Der versteinerte Wald

( The Petrified Forest ) ( USA, 1936 )

Inhalt vom Film

 

ReWatch gemacht am: 27.06.2013 & 28.05.2020

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Betthupferl-Film mit Humphrey Bogart ist der große Crime - Film Noir-Klassiker "DER VERSTEINERTE WALD" ("THE PETRIFIED FOREST") aus dem Jahre 1936, zusammen mit Bette Davis, Leslie Howard und Dick Foran. Gabby (Bette Davis) lebt und arbeitet in dem kleinen Diner ihres Vaters in der Wüste. Sie kann es dort nicht länger ertragen in so einer Einöde zu leben und möchte mit ihrer Mutter in Frankreich leben. Mit dabei ist Alan (Leslie Howard), der ständig pleite ist und ohne Lebenswillen, der auf Reisen ist, um den Pazifik zu sehen und vielleicht darin zu ertrinken. Währenddessen ist Duke Mantee (Bogart), ein berüchtigter Mörder und seine Bande geht in Richtung Diner unterwegs, wo Mantee vorhat, sich mit seinem Mädchen zu treffen... Der Film beruht auf das gleichnamige Theaterstück von Robert Emmet Sherwood aus dem Jahr 1935.

Die Co-Stars:
Neben Humphrey Bogart und Bette Davis spielten Leslie Howard als lebensmüder Philosoph Alan Squier, der sich in Bette Davis verliebt, Dick Foran ("Geheimbund Schwarze Legion") (als Boze Hertzlinger), derBette Davis auch liebt, sie ihn aber nicht und Genevieve Tobin als Mrs. Chisholm, eine der Geiseln, die Davis' Tipps gibt.

Synchronisation:
Humphrey Bogart wurde von Jan Hendriks synchronisiert, Bette Davis von Heidemarie Theobald, Leslie Howard von Sebastian Fischer, Dick Foran von Horst Niendorf.

DVD & BluRay:
Ich besitze von dem Film den bislang einzigsten deutschen DVD Release aus dem Jahre 2005. Die DVD enthält erstklassiges Bonusmaterial: Eine Einleitung von Filmhistoriker Leonard Maltin, den ich persönlich sehr schätze, einen Ausschnitt aus der "Wochenschau" zu diesem Film, den Kurzfilm "Rhythmitis", einen Cartoon der Looney Tunes mit dem Titel "The Coo Coo Nut Grove", die Original Dokumentation "Der versteinerte Wald - Gefahr in der Wüste" und eine Original Dokumentation von Bogart - Biograf Eric Lax, sowie den Trailer. Weitere Versionen gibt es derzeit nicht und auch diese >DVD ist mittlerweile vergriffen und im handel nur noch sehr schwer gegen viel Geld zu bekommen.

Interessantes:
Von dem Film gabs ein paar Reboots. 1956, 1973 und 2005, 1955 gabs fürs TV ebenfalls ein Reboot erneut mit Humphrey Bogart, sowie mit Lauren Bacall und Henry Fonda. Das Original Theaterstück aus dem Jahr 1935 war ebenfalls mit Huzmphrey Bogart und Leslie Howard in ihren jeweiligen Rollen aufgeführt wurden. Für den Kinofilm sollte Bogarts Rolle eigentlich Edward G. Robinson spielen, doch Howard war von Bogarts Performance im Theater so sehr beeindruckt, dass er sich für ihn für die Verpflichtung des Kinofilms stark machte und Bogart die Rolle auch bekam. Als Dank dafür, dass Howard Bogarts Kinokarriere durch diesen Film einen enormen Schub verliehen hatte, benannte Bogart seine 1952 geborene Tochter Leslie nach seinem Schauspielkollegen (Howard war inzwischen im Zweiten Weltkrieg bei einem Flugzeugabschuss gestorben). In dem späteren Kinofilm "Gangster in Key Largo" bekam Robinson dann endlich eine ähnliche Rolle wie hier, diesmal durfte Bogart darin den "Guten" mimen. Der spätere bekannte Hollywood Regisseur Delmer Daves schrieb hier am Drehbuch mit.

Zum Film selbst:
Bette David spielte die naive Gabrielle Maple, genannt "Gabby", die nach eigener Angabe in Frankreich geboren wurde, aber ihr ganzes Leben in der Einöde von Arizona in einem Diner mit Tankstelle, der im Familienbetrieb ist, fristen muß und sehnlichst davon träumt, nach Frankreich gehen zu können. Humphrey Bogart spielte den entflohenden Mörder Duke Mantee, der auf seiner Flucht mit seiner Bande sich in jenes Diner verschanzt.

Der großschnäuzige Boze Hertzlinger, der ebenfalls in dem Diner arbeitet, hat schon lange ein Auge auf Gabby geworfen und ist der festen Überzeugung, sie eines Tages zu heiraten, da die Männer-Konkurrenz sehr überschaubar ist. Gabby mag Boze zwar, empfindet aber keine Liebe für ihn, was ihn wiederum ärgert. Im Radio hörten sie immer, dass Duke Mantee draussen mit seiner Bande umherstrolcht und man vorsichtig sein soll. Gabbys Großvater ist begeistert von Mantee und erzählt sändlich immer alte Geschichten, dass er noch Billy the Kid kannte und beide befreundet waren. Er lebt bereits seit 56 Jahren hier.

Eines Tages taucht der erfolglose Schriftsteller Alan Squier in dem Diner auf, der aus Frankreich kam und auf einem Selbstfindungs-Trip ist. Er ist sehr melancholisch und depressiv, dennoch findet Gabby Gefallen an den weltgewandten Mann, zumal er aus Frankreich kommt und sie in ihm ihre Chance sieht, hier endlich rauszukommen und nach Frankreich gehen zu können, wohin Alan jedoch nicht zurück möchte. Auch Alan findet Gefallen an Gabby und beide führte tiefgründige Gespräche - sehr zum Leidwesen vom eifersüchtigen Boze, der Alan des Ladens verwies, als er Gabby mit ihrer Erlaubnis küssen durfte. Gabbys Lieblings Schjriftsteller ist der Dichter Francoise Villot (der scheinbar nur fiktiv ist, konnte nichts über ihn finden, dass er jemals existiert hatte!) Alan mochte ihn ebenfalls sehr. Alan ging daraufhin, dass Boze ihn rauswarf gegen Gabbys Willen, mit einem wohlhabenen Ehepaar weg, welches sich bereiterklärte, ihn in ihrem Auto mitzunehmen. Als Alan nicht mal die 30 Cents zahlen kann, die er fürs Essen schuldig blieb, verhöhnte Boze ihn.

Unterwegs wurden die drei allerdings von Duke Mantee und seiner Bande überrascht. Mantee war mit seinem Auto liegengeblieben und zwang die drei mit Waffengewqalt, ihr Auto herzugeben, während er sie drei in der Wüste stehen liess. Alan erkannte, dass Gabby in Gefahr ist und Mantee sich auf den Weg dorthin macht und ging zu Fuß den Weh wieder zurück.

Mantee und seiner Bande erreichten das Diner und nahmen alle in dem Diner als Geisel. Kurz darauf traf auch Alan dort wieder ein. Gabbys Opa war begeistert von Mentee, Boze weniger

Boze: Das ist doch nur ein Gangster!
Opa: Gangster? Nur Ausländer sind Gangster, dies ist ein waschechter Verbrecher!


Überhaupt legte sich Boze stark mit Mantee an und giftete ihn mit Worten an, so das Mantee fast die Beherschung verloren hätte. Als es Boze gelang, einen seiner Männer zu überwältigen, schoß Mantee ihm in die Hand. In diesem Moment traf auch das Ehepaar, das Alan mitgenommen hatte, wieder im Diner ein und wurden somit auch zu Geiseln.

Gabby war immer enttäuschter von Alan, der sich nicht wehrte und immer nur davon faselte, dass das Leben keinen Sinn mehr für ihn hätte. Überhaupt begann ein Psycho-Streit unter allen Geiseln, die sich lautstark gegeneinander beschuldigten, das ihr Leben so scheisse verlaufen sei.. Mitten darin erkannte Alan, dass Mantee das Beste ist, was ihm passieren konnte und gestand Gabby, dass er sie lieben würde.

Es tauchten Cops auf, die jedoch von Mantee und seinen Männern überrascht und auch als Geisel genommen wurden. Der Anführer sagte, dass man bereits einen Splitterteil seiner Bande gefangen hatte, was Mantee sichtlich nervös machte, denn er wurde von ihnen verpfiffen. Wenig später trafen weitere Cops ein und es begann eine wilde Schiesserei. Als die Cops keinen von Mantees Bande getroffen hate, meinte Gabbys Opa "Die sind bestimmt besoffen!"

Mantee will nun mit seinen Männern fliehen und nimmt 4 Geiseln mit. Alan besteht darauf, einer der Geiseln zu sein, doch Mantee wollte ihn nicht. Als Alan nicht aus dem Weg ging, erschoß Mantee ihn. Alan starb in Gabbys Armen. Duke erzählte Gabby, dass er seine Lebensversicherung auf ihren Namen eingetragen hatte, so dass sie mit seinem Geld endlich nach Frankreich fahren kann.

Als die Cops in den Diner kamen berichteten sie, dass Mantee und seine Lete geschnappt sind.

Fazit:
Großartiger Film Noir, der zwar nur 79 Minuten geht aber eine elektrisierende Spannung erzeugt und mich etwas an Bogarts späteren Film "An einem tag wie jeder andere" etwas erinnerte. Bette Davis in einer ungewohnt sehr naiven Rolle, aber sie war da ja auch noch sehr jung und vom Charakter her leicht von einem Mann von Welt, der sich auszudrücken versteht schnell angezogen wurde. Kleine Unachtsamkeit des Films: Der junge, leicht cholerische Tankwart Boze, den Mantee in die Hand geschossen hatte wurde von Bette Davis in der 59. Minute in ein anderes Zimmer gebracht, aber es ging ihm gut und blieb weiter sehr besorgt. Unverständlich war, dass er, als die Schiesserei losging ihr nicht zur Hilfe eilte und überhaupt bis zum Filmende nicht mehr auftauchte. Ich kenne das Theaterstück nicht, kann mir aber vorstellen, dass es dort nicht anders war. Sicher - eine unbedeutende Nebensächlichkeit, dennoch aber etwas unlogisch. Klasse fand ich den Großvater, der allen immer erzählte, dass er von Billy the Kid beschossen wurde und stets cool blieb und die ganze Zeit bei Mantees Dasein so tat, als säße er bei einem Popkorn-Kinofilm  Der war schon cool. :) Erinnerte mich irgendwie an Walter Brennan in "Rio Bravo" :)  Bogart war in der Rolle des Duke Mantee natürlich echt klasse gewesen, und schon damals sein Markenzeichen, dass ihn weltberühmt machte, dieses coole Anheben der Oberlippe, dass nahezu in jedem seiner Filme immer vorkommt - wirkt charakterlich einfach klasse und ich kenne keinen Schauspieler, der danach es ähnlich schaffte, so klassisch in eine Situation reinzublicken.