Ein verwöhntes Biest

( The Girl, Who Had Everything ) ( USA, 1953 )

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 10.02.2024

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Rewatch - Film aus meiner William Powell Filmreihe ist das Krimi-Drama "EIN VERWÖHNTES BIEST" ("THE GIRL WHO HAD EVERYTHING") aus dem Jahre 1953,  zusammen mit Elizabeth Taylor, Fernando Lamas, Gig Young, James Whitmore und Robert Burton. Jean Latimer (Elizabeth Taylor), die Tochter des Rechtsanwaltes Steve Latimer (William Powell), ist eine hübsche und unkonventionelle junge Frau. Obwohl sie einen Freund hat, Vance Court (Gig Young), der sie gern heiraten würde, verliebt sie sich in den gutaussehenden Victor Raimondi (Fernando Lamas). Raimondi ist der Boss eines großen Glücksspielsyndikats und, weil gegen ihn ermittelt wird, ein Klient von Steve Latimers Kanzleipartner Ashmond. Als ihr Vater ihn als Klienten übernimmt, erhält Jean Gelegenheit, Raimondi näherzukommen, der ihr Interesse bald erwidert. Die Warnungen, mit denen Steve und Vance sie überschütten, sind in den Wind gesprochen. Jean reist mit Raimondi nach New York City, um ihn dort zu heiraten, doch dieses soll verhindert werden... Der Film beruht auf den gleichnamigen Roman von Adela Rogers St.Johns aus dem Jahr 1927.

 

Die Stars:

William Powell spielte den erfahrenen Strafverteidiger Steve Latimer, Elizabeth Taylor spielte seine erwachsene Tochter Jean Latimer, Fernanado Lams spielte Taylors Love Interest, den Verbrecher Victor Raimondi, Gig Young spielte Taylors Verlobten Vance Court, James Whitmore spielte Lamas rechte Hand Charles 'Chico' Menlow, Bill Walker spielte Powells Butler Julian  und Robert Burton spielte Powells Berufskollege John Ashmond.

 

Synchronisation:

Der Film wurde erst 1992 synchronisiert. William Powell wurde von Manfred Lichtenfeld gesprochen, Elizabeth Taylor von Kathrin Simon, Fernando Lamas von Peter Reinhardt, Gig Young von Christian Quadflieg, James Whitmore von Berno von Cramm und Robert Burton von Herbert Weicker.

 

DVD & BluRay:

Leider ist dieser Film bei uns noch nicht auf DVD oder BluRay erschienen. Ich besitze von dem Film eine TV-Aufnahme in sehr guter Qualität.

 

Interessantes:

Der Film basiert auf Adela Rogers St. Johns’ Roman A Free Soul (1927), den Willard Mack noch im selben Jahr als Bühnenstück adaptierte. Die Bühnenversion lief von Januar bis April 1928 erfolgreich am Broadway; die Hauptrollen spielten Kay Johnson, Lester Lonergan und Melvyn Douglas. Becky Gardiner adaptierte das Bühnenstück bald darauf als Drehbuch für eine Filmversion (Der Mut zum Glück, 1931), in der Clarence Brown Regie führte; in den Hauptrollen waren Norma Shearer, Lionel Barrymore und Clark Gable zu sehen. Der Film war sowohl kommerziell als auch bei der Kritik äußerst erfolgreich, brachte Barrymore einen Oscar ein und lieferte MGM damit genug Anregung für ein Remake. Regisseur Thorpe war ein MGM-Veteran, der neben mehreren Tarzan-Filmen auch einen Film aus der äußerst erfolgreichen Dünne-Mann-Serie inszeniert hatte (Der dünne Mann kehrt heim, 1945). Mit Elizabeth Taylor hatte er bereits die Filme Wirbel um Judy (1948) und Ivanhoe – Der schwarze Ritter (1952) in Szene gesetzt. Deren Leinwandpartner Fernando Lamas wurde bei MGM seit 1951 vor allem als Latin Lover eingesetzt. Die Dreharbeiten für den in Schwarzweiß und 35 mm produzierten Film dauerten vom 16. Juli bis 6. August 1952. Der Film kam am 27. März 1953 in die US-Kinos.

 

Zum Film selbst:

Steve Latimer ist ein erfolgreicher und erfahrener Strafverteidiger. Schon mehrfach hatte er dabei auch den zwielichtigen Geschäftsmann Victor Raimondi vertreten, der mit teils illegalen Wetten und Spielen sein Geld verdient und zudem dem Syndikat angehört. Latimer schaffte es stets, ihn vor dem Knast zu bewahren, auch wenn er seine Methoden nicht gut heißt - es für ihn aber eben "seine Arbeit" ist. Als Steve und seine gerade 21 Jahre alt gewordene Tochter Jean im TV sahen, wie Raimondi gerade wieder vernommen wird und angeklagt werden sollte, lehnte Steve es ab, ihn zu vertreten. Grund dazu ist, dass er sich vorgenommen hatte, künftigst intensiver am Leben seiner Tochter teilzunehmen, denkt wehleidig daran zurück, wieviel er bereits aus ihrem Leben verpasst hatte und ihm nicht mehr lange Zeit bleiben wird, ehe sie heiraten und das Haus verlassen wird. Eiunen Mann hatte sich sich bereits ausgesucht: Der bodenständige und erfolgreiche Geschäftsmann Vance Court, den Steve persönlich sehr schätzt und "ein guter Mann" war. Jean hatte ihre Mutter Nancy, Steve Ehefrau, verloren, als sie noch ein Baby war, hatte ihre Mutter nie wirklich kennengelernt und seitdem gab es zwischen Vater und Tochter ein ganz besonders starkes Band. Dennoch bestand Steve stets darauf, dass seine Tochter ihn mit Vornamen anredet, satt mit "Papa" oder "Vater". Dadurch, dass Steve seine Tochter liebte und er wegen des frühen Tod ihrer Mutter es dem Kind an nichts fehlen lassen wollte, verwöhnte er Jean sehr stark, liess ihr vieles durchgehen, zeigte selten Grenzen auf. Und bislang hatte Jean tatsächlich selten über die Strenge geschlagen, auch wenn sie es gekonnt hätte.

Jean gefiel Raimondi, als sie ihn mit ihrem Vater im Fernsehen sagte und fragte Steve neugierig über ihn aus. Kurz darauf erschien John Ashmond, ein Freund und Berufskollege von Steve, der Raimondis Vertretung nun übernehmen will, obwohl Raimondi und jeder in der Kanzlei es lieber sehen würde, wenn Steve es wieder übernehmen würde - einschliesslich John. Als Steve schliesslich hörte, wer der Staatsanwalt ist, reizte ihm die Aufgabe, sich mit ihm vor Gericht zu duellieren sehr, zudem drückte sogar Jean darauf, dass Steve die Verteidigung übernehmen solle und sagte somit zu.

Jean liebte ihren Verlobten Vance Court zwar, doch irgendetwas an ihm vermisste sie und so druckste sie immer wieder herum, einen genauen Hochzeitstermin zu finden, was Vance irgendwann schon leicht nervte, dass sie ihn immer wiedre hinhielt Grinsen

Jean begann sich mehr und mehr für Raimondi zu interessieren und nahm an einem Gerichtsprozess gegen ihn teil. Steve schaffte es wieder, ihn rauszuboxen, Jean lernte ihn kennen und war sofort sehr angetan von ihm und er voin ihr und beide gingen kurz darauf zu einem Date, wo sie sich näherkamen.

Tags darauf besuchten Steve, Jean und Court eine Pferdeauktion und boten auf ein Rassepferd mit, bis schlisslich auch Raimondoi auftauchte und mitbot und zwischen ihm und Court ein Bieter-Krieg stattfand, den Raimondi schliesslich gewann und dann die Frechheit besass, Jean vor Courts Augen zu einem Date auszuführen. Auch Steve war es nicht recht und bemerkte jetzt, dass Jean und Vic mehr verspürten als er es selbst wollte.

In der nächsten Zeit trafen sich Jean und Vic häufig und Steve hatte es leid, Jean telefonisch bei Court entschuldigen zu müssen, dass sie keine Zeit habe- Jean und Vic verliebten sich ineinander und Jean war sehr angetan von Vics Lebensstil, seiner Eleganz und seinem Einfluß. Court passte dies alles natürlich nicht, war eifersüchtig und stellte Jean schliesslich vor die Wahl - wobei Jean sich ohne mit der Wimper zu zucken für Vic entschied. Nun mischte sich auch Steve intensiver um das Liebesleben seiner Tochter ein und forderte sie streng auf, die Liebelei mit Vic zu beenden, zumal Stve genau wußte, wie Vic sich sein Geld tatsächliuch verdiente und er seine Tochter nicht in diesem kriminellen Sog sehen will - doch Jean war patzig, wußte alles besser, was zum Streit führte. Als Vic Jean schliesslich das für 20.000 Dollar auf der Auktion ersteigerte Pferd zum Geschenk machte, reichte es Stve und forderte Jean eindringlichst auf, das "Geschenk" zurückzugeben, da es zu teuer war. Jean wollte es zwar nicht, beugte sich aber ihren Vater - was wiedreum zu einem Streit mit Vic führte, der sich vor den Kopf gestoßen vorkam, dass sie das Geschenk zurückgabe.

Steve entschloß sich schliesslich, seiner Tochter die Wahrheit über das Leben von Vic zu infromieren...und Jean war erschüttert, ging tags daraif zu Vic um mit ihm Schluß zu machen. Doch zu ihrer Überraschung bestätigte Vic alles, was ihr Vater über ihn erzählte hatte und sagt, dass sie ihn dazu gebracht habe, sein Leben zu ändern. Noch in dieser Woche will er sein altes Leben komplett hinter sich lassen, mit ihr nach New York gehen und ein neues Leben anfangen, sie heiraten, Kinder kriegen und ein spiessbürgerliches Leben mit ihr führen. Er hatte sich schon lange vorgenommen, auszusteigen, wenn er genug Geld verdient und die richtige Frau kennengelernt hatte. Jean war überglücklich und sie fielen sich in die Arme.

Als Steve dieses erfuhr, unternehm er einen letzten Versuch, seine Tochter zurückzubekommen und überredete sie zu einem gemeinsamen einwöchigen Urlaub mit ihm zu ihrem See, wo sie gründlich über alles nachdenken solle. Doch schon am dritten Tag überfiel Jean die Sehnsucht nach Vic...konnte es nicht mehr aushalten, ihr Entschluß stand fest und setzte den enttäuschten Steve darüber in Kenntnis.

Wenige Tage später sass Jean auf gepackten Koffern und zieht zu Vic, die auch die kommenden Tage heiuraten wollen. Steve ist natürlich dagegen, sah sich aber nicht in der Lage, Jean es zu verbieten, doch als er von der Hochzeit erfuhr, kam es zum Eklat zwischen Vater und Tochter, die so endete, dass Steve seine Tochter erstmals in ihrem Leben ohrfeigte...was Jean völlig perplex machte. Im nächsten Moment nahm er sie in die Arme und entschuldigte sich herzzerreissend und versuchte nochmal auf sie einzureden, es nicht machen zu sollen - ohne Erfolg.

Vic hielt tatsächlich Wort und liess seiner rechten hand Chico wissen, dass er aus dem Geschäft aussteigen will und in New York ein ehrbares Leben mit Jean aufzubauen,. Chico warnte ihn davor, das das Syndikat einen solchen Ausstieg nicht hinnehmen würde und er sich massiven Ärger einhhandeln würde - aus dem Syndikat steigt man nur aus einem grund waus: man ist tot! Grinsen Doch Vic meinte, dass er es schon schaffen würde, da er sehr gut für sie gearbeitet hatte in all den Jahren.

Doch der Ärger liess nicht lange auf sich warten, nur zuerst anders als gedacht. Steve bliess nun zum Angriff über und stellte sich der Justiz, um gegen Vic auszusagen. Freilich darf er als sein ehemaliger AQnwalt nicht gegen ihn aussagen, will aber vor jemanden aussagen, der das denn alles weiterreicht. Damit wäre Vic erledigt und zuzdem würde somit auch viele andere Steinchen der Organisation fallen. Chico war stinksauer...will das nicht hinnehmen und kontaktierte Vic, klärte ihn auf. Vic versprach, die Sache zu regeln...Steve es auf die eine oder andere Weise auszureden. Doch Chico hatte einen Notfallplan. Er weiß, dass er auf jedenfall fallen wird, wenn es Vic von der Justiz an den Kragen geht und erläßt einen Mordauftrag gegen Vic - sauber und effizient, damit wären alle Probleme erledigt.

Steve fuhr nach New York um Vic eine letzte Chance zu geben: er soll seine Tochter in Ruhe lassen und er würde nicht aussagen. Natürlich kam es zu einem Streit zwischen ihnen der so endete, dass Vic auf Steve einprügelte und ihn drohte, ihn umzubringen, wenn er aussagen würde. Er sah nicht, dass Jean das alles mit ansah... das war insgeheim Steves Plan gewesen - das Jean sehen soll, wie Vic wirklich ist. Nun, wo sie das sah, war sie zutiefst erschrocken. Kaum war Steve gegangenb, eröffnete Jean Vic, ihn zu verlassen und dass es aus wäre zwischen ihnen. Vic versuchte auf Engelszungen auf Jean ainzureden, doch jean keifte nur wütend zurück - so dass bei Vic der Geduldsfaden riss und auch Jean schlug und bedrohte, dass er auch sie umbringen würde, wenn sie ihn verlassen würde...zudem habe er sich extra wegen ihm geändert und drohte damit, wieder zu seinen alten Geschäften zurückzukehrten. Jean war das egal...sie ging.

Vic hielt Wort, er will zurück zu seiner Organisation un dort weitermachen, wo er einst aufhörte - vor allem soll Steve sterben, der ihn alles kaputt gemacht hatte. Doch Vic kam nicht weit. An einer roten Ampel wurde er von einem Nachbarwagen aus erschossen...Chicos Killer hat sein Werk vollendet!

Tage später - Jean war zu ihrem Vater zurückgekehrt und hatte sich mit ihm versöhnt. Steve mußte sich nun der Presse stellen, die alles genau wissen wolltern udn sich m ancher fragte, ob Steve nicht selbst Vic erschossen hatte, dafür, dass er ihm seine Tochter weggenommen hatte. Steve weigelte dies ab. Steve und Jean wollen nun erstmal einen längen Urlaub machen und vielleicht - nur vielleicht, gibts für Jean eine neue Chance mit Vance.

Fazit:
Ein eher ungwöhnlicher Powell Film - Humor hatte dieser Film überhaupt nicht, er ist aber sehr spannend und mitreiessen udn verfügt über hauchdünne Film Noir Anteile, ist aber natürlich bei weitem keiner. Powell zeigte, dass er auch ernste Rollen beherrscht aber auch, dass er seiner Visitenkarte treu bleiben kann - dazu, dass er den Alkohol liebt. Immer wieder gab es beim Trinken kleine, irgendwie doch leicht amüsante Anspielungen auf seine "Nick Charles" Paraderolle Grinsen Ungewöhnlich Powells deutsche Stimme, diesmal nicht, wie sonst fast alle synchronisierten Filme der 90er Jahre mit Helmut Gauß. Liegt wohl daran, dass Powell hier einen etwas älteren Mann spielt und Gauß stimmlich für den Charakter nicht gepasst hätte. Jedenfalls...vom Charakter her gesehen, war Manfred Lichtenfeld tatsächlich eine gute Wahl gewesen. Sehr passend war auch die Filmmusik von Andrè Previn - die ich eigentlich immer sehr mag und dessen Filmmusik immer perfekt für den Film abgestimmt ist.  Alles in allem habe ich den Film sehr gemocht.

 Sehr guter Film/Serie