Man nannte ihn Hombrè

( Hombrè ) ( USA, 1967 )

Inhalt vom Film

 

ReWatch gemacht am: 22.09.2019

 

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Heutiger Paul-Newman-Film ist der Kult-Western "Man nannte ihn Hombrè" aus dem Jahr 1967 von Martin Ritt - zusammen mit Fredric March, Richard Boone, Martin Balsam, Barbara Rush und Cameron Mitchell. Dieser Film war  war Martin Ritts kommerziell erfolgreichster Film. Der Film beruht auch den gleichnamigen Roman von 1961 des Star-Autors Elmore Leonard ("Justified", "Sie nannten ihn Stick", "Das Gesetz bin Ich",  etc.) Leonard ist für harte, zynische und kompromißlose Helden in seinen Romane bekannt, und ebensolcher ist auch der hauptprotagonist in diesem Film, dargestellt von Paul Newman. Spezialgebiet von Leonard sind harte Krimis und Western.

Die Co-Stars:
Martin Balsam spielte den gutmütigen Kutscher  Henry Mendez. Fredric March spielte den gewissenlosen Geschäftsmann Alexander Favor, Barbara Rush ("Flamingo Road") war als dessen ehefrau Audra zu sehen. Richard Boone spielte den kaltschnäuzigen Verbrecher Grimes. Diane Cilento war als hartgesottene Vermieterin Jessie zu sehen. Cameron Mitchell spielte den faulen Sheriff und Verbrecher Braden. Peter Lazer spielte den jugendlichen Ehemann Billy Lee und Margaret Blye dessen Ehefrau Doris. Für Lazer war dies sein letzter Film seiner kurzen Karriere, er trat danach im selben jahr noch als Gaststar der Krimiserie "Gefährlicher Alltag" auf und beendete dann seine Karriere.

Synchronisation:
Paul Newman wurde von seinem deutschen Stammsprecher Gert-Günther Hoffmann gesprochen. Martine Hirthe sprach Martin Balsam, ein damals noch sehr junger Wolfgang Condrus (Stammstimme Mark Harmon in NCIS) sprach Peter Lazer, Bettina Schön war für Barbara Rush verantwortlich, Paul Wagner lieh seine Stimme Fredric March und Benno Hoffmann übernahm Richard Boone.


DVD & BluRay:
Ich besitze von dem Film deutsche DVD Erst VÖ aus dem Jahre 2004. Seit April 2019 ist der Film bei uns auch auf BluRay erhältlich. DVD als auch BluRay besitzen leider kein Bonusmaterial. Es ist sehr erfreulich, dass dieser Film UNCIT präsentiert wird. Fehlende Passagen sind untertitelt enthalten, was nicht wenig war, es fehlten zum Beispiel 2 längere Dialogszenen und unterm Strich fehlten in der ursprünglichen deutschen Fassung mindestens 5 Minuten.

Zum Film selbst:
Man schreibt das Ende der 1880ger Jahre. Die altgewährte Postkutsche mußte den Druck der modernen Technik weichen und durch die Eisenbahn ersetzt. Paul Newman spielte Das Halbblut John Russell, der den großteil seines Lebens bei den Apachen augewachsen und gelebt hatte. John hatte miterleben müssen, wie die Apachen vom Weißen Mann ausgebeutet, verarscht, verhöhnt und erniedrigt wurden und hatte deswegen alleine schon seinen persönlichen Hass gegen den Weißen Mann, der ihn selbst auch geprägt hatte und auch eine Entscheidung war, bei den Apachen zu leben.

Eines Tages bekommt er die Mitteilung, dass sein Ziehvater John Russell, dessen Namen er übernommen hatte, im Alter von 78 Jahren eines natürlichen Todes gestorben ist und das er ihn unter anderem sein haus in der Stadt vermacht hatte. John beschliesst in die Stadt zu gehen, sein Ziel ist es, das haus zu verkaufen und das geld in seinen Stamm einfliessen zu lassen. Er ahnte jedoch nicht, das in seinem Haus neber der Vermieterin Jessie  und dem blutjungen Ehepaar Billy Lee und Doris auch der zwielichtige, arbeitsscheue Sheriff Braden einquartiert hatte, der immer, wenn ihm gerade der Sinn danach stand, ins Bett seiner willigen Vermieterin Jessie schlüpfte, die sich erhoffte, dss er sie eines Tages ehelichen würde, das allerdings nie seine Absicht war.

Der Geschäftsmann Alexander Favor will unbedingt mit seiner Frau Audra weiterreise. Da aber der Postkutschenbetrieb mit sofortiger Wirkung eingestellt war, versucht er nun eine der Postkutschen käuflich zu erwerben, was nicht ging, also beschloss er, sich eine für die Fahrt zu mieten, was aber nur möglich war, wenn man weitere Fahrgäste gewinnen konnte. Die Fahrt soll nach Bisbee gehen. Diesem Vorhaben schloiß sich das junge Ehempaat Billy Lee und seine Frau Doris, Jessie, ein Kavallerie-Soldat und John Russell an, die alle verschiedene Erledigungen in Bisbee hatten. Als man sich in der Vorhalle traf, erschien auch noch der zwielichtige Grimes, der mitfahren wollte, aber da die Postkutsche ausgebucht war, konnte er kein Ticket mehr erwerben. So versuchte er dem vermeintlich schwächsten Fahrgast sein Ticket abspenstig zu machen und seine Wahl fiel auf Russell. Schnell wurde ihm klar, dass er Russell unterschätzt hatte, da meldete sich der Kavallerie Soldat Russell auch noch zur Hilfe, worauf er nun in dessen Fokus geriet und er es durch eine Auseinandersetzung auf der Strasse schaffte, desen Ticket zu bekommen. Man wurde nicht gewahr, ob er ihn ermordet hatte (wahrscheinlich) oder ihn zusammengeschlagen hatte. Die anderen Passagiere gefiel es nicht, dass Russell dem mann, der ihn beisgestanden war, nicht jetzt auch zur Hilfe eilte und Russell meinte nur "Das ist sein problem, ich hatte ihn nicht um seine Hilfe gebeten!" Als Kutscher fungierte der Mexikaner Henry Mendez.

Während der Fahrt erfuhr Russell weitere Ablehung, nachdem durchgesickert ist, dass er halber Indianer war und auch danach lebte. Aufra Favor bestand sogar aus Angst darauf, dass er nicht in der Kutsche, sondern auf dem Kutschbock mit sitzen sollte. Zudem machte sie ihm überdeutlich, was sie von einem in ihren Augen "Wilden"  hielt.

Wegen eines Routenproblems mußte man den Kurs etwas ändern, was Grimes garnicht passte. Und kurze Zeit später wußte man auch, weswegen: 4 Männer überfielen die Kutsche und Grimes stellte sich als Anführer der Bande heraus. Sie wollten die Geldtasche von Favor haben-. Favor hatte der Regierung 12.000 Dollar unterschlagen, Gelder, die eigentlich für den Aufbau des Apachenreservats gedacht war. Grimes hatte irgendwie Wind davon bekommen.  Sie raubten das Geld und andere wertgegegenstände, raubten alle Pferde von der Kutsche und sogar einen großteil ihres Wasservorrats. Als Faustpfand nahmen sie auch die Audra Favor als Geisel mit. Kaum waren die Banditen etwas entfernt, holte sich Russell sein gewehr, welches er auf dem dach der Postkutsche gelegt hatte und konnte einen Banditen mitten ins Gesicht schiessen. Das war ausgerechnet auch noch der Mann gewesen, der am Anfang des Film 2 Apachen erniedrigt hatte und den Russell in die Schranken gewiesen hatte. Russell konnte auch noch Braden erschiessen, der seinen Freund rächen wollte. Braden hatte auch die Tasche mit dem Geld, welche sich nun Russell holte - und behielt, was Favor nicht passte. Russell wußte, das die anderen zurüpckkommen und das Geld holen würden - und sie haben noch Audra als Geisel. Russell hatte vor, sich alleine abzusetzen und den anderen ihr Schicksal zu überlassen, bis die anderen merkten, dass Russell ein furchtloser Schütze ist und sie ihn in ihrer Not schnell zum Anführer machten - doch das wollte Russell nicht, bis er sich denn doch breitschglagen liess, dass die anderen ihn begleiten dürfen.

Sie verschganzten sich in einem stillgelegten Bergwerk. Einer der Banditen kam mit einer weißen Fahne zum Verhandeln: Das Geld gegen die Frau. Doch weder Russel noch Favor interessierte das, Russell war das Schicksal der Frau, die ihn vor kurzem noch verhöhnte, völlig egal und selbst ihrem Mann, die immerhin 17 Jahre verheiratet waren, war das Geld wichtiger als seine Frau. Russell machte ihm sein "Nein" deutlich, indem er ihn eine Schußwunde verpasste.

Favor sah nicht ein, dass Russell "sein" Geld nun hatte und als Russel als Späher kurz weiter weg war, nahm er sich eine Waffe, hielt die anderen in Schacht und forderte sein geld. Alks er damit verschwinden wollte, kam Russell wieder, forderte ihn mit der Waffe auf, das geld wegzulegen, das Wasser  und seine Waffe. danach forderte er Favor auf,  alleine ohne alles zu verschwinden - obwohl dies sein Todesurteil sein würde - ohne Wasser und die Banditen lungerten in der Nähe herum. Russell war das alles egal...

Wenig später hörten sie einen Schuß - offenbar wurde Favor von den Banditen erwischt, doch wenig später kam Favor völlig dehydriert wieder wankend zurück um Russell nochmals deren Forderung deutlich zu machen: Das Geld gegen die Frau.ö Und wenig später erschien Grimes sogar selbst um es Russell ein letztes Mal deutlich zusagen. Als er merkte, dass Russell die Frau wirklich völlig egal war, wunderte er sich. Als er zu seinen Leuten zurückging, verpasste ihm Russell 2 Kugeln, doch er überlebte.  Grimes hatte Audra holen lassen und sie unten festbinden lassen, so sie wimmernd und flehend nach ihrem mann rief, ihr doch zu helfen. Doich keiner der Postkutschenpassagiere liess sich erweichen, wenngleich einige schon mulig waren, aber keiner wollte sein Leben für sie riskieren.

Dennoch wußte man, das man in der Hütte in der Falle sass. Untereinander machte man sich Vorwürfe, wieso keiner die arme Audra befreien würde. Ihr Schluczen wurde immer weniger, sie wurde immer dehydrierter und die Sonne prallte unnachgibig auf sie herab. Schliesslich hatte Jessie genug von der Feigheit der Männer, doch kurz bevor sie rausgehen wollte, verliess auch ihr der Mut, nachdem Russell ihr eindeutig sagte, dass sie nicht lebedn wiederkommen wird und sie draussen vogelfrewi abgeknallt wird.

Schliesslich war es nun doch Russell, der den versuch unternahm. Ihm war klar, dass er der einzigste aus der gruppe ist, der zumindest eine Chance hat, das zu überleben. Er wiess Billy Lee an, mit seinem gewehr  ihm Feuerschutz zu geben. Russell  gelangte zuz Audra, die schon fast tot, mit diversen Verbrennungen durch die Sonne und komplett dehydriert war loszubinden, da erschien auch schon Grimes, der das Geld forderte. Russell hatte die Tasche zwar dabei, doch das Geld in der Hütte bei den anderen gelassen  und Billy Lee angewiesen, wenn er es nicht schaffen sollte, das Geld den Apachen zu geben, denen es ja auch gehörte. Billy versprach es. In der Tache war nur Papier gewesen. Als Grimes das bemerkte, wurde er wütend. Billy Lee hatte kein freies Schußfeld, da Audra wankend die Treppen zur Hütte hochkam und ihm mitten in der Schußrichtung stand.  Grimes und seine Männer legten auf Russell an, doch blitzschnell zog auch Russell einen revolver und schaffte es alle 3 zu erwischen - doch grimes erwischte auch Russell. Die anderen Passagiere eilten herbei und Jessie war traurig, dass Russell tot war und sich im letzten Moment für alle geopfert hatte, obwohl er am wenigstens einen Grund gehabt hatte.

Fazit:
Es war schon blöd gewesen, dass ausgerechnet Favor am Ende überleben mußte...wegen dem letztendlich ja alles passierte. Ob Billy Lee das Geld wirklich den Apachen gegeben hatte und ob Favor vor Gericht gekommen wäre - ging aus diesem Film nicht mehr hervor. das bleibt der Phantasie jeden einzelnen überlassen. Ich persönlich denke, dass Billy lee das Geld überreicht hatte und Favor seine gerechnte Strafe bekommen hatte. Dies ist ein fesselnder Western mit ungewöhnlicher Thematik. Regisseur Martin Ritt hat in diesem Film von 1969 alle Charaktere brillant und individuell gezeichnet. Auch die trostlose, sonnenverbrannte Landschaft passt genau ins Bild. Paul Newman liefert eine seiner besten Leistungen als HOMBRE. Es gibt reichlich Spannung bis zuletzt und ein ungewöhnliches Ende. Es bleibt am Ende ein Film, der mit seiner Eindringlichkeit und milden Melodramatik an die Grundwerte des Lebens erinnert und zeigt, wie man mit einfachen, symbolischen Mitteln Wirkung und Nachhaltigkeit erzeugt. Paul newman zeigte sich als kaltherziger Egomane, dessen Gewissenszüge allerdings nachzuvollziehen sind. Newman ging unbeirrbar seinen Weg, bis er sich im letzten Moment darauf besann, as "richtige" zu tun, auch wenn es ihm sein Leben kostete...