Ein mörderisches Team

Heutiger Rewatch Betthupferl Film aus meiner Joe Don Baker Filmreihe  ist das Roadmovie - Drama "EIN MÖRDERISCHES TEAM" ("WELCOME HOME SOLDIER BOYS") aus dem Jahre 1971, zusammen mit Paul Koslo, Alan Vint, Elliott Street, Jennifer Billingsley, Geoffrey Lewis und Billy Green Bush.  Die  vier jungen Soldaten Danny (Joe Don Baker), Shooter (Paul Koslo), Kid (Alan Vint) und Fatback (Elliott Street)  kehren aus dem Vietnam-Krieg heim, der Gegenwart entfremdet und ratlos hinsichtlich der Zukunft. Sie durchqueren ihr Heimatland im Auto, wobei die Fahrt nach Kalifornien zur Konfrontation mit dem eigenen Ich, die Weite draußen zum Spiegelbild der Leere im Innern wird. Als sie eine Benzinzapfsäule aufbrechen und vom Sheriff gestellt werden, packen sie Uniform und Waffen aus und liefern dem anrückenden Militär ihr letztes Gefecht... Regie führte Richard Compton.

Die Stars:

Joe Don Baker spielte den Vietnam-Kriegsheimkehrer David 'Danny' James Barrett, Paul Koslo seinen Kameraden Shooter, Alan Vint seinen Kameraden Kid, Elliott Street seinen Kameraden Fatback, Jennifer Billingsley spielte die Anhalterin Broad, Billy Green Bush spielte den namenlosen Sheriff, Geoffrey Lewis spielte den Motel-Besitzer Francis Rapture, Francine York spielte Kids One Night Stand Lydia und Lonny Chapman spielte Dannys Vater.

Synchronisation:

Der Film wurde erst 1990 synchronisiert. Joe Don Baker wurde von Helmut Gauß gesprochen, Elliott Street von Hans-Jürgen Wolf und Billy Green Bush von Wolfgang Kühne. Weitere relevante Sprecher konnte ich nicht herausfinden.

DVD & Bluray:

Leider ist dieser Film in Deutschland noch nicht auf DVD oder Bluray erschienen. Ich besitze von dem Film die deutsche VHS-Videothekencassette von CBS Fox von 1990. Diese Version habe ich mir auf DVD gebrannt. Diese Fassung sollt uncut sein, deckt sich auch mit der Spieldauerangabe bei der IMDb.

Interessantes:

Die Dreharbeiten fanden in Little Rock, Arkansas, statt.

Zum Film selbst:

Nachdem die vier Kriegsheimkehrer Danny, Shooter Kid und Fatback aus Vietnam zurück kamen, planten sie nach Los Angeles zu gehen, wo Kids Vater ihm eine 300 Morgen großes Land vererbt hat, welches sie mit einer Ranch bewirtschaften wollten. Mit ihrer zusammengelegten Bezahlung soll die Reise und der Startschuß finanziert werden. Doch zuerst gilt es, von Arkanas nach Los Angeles zu kommen. Dafür kauften sie sich ein Auto. Doch der Autoverkäufer wollte sie übers Ohr hauen - nur gut, dass die vier Freunde Ahnung von Autos und miesen Geschäftsmachern hatten. Nachdem der Verkäufer meinte, der Wagen sei quasi fabrikneu, meinte Shooter "Fabrikneu - die letzte Fabrik hat dieser Wagenb vielleicht mal vor 20 Jahren gesehen!"   Zudem fanden die vier Freunde sehr schnell mehrere Mängel des Fahrzeugs auf und sie schafften es schliesslich den Wagen für ein Schnäppchenpreis zu bekommen und bauten zudem einfach so noch Einzelteile aus anderen Fahrzeugen  ein, um ihren Wagen verkehrstauglich zu machen - für die guten 3000 Meilen nach L.A. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg.

Unterwegs sahen sie eine junge Frau, die mit ihrem Wagen liegengeblieben war. Die vier Freunde überredeten sie, in die nächste Stadt mitzunehmen. Zusammen mit ihrem kleinen Hund gesellte sie sie skeptisch zu ihnen ins Auto. Sie taute jedoch sehr schnell auf und liess es sich gefallen, von Danny und Shooter begrabscht zu werden und Sex mit ihnen zu haben. Schliesslich entschied Broad, wie die junge Frau hiess, die vier auf ihren "Roadtrip" zu begleiten - doch eine Frau in ihrer Gruppe kam für keinen der vier in Frage. So wollten sie sie nun schnell loswerden und ihr 100 Dollar Reisegeld geben. Doch Broad verlangte 500 Dollar, andernfalls würde sie zur Polizei gehen und die vier wegen Entführung und Vergewaltigung anzeigen. Panik ergriff die Männer, öffneten während der Fahr die Tür und stiessen die Frau raus. Ob sie den Sturz überlebt hatte, erfuhr man nicht mehr, da sie dann einfach weiterfuhren.. jedoch immer noch unter Schock, was sie gerade getan hatten. Ihr Hund blieb bei ihnen im Auto und begleitete fortan das Quartett.

Sie fuhren weiter und erreichten als nächstes Dannys kleine Heimatstadt und beschlossen, Dannys Eltern zu besuchen. Dannys Mutter war ausser sich vor Freude, während sein Vater sich auch freute, aber eher skeptisch war. Dannys drei Freunde gefielen den Eltern so gar nicht und sagte es ihm auch - doch Danny reagierte sauer, machte ihnen klar, dass sie wie Pech und Schwefel zusammenhalten und sich in Vietnam gegenseitig den Arsch gerettet hatten und wenn die Eltern seine Freunde nicht wollen, würde Danny mit ihnen gehen. Beim Essen kam es zum Streit, als Dann ihnen das Foto des 300 Morgen Landes zeigte und sein vater skeptishc fragte, wie er es bewässern will, da es fast Ödland war. Als Danny meinte, einen Brunnen zu bauen, sagte der Vater, dass die Anschaffung und Ausgrabung eines Brunnens sehr kostspielig sei und man bei dieser Gegend nicht mal wissen kann, ob es überhaupt Wasser gibt, es gut sein kann, das man viel Geld reinsteckt - für nichts! Stattdessen bot er Danny einen Platz in seiner Fabrik, wo er arbeitet, an, wo Danny sich, wie er es auch tat, sich mit den Jahren hocharbeiten kann. Danny wollte davon nichts wissen und lehnte ab. Erbost gingen die vier Freunde zur Sporthalle, wo gerade ein Basketballspiel lief für die Truppe, wofür Danny einst selbst spielte. Dort traf er seinen alten Jugendfreund Mike und freute sich. Doch Mike hatte sich verändert. Dem Pazifisten hatte es nicht gefallen, das  er in Vietnam gekämpft hatte, Zudem war er mittlerweile verheiratet und man sah dem Blick seiner Frau an, dass sie mit Danny nichts zu tun haben will. Das merkte auch Danny und wütend zog er mit seinen Freunden ab, stiegen in ihr Auto und fuhren weiter.

Nachdem sie viele Meilen zurückgelegt hatte und es satt hatten, immer nur im Auto zu schlafen und sich mit dem Fahren abzuwechseln, suchten sie ein am Highway naheliegendes Motel auf. Der Motelbesitzer Francis Rapture freute sich sehr, endlich mal Kundschaft zu haben - und dann noch gleich 4 Männer auf einmal und machte es ihnen schmackhaft, dass sie sich voll austoben könnten und er ihnen alles besorgen könnte, was sie wollen. Sie stieg an dem Abend ein feuchtfröhliche Poolparty mit reichlich Alkohol und leichten Mädchen und jeder der vier hatte Sex mit einer der Frauen. Besonders anhänglich war Lydia, die Freundin von Kim, die unbedingt wollte, dass er sie mit nach Los Angeles nehme... doch er machte ihr klar, dass es nicht geht und er das auch nicht will...worüber sie recht traurig reagierte. Was ähnliches erlebte auch Dannys Freundin. Am Morgen darauf brach das Quartett denn zur Weiterfahrt auf.

Nach weiteren vielen Kilometern vereckte schliesslich ihr Wagen - der Motos war hinüber! Sie schafften es gerade noch in irgendein kleines Kaff... doch der nicht sehr ambitionierte Mechaniker machte ihnen keine Hoffnung auf eine schnelle Reparatur Und zudem wollte er Danny partout nicht sagen, was die Reparatur kosten würde und redete um den heißen Brei herum Immerhin einigten sie sich, dass sie am nächsten Tag weiterfahren können, er dafür jedoch die gesamte Nacht durcharbeiten müsse gegen einen "kleinen Aufschlag" Die vier Freunde gingen in die naheliegende Kneipe. Dort dauerte es nicht lange, bis sie von anderen Kriegsheimkehrern angemacht wurden - die kämpften einst in Korea und machte ihnen klar, dass die heutigen Vietnam-Kämpfer alles nur Schnlappschwänze und Schönwetter-Kämpfer seien Natürlich kam es schnell zu Rangeleien, doch der örtliche Sheriff unterband dies, zudem verhaftete er die vier Freunde weil sie schon einiges getrunken hatten...und eben Fremde waren Am Morgen darauf durften sie wiedre gehen  und ihr Wagen war auch fertig. Doch der Mechaniker velangte stolze 1.400 Dollar. Danny flippte aus...und der Mechaniker meinte: "Sie hätten eben vorher fragen sollen, was das kosten könnte...!" Bevor Danny den Mechaniker verdreschen konnte, tauchte der Sheriff auf und zähneknirschend zahlte Danny das Geld und sie fuhren weiter.

Nach weiteren vielen Kilometern verreckte nun ihr Tank. Er war leer und so mußten sie ihren Wagen nun bis zur nächsten Stadt schieben Dort angekommen mußten sie feststellen, dass die Tankstelle noch nicht geöffnet hatte und sie warteten. Dabei fiel Kid auf, dass seine Brieftasche weg ist. Kid verwahrte das komplette Geld und somit waren nun alle 4 aufgeschmissen Sie zählten alle ihre Mäuse zusammen un auf 64 Dollar Und es waren noch 1.300 Meilen zu fahren. In einem Diner, der Rubbellose anbot, kaufte Danny aus Verzweiflung eines - und gewann 50 Dollar! Doch... der Besitzer des Diners war nicht im Stande, seinen gewinn auszuzahlen mit der Begründung, dass bisher noch nie jemand gewonnen habe   Ernüchterung machte sich bei Danny breit. Gemeinsam überlebten sie nun, wie man mit 64 Dollar nach Los Angeles kommen kann (was natürlich auch schon 1971 unmöglich war mit 64 Dollar)

Danny hatte die lange Warterei satt und war gefrustet. Zudem eröffnete Kid ihm, dass es das 300 Morgen Land gar nicht gibt. Sein Vater hatte immer davon geträumt, solches zu besitzen - tat es aber nie. Noch mehr Frust machte sich besonders bei Danny breit. So machte er sich daran, die Zapfsäule zu knacken und zu tanken. Doch dabei wurde er von dem erbosten Tankstellenbesitzer erwischt, der gerade dabei war, sich anzuziehen und von einem Polizisten, der Danny aufforderte, aufzuhören. Doch Danny war stinksauer, hörte nicht auf und der Cop drohte, Danny wegen Vandalismus zu verhaften. Noch weniger Geduld hatte der Tankestellenbesitzer der nun eine Schrotflinte in der Hand hatte und auf Danny schoß. Er verfehlte Danny jedoch - tötete stattdessen den Cop, der selbst noch ein Schuß abgeben konnte, der ind er Karosserie und einer im Hinterreifen landete. Nun drehten die vier Freund durch, holten aus den Kofferraum ihre Uniformen und Waffen - darunter sogar schwere Artillerie und begangen ein wildes Gemetzel, wobei unter anderem der Tankstellenbesitzer sein Leben verlor und zudem alle 81 weiteren Einwohner der Stadt - niemand überlebte. Keine Frau, kein Senior, keine Kinder. Die vier Freunde kamen jetzt erst wieder runter, im Wissen, was sie getan hatten udn beratschlagten, was man nun tun soll.

Das Gemetzel hatte natürliich auf sich aufmerksam gemacht...so kam im Radio, dass mindetsn 20 schwer bewaffnete Soldaten die Stadt Hope in New Mexico angegriffen und ausgerottet hätten Man schickte nun die Nationalgarde. Danny beschloss, das man sich aufteilen soll und jeder versuchen soll, sich nach Los Angeles durchzuschlagen, doch die Freunde entschieden, zusammenzu bleibenb. Sie wartete auf die Nationalgarde... die auch kam. Mit einer Panzerfaust gelang es ihnen sogar einen Helicopter mit 4 Mann Besatzung abzuschiessen Doch als die Nationalgarde angriff hatten sie keine Chance... ein Ende wie bei Butch Cassidy und Sundance Kid

Fazit:
Ein an sich recht interessanter Film, der schon zum Nachdenken anregt und man versuchen muß, die 4 Freunde, die im Grunde nichts anderes wollten, als sich wieder in die Gesellschaft einzugliedern - ihnen aber nur Steine in den Weg gelegt wurden, Hohn, Spott, Verachtung bis hin zu bloßem Hass auseinandergesetzt wurden. Der Diebstahl der Brieftasche war letztendlich das, was die ganze Situation eskalieren liess. Schönreden kann man das Handeln der 4 Freunde natürlich keineswegs. Eine ganze Kleinstadt mit 83 Bewohnern niederzumetzeln, kein am Leben zu lassen, nichtmal Frau oder Kind war natürlich maßlos übertrieben... eben ein wahrer Overkill der vier Freunde. Seltsam war, dass man dikesen Overkill eigentlich kaum sah. Obwohl der Filme eine FSK. 18 hatte waren die ganzen Gemetzel-Szenen gar nicht zu sehen, nur von aussen der Häuser, als sie nach massiven Schüssen wieder herauskamen. Geschnitten kann der Film eigentlich nicht sein, geht 91 Minuten, was auch der US Spieldauer entspricht. Merkwürdig fand ich, wie so schnell die Nationalgarde oder Presse davon erfahren konnte...immerhin war die Kommunikation 1971 ja noch nicht wirklich weit Natürlich mußte es aufgefallen sein, wenn sich niemand meldet...aber bevor man sich ernsthaft hätte Sorgen gemacht, wären sicher mehrere Tage vergangen. Vielleicht war es ja auch so - aber wieso blieben die vier mehrere Tage da, im Gewissheit auf den sicheren Tod? Oder war ihnen klar geworden, was sie getan hatten und wollten quasi nun selbst Buße tun und mit einem Knall abgehen? Alles nur Spekulationen. Unklar blieb leider so einiges - wie ja auch schon berichtete, auch was aus Broad wurde oder, was mich am meisten interessiert, was aus dem Hund wurde, der die ganze Zeit ja dabei war - bis zum SDhowdown. Ob er überlebt hatte...man erfuhr es nicht. In meiner Vorstellung hat das süße Hündchen es überlebt Interessant war, dass der Film gut als Miniserie in 6 Kapiteln aufgeteilt werden kann, je sortiert nach 15 Minuten Spieldauer:

Kapitel 1: Die Anhalterin
Kapitel 2: Besuch bei den Eltern
Kapitel 3: Die Poolparty
Kapitel 4: Motorschaden
Kapitel 5: Geldprobleme
Kapitel 6: Die letzte Schlacht

Alles in allem ein guter Film, aber auch alles andere als herausragend. Zum hin und wieder mal anschauen reicht es für mich, aber sehr viel werfe ich in dem Film nicht hinein.