Selbstmord kann so lustig sein....
Ich kenne eigentlich keinen anderen Film (vllt. noch "Buddy Buddy" aka "Die Filzlaus"), der es schafft, einen Selbstmord so sehr auf die Schippe zu nehmen, wie dieser Film - sich dabei auch
wirklich keine einzige Minute lang ernst nimmt und Reynolds einfach nur sich selbst (zu der damaligen Zeit) spielt. Gespickt mit einem wahren Staraufbot, angefangen natürlich mit der
bildschönen Sally Field, die einmal mehr Reynolds Freundin gespielt, über den brillanten Dom deLuise, der mal wieder grandios spielt, Norman Fell - mit dem Reynolds ja auch u.a. in der Serie "Dan
Oakland" spielte als dessen selbstgefälligen Arzt, Carl Reiner, Myrna Loy, James Best, Strother Martin, Joanne Woodward, Pat O'Brien, Jock Mahoney, Robby Benson und die damals noch junge Kristy
McNichol. Reynolds selbst nahm auf den Regiestuhl Platz und gestaltete somit den ganzen Film nach seinen Vorstellungen. Größtenteils mit bitterbösem, respektlosem Humor und den urkomischsten
Situationen, wie Reynolds erst alleine, dann mit Hilfe von deLuise versucht, seiner tödlichen Krankheit zuvorzukommen. Klasse wie gesagt auch Norman fell, der zu Reynolds meinte "Es
wird ein sehr schmerzvoller Tod werden....stellen Sie sich darauf ein!" Aber vllt. müssen Sie auch nicht sterben....vllt. wird in den nächsten Tagen ja ein Heilmittel erfunden. Oder die
Szenen, wie er danach flennend in den fahrstuhl rennt und alle anderen aus dem Fahrstuhl ihm aus dem weg gehen, weil die denken, er hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Oder die Szenen, wie er
mit Sally Field im Bett liegt, ihr erzählt, dass er sterben muß....sie anfängt zu flennen und er gleichzeitig versucht, zu verführen.
Klasse auch die Szenen zum Schluß, wo Reynolds ins Wasser geht halb absäuft und dann die Rolle rückwärts macht und dann doch sich der Krankheit stellen will....und mit letzter Kraft es zum Land
zurückschafft, wo deLuise mit gewetztem Messer und Kanone steht, der ihn ans Leder will....immer noch im Glauben, dass Reynolds sich umbringen will.
Der Film endet offen....ob Reynolds letztendlich gestorben ist an der Krankheit, oder er sich doch wie durch ein Wunder retten konnte (letzteres würde zu der Art des Films besser passen) - muß
wohl jeder für sich selbst entscheiden.
Auf jedenfall....kein Film für Zartbesaitete Menschen, die alles bierernst nehmen müssen.
Obwohl ich den Film recht unterhaltsam fand, fand ich ihn dennoch an einigen Stellen etwas zu überzogen und etwas "too much". Hier und da etwas mehr Ernsthaftigkeit hätten den Film nicht
geschadet - aber diese sucht man hier vergebens - es ist von der ersten bis letzten Minute durchgehend eine Komödie und Reynolds schafft es, auch die ernstete Lager in dem Film mit Humor zu
begegnen, selbst die Heulszenen im Fahrstuhl waren so derart überzogen, dass sie unecht wirkten.
Übrigens.....Reynolds Aussehen auf dem Bild der US-DVD ist falsch. Reynolds trug durchgehend Vollbart in dem Film. Reynolds wurde in diesem Film von Manfred Seipold synchronisiert.