San Fernando

( Stagecoach ) ( USA, 1966 )

Inhalt vom Film:

 

ReWatch gemacht am: 02.02.2019

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Hierbei handelt es sich um ein Remake des John-Wayne-Klassikers "Ringo" ("Stagecoach") - wobei es eines der besten Remakes ist, die ich je gesehen habe. Mit Gordon Douglas hatte der Film einen der besten Regisseure der 60er Jahre, zudem in guter Starbesetzung gedreht. Neben Mike Connors spielten Ann-Margret, Stefanie Powers, Red Buttons, Bing Crosby, Keenan Wynn, Robert Cummings und Alex Cord. Zudem erfährt man in diesem Film auch die Vorgeschichte, die in dem Wayne-Klassiker fehlte. Sehr empfehlenswerter Film, wie gesagt, in meinen Augen eines der besten Remakes überhaupt. 

Interessantes:
Einzigst anders ist die Endroute: Ging die Fahrt in dem John-Wayne-Klassiker noch nach Santa Fè, sondern gehts diesmal nach San Ferndando...und in dem 1986er Remake war Lordsburg Endstation. Geändert wurden auch die Namen der Charaktere. Jedoch nur in der deutschen Version. So wurde aus Ringo Kid "Rocky" , aus Dallas Linda, aus Dr. Peacock wurde Dr. Pickering. Selbst Connoirs Charakter Hatfield wurde hier zu Henderson. Schon in dem Wayne-Klassiker wurden die Namen - wieso auch immer - geändert. Ich müßte mir auch nochmal das 86er Remake ansehen, ob die Änderungen an den Namen der Charaktere dort auch vorgenommen wurden.

Interessant ist, dass es hier diesmal eine Vorgesichte gab, z.B. den Indianerüberfall auf die Kavallerie, die niedergemeuchelt wurden oder auch der Eklat im Saloon, wieso Dallas aka Linda aus der Stadt verwiesen wurde. In dem Wayne-Klassiker kamen diese Details nicht vor und wurden nur erwähnt.  In diesem fall kann man nun einige Szenen besser nachvollziehen, z.B. wieso auch die Kavallerie die Postkutsche eine Zeitlang begleitete. Ansonsten ist die Handlung nahezu 1:1 identisch. Ebenfalls anders ist noch, dass Lucys Mann, Captain Mallory diesmal nicht verwundet wurde, sondern gesund blieb. Anders auch noch, als man in Santa Fè (diesmal ja San Fernando) angekommen war, dass der Marshall Ringo (Rocky) nicht die Chance gab, mit den Plummers abzurechnen, sondern er selbst in den Saloon ging und angeschossen wurde, ehe Ringo dann befreiut wurde und er selbst abrechnete. Der ausführliche Endkampf zwischen Ringo und den Plummers - der im Wayne-Original nur angedeutet wurde, als sich John Wayne mit der Winchester in den Staub warf und die Kamera ausblendete, war hier nzu einem packenden Showdown gefilmt wurden. In dem Wayne-Klassiker ersparte sich also der Marshall seine fiese Schusswunde ins Knie. Mike Connors wurde  im Vor- und Abspann noch mit "Michael Connors" benannt.

Co-Stars:
Wie eben schon erwähnt, ist die gesamte Reisengesellschaft durch und durch prominent besetzt, zwar keine absoluten Megastars, aber dennoch  durchgehend sehr gut bekannt.  Ann-Margret spielte die verscheuchte Prostituierte Linda (also den Charakter von Claire Trevor), Van Heflin war als Marshall Curly Wilcox zu sehen,  Robert Cummings spielte den verlogenen Bankier Henry Gatewood, eine jung damals junge Stefanie Powers spielte die schwangere Lucy Mollory, dessen Charakter hier jedoch besser dargestellt wurde als in dem Wayne-Klassiker, bissiger. Bing Crosby spielte den versoffenen Doc Josiah Boone. Red Buttons spielte den schüchternen und unsicheren Spirituosenhändler Mr. Peacock (im deutschen Mr. Pickering). Alex Cord ("Archangel" aus der "Airwolf" Serie in den 80ern) spielte Waynes Rolle als Ringo Kid (hier ja eben Rocky). Slim Pickens spielte den Kutscher Buck. Keenan Wynn spielte Luke Plummer, den Familienpatriarch der Bande, die Ringo den Mord anhängten.

Synchronisation:
Mike Connors wurde prominent mit Gert-Günther Hoffmann (Stammstimme von Paul Newman, Sean Connery, Patrick Macnee, William Shatner, u.a.) besetzt.

DVD & BluRay:
Der Film ist in Deutschland auf DVD und BluRay erschienen. Ich besitze seit kurzem die BluRay von dem Film. Bild und Ton ist wirklich phantastisch, so dass auch die tollen Landschaftsaufnahmen sehr gut zur Geltung kommen.  Leider ist BluRay wie auch DVD sehr spärlich bestückt, es gibt keinerlei Extras, das Menü ist weder animiert, noch mit Musik unterlegt.

Die Musik:
Zu hören ist der Song "From Stagecoach to Cheyenne, gesungen von Wayne Newton. Für die instrumentalen Stücke zeichnete sich Legende Jerry Goldsmith verantwortlich.

 

Zum Film selbst:
Mike Connors spielt den Spieler und Revolverhelden Hatfield (in der deutschen Version Henderson).  Ein Mann, der sich nur um seine Dinge kümmert und alles andere scheinbar egal ist. Als er hörte, dass die Postkutsche nach San Fernando auch mit einer gewisse Goldmenge unterwegs ist, hegt sich bei ihm das Interesse.  Der Film beginnt damit, wie eine Gruppe Indianer über eine kleine Kavallerie Einheit herfällt, und diese bestialisch abschlachtet, während man sich im Fort wundert, wieso keine Rückmeldung  oder kein Kurier kommen. Probleme gibts auch in Wyoming in einem Saloon. Die junge, hübsche Bardame Dallas (in der deutschen Fassung Linda) kommt bei den angetrunkenen Gästen sehr gut an, darunter auch einige Kavalerristen.  Einer von denen fühlte sich um die Aufmerksamkeit von Dallas betrogen und legt sich mit seinem Kollegen an, die daraufhin sich schlugen. Die Schlägerei endete für beide tödlich, nachdem der eine dem anderten ein Messer in den Bauch rammte, er aber aufgrund seiner bärigen Statur es gelang, seinem Mörder die Rippen zu brechen, so dass er zerquetscht wurde. Die Schuld für den Eklat wurde Dallas gegeben, was dazu führte, dass man sie aus der Stadt warf, indem sie mit der nächsten Postkutsche für immer verschwinden solle.

Als die Postkutsche kam, stieg der Spirituosenverkäufer Mr. Peacock (im deutschen Mr. Pickering) aus, und jeder hielt ihn erstmal aufgrund seines Kleidungsstils und seiner Sprache für einen Pfarrer. Herrlich der Dialog, als er einen Bürger fragte:

Peacock: Entschuldigen Sie, mein Freund....wo finde ich hier wohl ein Lokal für den Ausschank von Spirituosen?
Bürger: Ähm....sie meinen wohl unseren Saloon?
Peacock: Ja....wenn sie es so nennen wollen!


Besonders erfreut über die Ankunft von Peacock / Pickering war der Arzt Dr. Josiah Boone, der gerade von seiner Hauswirtin an die frische Luft gesetzt wurde, weil seiner seit längerem ihr die Miete schuldig war und sie daraufhin sein ganzes Hab und gut als Pfand behielt.  Boone ist schwer alkoholkrank und die Tatsache, das Peacock einen ganzen Koffer mit Scotch und Bourban dabeihatte, liess ihn natürlich aufhorchen. Er redete Peacock ein, dass er krank sein, und solle seine Augen schliessen und Lalala sagen.  Er tat es und in der Zeit holte er sich eine Flasche aus seiner Tasche und genehmigte sich einen Schluck. Zudem konnte Boone auch immer nie den Namen von Peacock richtig aussprechen ...das war schon fast ein kleiner Running Gag im Film, statt Pickering (deutsche Fassung) nannte er ihn "Mickering", "Mieserling", "Pickelring" und sowas...und Pickering / Peacock  berichtigte ihn immer artig.

Dann machte sich die illustre Gruppe in der Kutsche auf den Weg nach San Fernando - wurde dabei jedoch von einer Kavallerie Einheit zum Schutz begleitet. An Bord waren die ausgemusterte Dallas, dann die wohlerzogene Lucy, deren Mann Captain einer Kavallerie Einheit ist, der merkwürdige Bankier Henry Gatewood, der seine Tasche nicht aus den Händen geben will, der trinkfeste Dr. Boone begleitete den naiven Spirituosenverkäufer Peacock, um an der "Quelle" zu sein. und zum Schluß stieg ebene auch noch Hatfield zu, wie er angab, als Mitschutz gegen die Indianer , besonders als Schutz für Lucy.  Auch Marshall Curly Wilcox gesellte sich dazu, weil er in san Fernando erwartet wird.  Kutscher Buck war wenig begeistert, diese Tour zu machen, wo die Komantschen gerade auf dem kriegspfad sind.

Der erste Abschnitt der reise verlief fast reibungslos, bis die Srecke von einem kleinen Baum blockiert wurde. Ein Mann erschien....Ringo Kid (im deutschen Rocky Kid), der dringend nach San fernando muß, um dort den Mord an seinen vater und seinem Bruder zu rächen. Sein Pferd ist verrecht und mitsamt seines Sattels gesellte er sich zur Reisegruppe dazu...un tappte gleich in die Falle, als er Marshall Wilcox sah, der ihn sogleich arrestierte, weil er wegen Mordes gesucht wurde.

Am Abend erreichte man die erste Poststation. Dort wurde ihnen mitgeteilt, dass die Kavallerie abgezogen wurde, man hätte einen neuen Befehl bekommen...eben nach jener Einheit zu suchen, die zu Anfang des Fiulms abgeschlachtet wurden. Die Reisegesellschaft war erbost, nun schutzlos weiterreisen zu müssen, man stimmte ab und mit Ausnahme von Kutscher Buck wollten alle weiterreisen, statt zurückzufahren. Man beschloss jedoch, von der normalen Route abzuzweichen und über die Berge den Umweg zu nehmen, der sei sicherer. gesagt getan....doch als man mitten in den Bergen war und ein gewaltiger Regen hereinbrach, wurde das Gelände matschig und unpassierbar, so dass jeder  Reisegast (ausser die Frauen) ihren teil dazu beigeben mußte, dass die Kutsche heile vom Berg wieder herunterkam, wobei es 2x sehr haarig wurde.

Dann erreichten sie die 2. Poststation. Hier war eine längere Pause wieder angesagt. Lucy bekam aufeinmal die Wehen inmitten eines Streits um die Weiterfahrt zu ihrem Mann.  Bankier Henry passte es ganz und garnicht, dass sich die Weiterfahrt durch Lucys Wehen noch weiter verlängerten und er wollte auf eiugen Faust alleine weiter. Von dem Stationsvorsteher wollte er ein Pferd abkaufen, doch er lehnte ab. Dann wollte Henry ein Pferd klauen, kam aber nicht weit, weil Dallas ihn überraschte. Aufnmal gestand Henry ihr seine Liene und wolle sie gar mitnehmen - Dallas glaubte ihm kein Wort und dank dem Marshall waren seine Fluchtpläne durchkreuzt wurden.

Dr. Boone versuchte sich nun erstmal schnell nüchtern zu kriegen, um das Baby holen zu können. Peacock merkte auch schon, dass seine Tasche mit dem Alkohol irgendwie immer leichter wurde...und das jedesmal, wenn er seine "Behandlung" hatte .

 Dallas hatte währeddessen Gefallen an Ringo gefunden. Sie organisierte ihm ein Pferd, so das er fliehen kann. Dabei gestand auch Ringo seine Zuneigung zu ihr, nachdem man sich während der Fahrt näherkam Doch auch hier war der Marshall zur Stelle und verhinderte Ringos Flucht. Da beobachteten sie, dass eine Gruppe Indianer sie belauerten..

Nachdem das Baby wohlbehalten zur Welt kam, machte man sich schneller als gewollt wieder auf die Reise um schnell nach san fernando zu kommen, ehe die Indianer angriffen.  Auf halber Strecke verlief alles gut...bis sie eine scheinbare Kavallerie einheit sahen...doch es war keine Kavallerieeinheit, sondern die Indianer, die zu Anfang des Films die Kavalerristen abschlachteten und auch deren Kleidung und Fahne mitgenommen haben. Zu spät merkte man, dass sie angeriffen wurden. Peacock bekam einen Pfeil ab, der ihn nicht tötete, aber verletzte.  Buck versuchte die Kutsche mit einem Höllentempo zu fahren und alle Insassen feuerten auf die Indianer...bis das tempo für die vollbesetzte Kutsche zuviel war und ein Rad abbrach. Alle rannten aus der Kutsche und verschnazten sich und schossen auf die Indianer, die sie langsam dezimierten. Dann sah es so aus, dass die Indianer flüchteten...doch es war nur ein Trick, als sie wenige Minuten später erneut angriffen. Bei der Schiesserei wurde dann Hatfield getötet, als er gerade die beiden Frauen vor einem Indianer rettete (war ja klar, dass Mike Connors draufgehen muße!). Der Rest schaffte es dann entgültig, die Indianer zu vertrieben, als sie merkten, dass an mehr und mehr aufgerieben wurde.

Der letzte Teil bis nach San Fernando verlief ohne Zwischenfälle....Hatfields Leiche wurde mitgenommen.  In san Fernando angekommen wurde Wilcox unterrichtet, dass Gatewood in Wyoming seine eigene Bank erleichtert hatte und die Lohngelder geklaut hatte. Damit will er von San Gernando nun weiter nach Salt Lake City - und ausgerechnet mit den Plummers, die derzeit San Fernando terrorisierten, sollte ihn dahinbringen. Wilcox war hier, um die Plummers festzunehmen. Auch Ringo will die Plummers drankriegen - wegen dem Mord an seinem Vater und seinem Bruder. Doch Wilcox band Ringo fest und wollte die Sache alleine klären. Zuerst mußte Gatewood merken, dass er aufs falsche Pferd gesetzt hatte. Sobald Plummer senior merkte, dass er statt der ihm geboteten 1000 Dollar für die Weiterfahrt mehr bekommen kann, legte er Gatewood um und schnappte sich den Geldkoffer mit den gesamten 10.000 Dollar.  Als dann Wilcox kam, um Plummer und seine beiden Söhne zu verhaften, lachte Luke Plummer (Keenan Wynn) nur darüber und schoß Wilcox fies ins Knie. Erst jetzt wurde Ringo losgebunen und eilte in den Saloon. Es kam zu einer fulminanten Schiesserei, wobei Ringo zuerst die beiden Söhne erledigte und dann Luke Plummer mit einem Trick selbst. Klasse gemacht...zuerst tat Ringo so, dass er von Luke erschossen wurde und legte einen tollen Stunt hin, als Luke dann sich umdrehte und Luke abknallte. Ringo war total unverletzt.

Wilcox bednakte sich bei Ringo, erkennte letztendlich die Wahrheit und riet Ringo und Dallas zur Flucht...vor ihm würden sie nichts mehr zu befürchten haben. Beide bedankten sich bei Wilcox, und ritten weg.

Fazit:
Wie oben schon geschrieben, eines der besten Remakes überhaupt, was eigentlich fst schon besser als das Original mit Wayne ist...aufgrunddessen der besser ausgearbeiteten Vorgescichtem der Regie von Gordon Douglkas und dem tollen Cast. Douglas erwiess sich als wirklich guter John Ford Ersatz. Auch der humor war klasse...besonders natürlich die Szenen zwischen Bing Crosby und Red Buttons. Peacock war am Ende von seinem eigenen Alkohol angetan und wurde auch zum Säufer. Herrlich auch noch als die Indianer auf Peacocks Tasche schossen und dabei die letzte Flasche Scotch kaputt ging...da wurde Doc Boone sauer und erschoss den Indianer. Auch von den Landschaftsaufnahmen prächtig fotografiert - ein wirklich sehr gelungenes Remake, das dem original in nichts nachsteht.

Von mir deswegen auch ganz klare:

Wunderschön gemacht auch der Abspann mit dem Newton-Song und den Charakteren, die extra gezeichnet wurde. Ansehen und geniessen: