Zweiter Betthupferl Rewatch Film mit Joachim Fuchsberger ist die Polit-Komödie "VATER MACHT KARRIERE" aus dem Jahre 1956, zusammen mit Theo Lingen, Lucie Englisch, Brigitte Rau, Frank Holms und
Hans Olden. Der Kleinstaat Waldenburg war schon Republik und Herzogtum, nun will man es mit einem freien Volksstaat probieren. 22 Parteien kandidieren für den Landtag, aber ein wirklicher
Favorit für das Amt des Ministerpräsidenten fehlt. Ausgerechnet zwei Fliegen in einem Bierglas sind daran schuld, dass der umtriebige Schneidermeister Titus Hasenklein (Lingen) auf der
Abgeordnetenliste der Partei der goldenen Mitte landet. Zufällig ist er auch noch der Vater der bildhübschen Margot (Rau), die Axel (Holms), der Sohn des Staatssekretärs (Olden), heiraten will.
Die Tochter eines einfachen Schneidermeisters mit einem Sohn aus renommiertem Hause zu verheiraten scheint jedoch unter aller Würde zu sein. Da kommt Axels Freund Harry Greif (Fuchsberger), der
als Parteiwerbestratege fungiert, auf eine geniale Idee. Mit Hilfe eines genialen Plans macht er Titus Hasenklein zum Ministerpräsidenten, um Axels und Margots Heirat zu ermöglichen. Doch er hat
die Rechnung ohne den Wirt gemacht ...Der Film basiert auf das gleichnamige Theaterstück "Hasenklein kann nichts dafür" von Hans Mahner-Mons.
Die Co-Stars:
Theo Lingen, der eigentlich die Hauptrolle spielte, spielte den liebenswerten, leicht vertrottelten Schneidermeister Titus Hasenklein, Lucie Englisch spielte seine Frau Emma Hasenklein, Brigitte Rau ihre gemeinsame Tochter Margot Hasenklein, Frank Holms spielte ihren Verlobten Axel von Schendell und Hans Olden dessen Vater, den Staatsekretär Alexander von Schnedell.
Synchronisation:
Da dies eine deutsche Produktion ist, sprach jeder Schauspieler sich selbst.
DVD & BluRay:
Ich besitze von dem Film den bislang einzigsten DVD Release von PIDAX aus dem jahre 2013. Bild und Ton sind altersmäßig sehr gut. Bonusmaterial gibts nichts, ausser den Nachdruck des Original IFB in Form eines Booklets.
Interessantes:
Vater macht Karriere entstand im Herbst 1956 und wurde am 22. Februar 1957 im Münchner Film-Eck uraufgeführt. Kurt Hammer übernahm die Herstellungsleitung, Adam Napoleon Schneider die Produktionsleitung. Felix Smetana entwarf die Filmbauten, seine Frau Käthe die Kostüme. Der Stoff wurde bereits 1932 unter dem Titel Hasenklein kann nichts dafür erstverfilmt, auf dem auch das gleichnamige Theaterstück basiert.
Zum Film selbst:
Joachim Fuchsberger spielte den gewievten Politik-Journalisten Harry Greif, der zudem auch politischen Einfluß auf diverse Leute an, und sie durch seinen Charme beeinflußen kann. Als er hörte,
dass sein bester Freund Axel nicht die Frau seiner Träume heiraten kann, weil diese "nur" die Tochter eines einfachen Schneidermeisters ist, greift er zu einer List.
Der Film handelt von einem fiktiven Land (oder Bundesland), namens Waldenburg. Journalist Harry Greif kommt mit seinem Kumpel Axel von Schendell an die Grenze...keiner war da...trotz Hupen.
Harry stieg daraufhin aus, öffnete den Schlagbaum selbst Erst dann kamen die Zöllner und beide
sollten sich ausweise. Sie wurden in ein Zimmer gebeten, sich zu setzen. Kaum taten sie das brach die Holzbank unter ihnen in Einzelteile zusammen und rissen dabei auch noch ein Gemälde herunter.
Sie standen auf, wollten das Gemälde aufheben, als der Zöllner sagte "Lassen Sie das liegen...der regiert ja eh nicht mehr!"
Das Bild zeigte ihren früheren Ministerpräsidenten Knackewitz
Zöllner zur Harry:
Zöllner: Hmm...wie können wir sicher gehen, dass sie auch wirklich Harry Greif sind?
Harry: Nun ja...das steht ja in meinem Ausweis, den ich ihn gerade gegeben hatte
Zöllner: Ach so...OK...ja dann....
Harry begleitete eigentlich nur seinen Kumpel, weil er sich mit seiner Freundin Margot verlobt hatte und nun ihren Herrn Vater, Schneidermeister Titus Hasenklein, um Erlaubnis zu bitte.
Hasenklein ist in Waldenburg ein bekannter Schneidermeister, der herausragend und professionell in seiner Arbeit ist. Jüngst empfing er den Politiker, den Staatskanzleihilfssekretär Watschke, der
einen neuen Anzug braucht und Hasenklein seine Maße nahm. Doch schon beim Öffnen der Haustür verfing sich der leicht vertrottelte Schneidermeister mit seinen Hosenträgern an der Tür, und der
dachte, seine Frau würde ihn festhalten und hindern, zur Türe zu gehen und sagte "Ach Emmalein, lass mich los, ich muß doch zur Türe!" In ddem Moment begriff er, dass er sich and er Tür
verfangen hatte, ehe er sich versah, schnellten die Hosenträger zurück und flippten ihn frontal gegen den Po
Hasenkleins Tochter Margot lebte in der Nachbarstadt und sie arbeitete für den politisch aktiven Generaldirektor Eduard Jaedicke als Sekretärin. Jaedicke, ein Mann fortgeschrittenen Alters, hatte
selbst ein Auge auf Margot geworfen und bat sie diesmal auf Umwegen um ein Date, welches sie jedoch zu seinem Bedauern ablehnte. Unverblümt bot er ihr an, sich auch gerne nach Feierabend mal zu
treffen für ein kleines "Stell dich ein". margot gelang es, sich charmant aus der Lage herauszuziehe, indem sie behauptete "sie dürfte noch keine Männer treffen - brauchte dazu erst die
Erlaubnis ihrer Eltern!"
Als Hasenklein Tage später den Anzug fertig hatte, er hatte mittlerweile Besuch von Axel bekommen, der jedoch Gewissensbisse bekam, was den gesellschaftlichen Stand beider seiten anging und dabei
sein Paket für Margot, welches ein teures Kleid aus Paris beinhaltete, bei Hasenklein liegenliess. Da die Pakete gleich aussahen, nahm Hasenklein nun versehentlich das falsche Paket mit zu
Watschke und präsentierte ihm das Paket mit seinem vermeintlich neuen Anzug mit den Worten "Sie werden begeistert sein - es passt exakt zu ihnen und betont genau ihre Figur!" Watschke öffnete es und war stinksauer mit den Worten "Was erlauben Sie sich? Wollen sich sich etwa über
mich lustig machen? Siiiieeee...das wird Folgen haben, das garantiere ich Ihnen. Ich werden auch nie wieder sie aufsuchen!"
Hasenklein war das natürluich furchtbar peinlich, entschuldigte sich tausendmal und bat um Uergebung,
er würde das Mißverständnis unverzüglichst aufklären
Dann suchte er seinen Hut...bis er
merkte, dass er ihn ja aucf dem Kopf hatte
und ging.
Axel war währenddessen mit dem anderen falschen Paket bei Margot und überreichte es ihr...noch mit den Worten, dass sie ihren Vater noch nicht um ihre Hand gebeten hatte. Auch Margot war sauer,
als sie anstelle eines hübschen Kleides, ein Anzug in leichter Übergröße auspackte Sie war
daraufhin sauer, kam sich verschaukelt vor und bat Axel, sie alleine zu lassen
Voller Verdruss suchte Hasenklein seine Stammkneipe auf und bestellte ein Bier. Da er eh schon sauer und frustruiert war, waren in seinem Bier auch noch zwei tote Fliegen - und da platzte ihm
entgültig der Kragen und schrie "Ein Sauhaufen ist das hier...eine Schweinerei. Hier sollte man kräftigst aufgeräumt werden, verfluchter Mist!" Hasenklein ahnte nicht, dass just an diesem Abend in der Kneipe eine Versammlung stattfand, worin man
einen neuen Abgeordneten fürs Parlament gesucht hatte, der energisch genug ist, um sich politisch durchzusetzen. Irrtümlicherweise dachte nun jeder in der Kneipe, dass Hesenklein auf die
politische Situation derzeit anspiele und just war er für viele der Top-Favorit - zumal er aus dem Handwerk stammte, welchen man eh gesucht hatte
Harry war begeistert davon und liess seien Namen gleich in die Vorschlagsliste
aufnehmen...überrumpelte den erstaunten Hasenklein, der nicht wußte, was hier passierte
Ehe er sich nun versah wurde Hasenklein zu einer Debatte mitgeschleift. Harry begegnete dort Axel, der ihm frustriert erklärte, dass sein vater niemals eine Ehe mit einer bürgerlichen
Schneiderstochter zustimmen würde...da erfuhr Harry zufällig, dass Margot Hasenkleins Tochter ist und hatte ien brillante Idee, um hasenklein "aufzustufen". Ehe sich Hasenklein versah, zog Harry
mehrere Strippen, redete auf Leute ein und bog alles in die Richtung, dass Hasenklein den Posten als Abgeordneter bekam Doch...ein "lumpiger" Abgeordneter ist dennoch eines Sohnes des Staatssekretärs nicht würdig genug...Harry war frustriert...überlegte weiter und erinnerte sich
daran, dass ja auch ein neuer Ministerpräsident aus den 22 Abgeordneten gewählt werden muß und hatte erneut eine Idee
Das Paket-Mißverständnis hatte sich nun aufgeklärt, Axel, Margot und Hasenklein wußten Bescheid, Margot bekam nun ihr Kleid und Watschke wurden mit seinem Anzug zufriedengestellt, zudem er noch
verwundert war, dass sein Schneidermeister nun Abgeordneter ist
Harry redete auf alle stimmberechtigten ein, lobte Hzasenklein über den grünen Klee und redete die Konkurrenz schlecht und stellte die Weichen so, dass er alle Wähler manipulierte und Hasenklein
mit überwältigender Mehrheit zum neuen Mininisterpräsident gewählt wurde. Hasenklein fiel fast in Ohnmacht, als er es erfuhr und meinte zu Harry:
Hasenklein: Was...ich? Minister...Ministerpräsident? ich habe doch gar keine Ahnung, was ich als Politiker tun muß!
Harry: Keine Bange...das wissen die anderen Politiker unseres Landes auch nicht!
Herrlicher politischer Seitenhieb!
Als Emma Hasenklein davon zufällig erfuhr, konnte sie es erst nicht glauben...bis man ihr sagte "Haben Sie denn die Zeitung heute nicht gelesen?" Und Emma "Was? ich? Zeitung lesen? ich bin
eine Ehefrau, ich habe keine Zeitung zu lesen. Als Frau hat man doch eh absolut keine Ahnung, was da drin steht. ich muß in der Küche stehen, backen, kochen, putzen, das ist die Aufgabe einer
Frau - doch nicht Zeitung lesen! Ich weiß doch, was sich für eine Frau gehört!" Noch ein
herrlicher Seitenhieb auf den weiblichen Gesellschaftsstand der 50er Jahre!
Als Emma langsam klar
kam, dass sie nun "die First Lady des Landes" sei, wie sie es nannte,fand sie immer mehr Gefallen daran, von allen bewundert zu werden und überlegte sofort, wie sie sich ab jetzt an zu kleiden
hat
Harry war mit sich zufrieden - Margot und Axel können nun endlich heiraten. Harrys nächste Aufgabe ist es, den verklemmt- schüchternen Schneidermeister zu einem autoritären politiker zu wandeln.
Den derzeit spielte er vor sämtlichen Untergebenen immer noch die Duckmaus Harry porägte ihm ein,
dass er lautstark seine Stimme erheben muß, seinem gegenüber mit Autorität in die Augen schauen muß und ihn wissen zu lassen, dass er für ihn arbeitet - und nicht andersherum
Auch watschle war nun "tiefer" als er, nachdem er zuerst redete, wie ein Schneidermeister zu seinem Kunden,
prägte Harry ihn auch jetzt ein, sich autorität zu benehmen und daraufhin stauchte er Watschke zusammen, dass er sich wunderte...hinterher tat es ihm jedoch fast leid, als er bemerkte, dass der
neue Anzug, den er ihm machte, an der Schulter etwas eng sass, seine Schneiderkreide herausholte, markierungen machte und zu ihm sagte, ohne dass Harry es mitbekam "Kommen Sie heute abend zu mir,
dann ändere ich Ihnen das eben um!"
Als nächstes verschafften sich Emma und Mergot Zugang zu Hasenklein und beide waren verwundert, wie er beide anfuhr und seine ganze Autorität spielen liess und Emma verwundert fragte
"Wie redest du eigentlich mit mit mir, Titus?" Nun kam der Staatsekretär zu
Hasenklein, Harry war nun rausgegangen, nachdem er sah, dass Hasenklein die Sache nun langsam in Griff bekommen hat. Beide sprachen über die Ehe ihrer Kinder...doch beide kam überein, dass eine
solche Ehe nicht in Frage kommen kann, weil Margot als Tochter eines Ministerpräsidenten VIEL ZU GUT ist für einen Sohn aus minderen Verhältnissen eines kleinen Staatssekretätärs und beschlossen,
dass die Ehe nicht zustande kommen darauf
Dann kam Generaldirektor Eduard Jaedicke zu Hasenklein um um die Hand seiner Tochter Margot anzuhalten, er ihn erzählte, wieviel Geld und Einfluß er hatte und wie sehr er Margot lieben würde.
Hasenklein war - besonders wegen dem geld - sehr beeindruckt und akzeptierte seinen Antrag Als er
kurz darauf Harry davon erzählte, fiel Harry aus allen Wolken...er hatte "ein Monster" erschaffen
Auch Emma und besonders Margot waren stinksauer und Margot sagte noch "Diesen alten Sack werde ich niemals heiraten! Ich bin gerade 18 geworden, er wird nächsten Monat 60!"
Stinksauer redete er auf Hasenklein ein, doch er änderte seine Meinung nicht. Daraufhin kündigte Harry bei
ihm seinen Posten als seine rechte Hand, zerriss seine angefertigte Rede für das Parlament heute abend und ging. Vorher klärte er ihn noch auf, wem er es zu verdanken hatte, dass er jetzt
Mininsterpräsident ist und weswegen er es nur getan hatte
Hasenklein war perplex...denn ohne
die Rede von Harry weiß er doch gar nicht, was er heute abend allen anderen sagen soll
Er versuchte
die Schnipsel zusammenzusetzen...erfolglos heraus kam ein "Sehr geehrte Herren und Toiletten"
Die Rede vor dem Parlament endete im Desaster...Hasenklein blamierte sich bis auf die Knochen. Zuerst wurde er von allen ausgelacht, dann ausgebuht. Schliesslich mit Sachen beworfen, als
Hasenklein sagte "Hiermit löse ich das gesamte Parlament auf!" Daraufhin stand Emma auf,
ging vors Mikrofon, um sich für ihren Gatten einzusetzen...erfolglos. Wie ein geprügelter Hund ging Hasenklein und Emma aus dem Saal, liessen draussen wie unter Trance ihre mit Chauffeur
bestückten Limousine stehen, und bestiegen den herkömmlichen Stadtbus, um nach hause zu fahren
Dabei zog Emma ihre riesernlange Schärpe hinter sich her, die dann noch meterlang aus dem Bus herausragte
Am nächsten Tag wurde Hasenklein des Amtes enthoben. Die Strasse, dier nach ihm benannt wurde, wurde rückgängig gemacht, das Schild abgenommen. Hasenklein erfuhr, dass im Zuge dieser ganzen
Aktion auch von Schnedell als Staatssekretär zurückgetreten war. Man sprach sich aus und nun endlich gabs grünes Licht für die Hochzeit zwischen Axel und Margot Harry fungierte als Trauzeuge. Danach verabschiedete sich Harry und der Film endete an jenem
Schlagbaum am zoll, wo er begangen hatt, da Harry zu seiner Arbeit als Journalist zurück mußte.
Fazit:
Eine in allem typische deutsche Komödie mit einem Theo Lingen, der so spielte, wie man ihn eben kannte. Leicht tapsig, unbeholfen, stets korrekt und zuvorkommend und schüchtern. Fuchsberger
brillierte einmal mehr als cleverer Journalist. der Film ist im Ganzen natürlich als politische Satire zu verstehen, die im grunde sogar heute noch so funktionieren könnte Einzigste Zusammenarbeit zwischen Theo Lingen und Fuchsberger, einer Zusammenarbeit, die Fuchsberger
selbst sehr viel bedeutet hatte, dass ein fast noch schauspielerischer Niemand wie er mit einem mann wie Theo Lingen, der zu den Besten seiner Zeit zählte, gemeinsam die Hauptrollen spielen
durfte. Fuchsberger meinte in einem Interview "Die ersten Drehtage hatte ich echt weiche Knie - ich meine...wir reden hier von Theo Lingen! Theo Lingen, ja? Und wer war ich? Gefreiter Asch!"
Mir hatte der Film, den ich zuletzt als kleiner Bub mit meinen Eltern gesehen hatte und
an den Film ich absolut null Erinnerung mehr hatte, ganz gut gefallen, wenngleich ich einfach mit dem "deutschen 50er Jahre Humor" mehrfach aneckte, da ich einige Szenen für peinlich und
primitiv hielt und "einfach typisch deutsch"
Ich denke, dass der Film einfach besser funktioniert
hätte, wenn es ein US Film gewesen wäre - alleine vom Humor her aber gut...das ist natürlich eben nur meine Meinung. Natürlich mit dem Happy End, das am Ende geheiratet wurde... Jedenfalls habe
sich die 6,49 Euro, die ich kürzlich für die DVD bezahlt hatte, wirklich gelohnt.