Ein Dieb mit Klasse

( Jewel Robbery ) ( USA, 1932 )

Deutscher Alternativtitel: Juwelenraub in der Kärntnerstrasse

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 31.12.2023

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Rewatch Film und Start meiner William Powell - Rewatchreihe ist die Krimikomödie "EIN DIEB MIT KLASSE" ("JEWEL ROBBERS") aus dem Jahre 1932, zusammen mit Kay Francis, Helen Vinson, Henry Kolker, Alam Mowbray und Hardie Albright. Die Baronin Teri von Hohenfels (Kay Francis) ist in Wien mit einem reichen Langweiler. Bei einem Juwelierbesuch trifft sie auf einen Charmeur (William Powell), der das Geschäft alsbald mit einigen Komplizen ausraubt. Unverhofft verliebt sie sich in den charmanten Gentleman Gauner - wohlwissend, das dies auf Dauer nicht gut gehen kann... Die Geschichte von Jewel Robbery basiert auf dem Bühnenstück Juwelenraub am Kurfürstendamm (Originaltitel: Ekszerrablás a Váci-uccában) von Ladislas Fodor aus dem Jahr 1925.

 

Die Stars:

William Powell spielte den namenlosen Gentleman Dieb, Kay Francis spielte die wohlhabende Baronin Teri von Hohenfels, Alan Mowbray spielte den Polizisten Fritz, Henry Kolker spielte Francis' Ehemann Franz von Hohenfels, Helen Vinson spielte Francis' beste Freundin Marianne, Hardie Albright spielte Francis' Lover Paul und Spencer Charters spielte den übereifrigen wie trotteligen Wachmann Lenz.

 

Synchronisation:

In Österreich kam der Film unter dem Titel Juwelenraub in der Kärntnerstraße Anfang der 1930er in den allgemeinen Verleih. Über die damalige Synchronisation ist jedoch nichts mehr bekannt. Die in Deutschland angefertigte Synchronisation wurde erst 1992 in Auftrag gegeben. William Powell wurde von Helmut Gauß gesprochen, Kay Francis von Ulrike Möckel, Henry Kolker von Eric Vaessen, Alan Mowbray von Lothar Blumhagen, Helen Vinson von Marina Krogull und Hardie Albright von Udo Schenk.

 

DVD & BluRay:

Leider ist dieser Film bei uns noch nicht auf DVD oder BluRay erschienen. Ich besitze von dem Film eine TV-Aufnahme in sehr guter Qualität.

 

Interessantes:

Die Uraufführung erfolgte am 21. Juli 1932 im Strand Theatre, New York. Allgemeiner Kinostart war am 13. August 1932. Kay Francis war 1932 mit William Powell von Paramount und einigen erfolgreichen gemeinsamen Filmen zu Warner Brothers gewechselt und rasch zu einer beliebten Darstellerin dramatischer Liebesgeschichten aufgestiegen. Das Studio gab ihr mehrere gute Rollen und setzte sie bei der ersten sich bietenden Gelegenheit wieder mit Powell ein. Ursprünglich sollte allerdings Barbara Stanwyck die weibliche Hauptrolle übernehmen. Francis und Powell hatten erstmals 1930 in Street of Chance demonstriert, wie gut ihre Charaktere auf der Leinwand harmonierten. Nachdem Powell bei Paramount meist als zwielichtiger Charakter eingesetzt worden war, änderte Warner Brothers sein Image hin zum romantisch-charmanten Helden eleganter Salonkomödien. Die beiden Stars arbeiteten so gut zusammen, dass sie unmittelbar nach Beendigung der Dreharbeiten erneut vor die Kamera traten. Das Projekt war Reise ohne Wiederkehr und sollte für beide Beteiligte ihr bis dahin größer kommerzieller Erfolg werden. Die Dialogregie übernahm der später selber als Regisseur erfolgreiche William Keighley. Die Geschichte von Jewel Robbery basiert auf dem Bühnenstück Juwelenraub am Kurfürstendamm (Originaltitel: Ekszerrablás a Váci-uccában) von Ladislas Fodor aus dem Jahr 1925. Es ist eine typische Pre-Code-Story, die dank der eher laxen Durchsetzung der Zensurvorschriften jede Gelegenheit nutzte, um allerlei Frivolitäten und Anzüglichkeiten auf die Leinwand zu bringen. William Dieterle inszenierte den Film ganz im Stil von Ernst Lubitsch und dessen Ärger im Paradies als leichte Salonkomödie mit geschliffenen und frivolen Dialogen. Trotzdem kommt es während der Filmhandlung nicht zum Äußersten, um den Zensor nicht zu sehr zu reizen. Der Filmhistoriker Dale Thomas beschrieb die galanten Andeutungen wie folgt: „Die Zuschauer von ‚Jewel Robbery‘ wurden eingeladen, teilzuhaben an der ehebrecherischen Beziehung von Kay Francis mit William Powell und sich mit ihr zu freuen, obwohl der Ehebruch selber erst zwei Tage nach dem Ende der Filmhandlung stattfindet, was technisch gesprochen, aus Kay zumindest während der Laufzeit des Films eine ehrbare Frau macht.“ Der Film warb folgerichtig mit einem doppeldeutigen Slogan: „He stole her jewels -- but that wasn't all!“

Zum Film selbst:

Wien, damalige Gegenwart. Ein angesehenes Schmuckhaus präsentiert voller Stolz ihr neu und teuer ausgeklügeltes Sicheheitssystem mit Spiegeln...als der Inhaber just erfuhr, dass sie just vor wenigen Minuten überfallen und ausgeraubt wurden...das Alarmsystem funktioniert...jedoch erst, nachdem der Dieb über alle Berge war totlachen

Die junge und gelangweilte Baronin Teri von Hohenfels hat eigentlich alles - einen liebenden Ehemann, der allerdings vom Alter her ihr Vater hätte sein können, Ansehen und Prestige... aber dennoch ist Teri nicht zufrieden. Sie liebt vor allem 2 Dinge: Männer und Diamanten, nicht unbedingt in dieser Reihenfolge zwinkern So unterhält sie einen gleichaltrigen Liebhaber namens Paul, für den sie jedoch auch keine tieferen Gefühle hegt. Ihr wahres Ziel ist es, ihren Märchenprinzen zu treffen. Wunderschön, klug, drahtig und ein Mann von Welt. Eines Tages geraten sie, ihr Mann Franz und auch Paul in dem Juweliergeschäft Hollander in einen Überfall der ganz besonderen Art. Denn der Bandenchef ist ein höchst eleganter, wortgewandter und gut aussehender Mann, der seine Einbrüche mit höchstem Maß an Stil, Eleganz und Freundlichkeit abwickelt - natürlich mit einer Waffe...die jedoch für ihn nicht mehr als ein im Grunde störendes, wie nützliches Assessoire ist. Schlitzohrig überzeugt der Dieb, dessen Namen man den gesamten Film über nie erfährt, sogar den Geschäöftsinhaber, dass er doch eigentlich in allem abgesichert und versichert ist und ihm so gesehen...keinen wirklichen Schaden entsteht Grinsen Natürlich wimmerte Hollander seinen heissgeliebten Stücken hinterher.... Grinsen Lenz, der selbsternannte "beste" Wachmann der Stadt, hatte Hollander schon vorher seine Dienste aufgezwungen. Selbst Lenz bekam, trotz seiner Anwesenheit, nichts von dem Diebstahl mit un d half dem Dieb soigar noch dabei, die Taschen in sein Fluchtauto zu räumen totlachen Ganz unverblümt gab der Dieb sogar zu, dass darin Gold ist, welches er einzuschmelzen möchte...doch Lenz sah in allem absolut keinen Grund darin, den galanten, wohlerzogenen Mann zu mißtrauen... totlachen Wie auch? Hollander und seine Angestellten konnten nur lächeln, da sie heimlich mit Waffen bedroht wurden Grinsen Während des gesamten Überfalls flirtete der Dieb mit Teri, die ebenfalls beeindruckt war von der ganzen Art und sich sigar in ihn verknallte Grinsen Erst, als er auch ihren wertvollen Ring einforderte, wurde sie ungehalten, händigte ihn denn aber doch aus Grinsen

Auch seine Flucht gestaltete sich als ebenso clever. Er setzte die Bankangestellten unter Marihuana, indem er ihnen Zigaretten schenkte und die sobfort natürlich etwaige Symptome dafür zeigten laut lachen Diejenigen, die die Zigaretten nicht annehmen, schloß der Dieb in dem Tresorraum ein. Übrign blieb alleinig Teri, die sich partout weigerte, zu rauchen oder sich einsperren zu lassen, nachdem sie auch bemerkt hatte, das der Dieb sich offenbar auch in sie verliebt hatte Grinsen Als das Zeitfenster der Bande sich langsam schloß, liess er Teri einfach so dann mit einem Handkuß und einem "Danbke!" zurück...und sie schmolz dahin Grinsen

Die Cops nahmen sofort die Ermittlungen auf, auch wenn Hollander noch stoned war und  Teri vorgab, unter Schock gestanden zu haben Grinsen Wenig später hatte man jedoch einen Verdächtigen verhaftet...der tatsächliuch zur Bande gehört, lediglich aber nur Schmiere stand. Ihn hielt man nbun für den Bandechef...obwohl dieser verzauste Penner mit zotteligem Bart William Powell nicht mal ansatzweise glich! totlachen Teri gab auch zu, dass er es nicht sei...doch man schenkte ihr nicht so Glauben...da sie ja doch unter Schock gestanden haben will Grinsen

Am Abend darauf, als Teri nach Hause zurückkehrte, war sie baff...ein riesengroßer Strauss Rosen stand in ihrem Schlafzimmer und alle Bediensteten gaben an, keine Blumensendung in Empfang genommen zu haben Grinsen Teri unterhielt sich mit ihrer besten Freundin Marianne, der sie alles anvertraute, besonders gegenseitige Männeraffären, obwohl beide verheiratet waren. Sie erzählte von dem Dieb und beide schmachteten Grinsen Teri ahnte nicht, dass sich jener Dieb und möglicher Rosenkavalier sich noch im Haus befand, erst, als sie eine offne Tür bemerkte und kurz darauf zeigte er sie ihr - um ihr ihren Ring zurückzugeben...was sie sehr freute. Doch - sie konnte ihren Ring nicht zurücknehmen - dnen wenn die Cops davon erfahren würden, würde man sie unweigerlich der Mittäterschaft bezichtigen. Si bestand sie darauf, dass er den Ring doch behalten solle...doch der Dieb weigerte sich, lehnte es ab, geschenke wieder zurückzunehmen Grinsen Zudem beichtete er ihr, dass er in sie verliebt sei...was Teri sehr gefiel...da sie dasselbe empfand, sagte es ihm aber nicht Grinsen. Dann beichtete der Dieb, dass er die gesamte Beute des Raubes in ihrem haus deponiert habe...da man hier schliesslich nie nach suchen würde Grinsen

Teri: Was...sie haben das gesamte Geschäft hierher geholt?
Dieb: Nicht doch.... iwo...nur die gesamten Diamanten und den Schmuck!
totlachen

Teri war fassungslos darüber Grinsen Doch dann hörte man, dass die Polizei im Anmarsch war und der Dieb mußte sich verstecken. Der findige Detective Fritz konfrontierte Teri schnell, mit dem Dieb unter einer Decke zu stecken und wollte das Haus durchsuchen. Geistesgegenwärtig akzepierte Teri, wohlwissend, dass der Dieb nach oben gelaufen ist und sagte Det. Fritz "Sehr gerne...und fangen Siue bitte im Keller gleich an!" totlachen Doch da fand Fritz unglücklicherweise in ihrer Nähe nicht nur ihren angeblich gestohlenen Diamanten, sondern auch jene Ledertasche, die der Dieb verwendet hatte und die gesamte Beute drin war Grinsen und stellte sie zur Rede. Da Teri freilich keine brauchbare Verteidigung hatte, verhaftete er sie - in diesem Moment erschien der Dieb und stellte sich freiwillig...wollte Teri von jeglicher Schuld reinwaschen, was nur dazu führte, dass beide verhaftet wurden Grinsen

Doch...im Streifenwagen erlebte Teri eine handfeste Überraschung...Fritz...war ein Freund von dem Dieb - vielmehr noch, er war gar kein Cop, sondern der Dieb hatte das alles nur eingefädelt, um Teri aus ihrem Haus zu "entführen" Grinsen Der Dieb erzählte Teri, dass er sie liebe und ungestört mit ihr sein wollte. Teri war geschmeichelt und forderte den Dieb auf, ihr zu erzählen, wie er zu einem Dieb wurde. Diese Geschichte war...nicht sehr spannend, sondern stammte nur daraus, das er einfach das Glitzern des Schmuckes faszinierte und er sich damals sowas freilich nicht leisten konnte Grinsen Voller Stolz zeigte er Teri sein Geheimversteck in seinem Haus, worin er seine gesamten Streifzüge quer durch Europa, Asien und der USA gemacht hatte Grinsen Er erzählte dabei auch, wie er eine wertvolle Halskette während eines Banketts von einer Gräfin gestohlen hatte, die es trug...und meinte "Ich hätte ihr sogar das ganze Kleid ausziehen und mitnehmen können, ohne dass sie es bemerkt hätte...!" totlachen Teri war zwar sichtlich eifersüchtig auf diese Frau aber auch schwer angetan von dem Stil des Diebes...der sich jedoch nicht Dieb neennen lassen wollte, sondern vielmehr "Räuber", da dieses Wort eher seinem Stil entsprechen würde totlachen

Unverblümt bot der Dieb...äh...Räuber Teri an, ihn fortan als seine Herzensdame zu begleiten - sein nächster Coup soll in Nizza stattfinden. Teri war perplex...zum einen hätte sie zu gerne zugesagt, zum anderen sträubte sie sich, fortan als "feine Lady" ein kriminelles Leben zu führen Grinsen Sie wollte Bedenkzeit. Sie wußte aber auch, dass diese Art zu leben genau das wäre, wonach sie ein Leben lang gesucht hatte und aus ihrer Eintönigkeit und festgefahrenen Langeweile herausholen würde.

Erst jetzt beobachten sie, dass das  ganze Haus von Polizei umstellt war. Teris Ehemann Frnz hatte sie wegen der Entführung alarmiert und ausgerechnet durch den schusseligen Wachmann Lenz eine Spur gefunden Grinsen Da Teri sich immer noch nicht entschieden hatte und der Räuber verhindern wollte, dass man Teri Komplizenschaft vorwirft, fesselte er sie mit ihrer Erlaubnis an einen Stuhl  und sie sollte ihnen sagen, er habe sie entführt um an ihren persönlichen Schgmuck zu kommen Grinsen Zudem sagte er ihr, dass sie ihn in Nizza findet, würde sie sich für ihn entscheiden. Dann seilte sich der Räuber ab. Die Polizei kam und Teri gab den Cops eine falsche Bescheibung des Räubers und natürlich die entgegengesetzte Richtung, wohin er geflüchtet sei Grinsen Der Räuber gelang auch seine Flucht im eleganten Stil - und liess sich vom Chauffeur des Polizeipräsidenten aus der Stadt fahren, der gar nicht bemerkte, dass sein Fahrgast nicht der Polizeipräsident, sondern der Räuber war! totlachen Für Teri stand in diesem Moment fest...sie würde umgehend nach Nizza fliegen.

Fazit:
Der Mehrheit hier in Deutschland dürfte William Powell wohl nur durch seine 6 Filme aus der "Der dünne Mann" Filmreihe bekannt sein, doich natürlich alle unweigerlich gut sind und auch zu meinen Lieblingsfilmen gehören. Doch, was vielleicht nicht ganz so viele wissen ist, dass William Powell auch andere wirklich unglaublich sehenswerter guter Film gemacht hatte. Dieser hier ist einer von ihnen. William Powell in einer weiteren Paraderolle als galanter Edel-Gauner, vielleicht sogar der allererste Edel-Dieb der Filmgeschichte. Die deutsche Stimme von Helmut Gauß passte wirklich sehr gut zu seinem Charakter. Witzig fand ich, als der Dieb allen noch seine Marihuana Zigaretten schenkte, und die zündeten sich sie auf dem Revier an, so dass ihr schnell stoned waren und den Cops keine echte Täterbeschreibung liefern konnten sondern nur lachten und rosa Elefanten sahen! totlachen Eiunschliesslich von Hollander und Lenz! Grinsen Überrascht war ich doch sehr, über den frei-frech-frivolen und voller sexueller sehnsüchtigen Unterton des Films, als sich Teri und Marianne frei über ihre sexuellen Affären und Leidenschaften sich unterhielten ind einer Art...die für die 1930er Jahre in meinen Augen doch ungemein überrascht vorgekommen sind. Dialoge wie "Ich stand da quasi nackt vor ihm und hätte absolut nichts dagegengehabt, wenn er mich genommen hätte und wie ganz wilde Liebe gemacht hätten! Er hätte alles mit mir tun können...!" Huch laut lachen Seiner nur 66 minütigen Spieldauer geht eine wirklich tolle Handlung voran, an Spannung mag dieser Film wenig zu bieten haben, dieser Film versteht sich als wirklich erstklasige romantische Gauner-Komödie, worin Powell und Francis, die zusammen in der Schauspielschule einst waren, wunderbar zusammen agierten und man ihnen ansah, das man sich und das Spiel des jeweils anderen kannte. es ist sehr bedauerlich, dass beide nur diesen und wenige Monate mit "Reise ohen Wiederkehr" einen zweiten gemeinsamen Film nur drehten. In ihren Anfängen auf der undokumentierten Schauspielzeit sollen beide häufiger zusammen gespielt haben. Ich "liebe" diesen Film - alleine die ganze schöne und harmlose Art, der ganze Stil dieses Film ist einfach nur klasse!

 Geniale/r Film/Serie