Maschinengewehr - Kelly

( Machine Gun Kelly ) ( USA, 1958 )

Deutsche Alternativtitel: Das Raubtier ;  Revolver-Kelly

Inhalt zum Film

 

ReWatch gemacht am: 10.08.2016

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Zuerst zur DVD selbst: Dafür, dass diese DVD von Schröder Media herausgegeben wurde, kann man in Sachen Bild- und Tonqualität nicht meckern, zudem ist der Film auch erstmals in deutschland in der ungekürzten Fassung zu geniessen - die immerhin satte 9 Minuten länger ist als die Kinofassung. Auf der DVD sind beide Fassungen wählbar zur Verfügung:

Fassung 1: Ungekürzte Originalfassung - Fehlende deutsche Szenen sind im englischen Original mit Untertiteln versehen. Bildqualität ist reines Vollbild. Spieldauer: 84 Min.

Fassung 2: Gekürzte deutsche Kinofassung. Bild ist sehr scharf und im heutigen korrekten Bildformat ausgestattet. Spiedlauer: 75 Min.

Synchronisiert wurde Bronson bereits hier schon von Stammsprecher Michael Chevalier. Dieser film war übrigens Bronsons erste Hauptrolle seiner Karriere.

Historisches & filmisch umgesetztes:
Obwohl alleine der Originaltitel des Films auf den berüchtigten Gauner "Machine Gun Kelly" anspielen soll, hat dieser gleichnamige Gangster nichts mit dem "echten" Kelly. Der "echte" Kelly hiess George F. Barnes jr., war zwar auch in der selben Zeit aktiv wie der fiktive Kelly, jedoch war der echte Kelly lediglich nur ein illegaler Alkoholschmuggler und später entführte er den Geschäftsmann Charles F. Urschel. Der Kelly in dem Film, der als Bakräuber Furore machte und das kleine Mädchen nebst Kindermädchen entführte, war eine reine Fiktion. Wer mehr zum wahren Machine Gun Kelly wissen möchte - klickt hier.

Zum Film selbst:
Bronson selbst war wirklich eine Idealbesetzung für diesen Film. Kelly zeigte sich als rücksichtsloser und rückgradloser verbrecher, dem es Freude machte, mit seinem Maschinengewehr zu morden. Er ihn versuchte, über den Tisch zu ziehen, bereute es entweder mit seinem Leben oder wurde auf grausame Art mit Hilfe eines Tigers, denein Freund von Kelly hielt, verstümmelt. Doch noch brutaler war Kellys Freundin. Florence 'Flo' Becker (glänzend gespielt von Susan Cabot) war eine regelrechte Psychopathin, die Kelly immer wieder zum Morden aufstachelte und auch gerne mal die Seiten wechselte, wenns ihr zu brenzlig wurde. Flo war ein durchtriebenes Biest, die auch selbst gerne zur Waffe griff und kaltlächelnd jemanden erschossen hatte. Mehr als einmal bekamen sich Kelly und Flo mit ihrer Bande aneinander - un d manchmal sogar Kelly gegen Flo. Nachdem ein bankraub gründlich schiefging und Kelly immer mehr von Gewissensbissen in Form von Albträumen geplagt wurde, entführten sie die kleine Tochter eines wohlhabenen Mannes. Sie machten ein Lösegeld aus, beschlossen aber vorneweg, dass weder das kleine Mädchen noch ihr mitentführtes Kindermädchen am Leben zu lassen. Doch der ganze Plan ging in die Hose - aufgrunddessen, dass sich Kelly mit seiner Bande überwarf und sich uneinig waren. Der eine verriet den anderen und alles stürzte immer mehr wie ein Kartenhaus zusammen. besonders bewegend war das Ende. Kelly und Flo waren umstellt von Cops und Kelly gestand sich seiner Niederlage ein und wollte aufgeben. Doch Giftspritze Flo verachtete ihn mit Worten und hämmerte ihn ein, dass Kelly seinen namen und alles andere nur ihr zu verdanken hatte - was auch stimmte. Die eigentliche Chefin war wirklich immer Flo gewesen.  Kelly konnte Flo niederschlagen und im gleichen Moment wurde das haus gestürmt. Kelly und Flo überlebten, wurden jedoch festgenommen.

Mir hatte der Film sehr gut gefallen, obwohl der "Trash Pabst" Roger Corman Regie führte, schuf er doch einen recht ansehnlichen film, der sogar psychologische Untertöne hatte, wie z.B. dass Kelly immer wieder in Träumen  von Ängsten geplagt wurde, sich diese aber nicht eingestehen wollte und erst später Flo beichtete, die ihn daraufhin vor seiner Bande damit konfrontierte und bloßstellte. Am Ende des Films war Kelly alles andere als der angsteinflößende Verbrecher....sondern fast wie ein verängstigtes Kind. Zum einen fand ich das zwar etwas unglaubhaft, zum anderen aber auch wirklich tiefgründig gespielt.

Alles in allem reicht der Film für mich für ganz ordentliche