Ford:

Opa: Ich habe vorhin einen Kampf mit meinem Gedächtnis ausgefochten.
Ford: Wer hat gewonnen?
Opa: Mein Gedächtnis! Prost! 


Herrlich auch das Bett von Ford....sowas durchgelegenes habe ich auch noch nicht gesehen. Er legte sich ins Bett und fiel fast bis auf den Fußboden durch. totlachen

Ab der Mitte des Films liess der Humorpegel deutlich nach, und der Dramaanteil gewann immer mehr an Fahrt.  Ich konnte Ford ja verstehen, dass er sich eigentlich nur das holen wollte, worum ihn die Gangster gebracht haben. Als die seinen Partner ermordetetn und Ford in dem Obdachlosenheim aufspüren, wirds brenzlig. Sie legten Feuer und dabei kam ein kleines Mädchen um. Jenny und Ford, die sich mittlerweile deutlich näher gekommen sind werden auf die Probe gestellt. Jenny weiß mittlerweile, dass Ford nicht der verrückte frauenschlagende Trommler ist, sondern eben Joe Miracle (passender Nachname für den Film). Grinsen Ein wirklich sehr guter Weihnachtsfilm über Aufopferung, Ehre und Stolz. Das Film Noir mischt gekonnt Crime, Drama und humorvolle Elemente zusammen. Es ist wirklich so schade, dass dieser Film so dermaßen unbekannt ist, nicht auf DVD gibt und auch im TV selten gezeigt wird...gerade in der Weihnachtszeit hat er es verdient, mehrfach irgendwo ausgestrahlt zu werden. Die  bittersüße Message kommt  an und macht den ganzen Film zu etwas wirklich besonderem.

 Sehr guter Film/Serie