Die Hölle von Algier

( L' Insoumis ) ( F, 1964 )

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 16.11.2024

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Betthupferl Rewatch Film aus meiner Filmreihe mit Alain Delon ist der Thriller "DIE HÖLLE VON ALGIER" ("L' INSOUMIS") aus dem Jahre 1964, zusammen mit Lea Massari, Georges Gèret, Maurice Garrel und Paul Pavel. Thomas Vlassenroot (Alain Delon), gebürtig aus Luxembourg, kämpft 1959 im Algerienkrieg, wo die Grenzen zwischen "richtig" und "falsch" alsbald verschwimmen. Zwei Jahre später desertiert er in der Schlussphase des Kriegs mit seinem Leutnant Fraser (Georges Géret). Nach einer Weile bietet ihm Fraser, inzwischen selbst bei der Untergrundarmee, einen Job an, der dem heimwehkranken Thomas die Passage nach Frankreich und die Reise nach Hause finanzieren soll, wo er seine Tochter vor sechs Jahren als Baby zurück gelassen hat. Vlassenroot nimmt also an der Entführung der Anwältin Dominique Servet (Lea Massari) teil und wird gemeinsam mit einem anderen Mann zur Bewachung abgestellt. Als Thomas der Frau während einer Hitzewelle versteckt etwas zu Trinken besorgt, was streng verboten ist, attackiert der zweite Bewacher Thomas. Der Ex-Soldat erschießt den zweiten Mann, wird aber selbst verwundet. Thomas befreit Dominique und eine weitere Geisel, sperrt seinen Leutnant ein und wird dafür im Geheimen erstversorgt. Von jetzt an reist er via Schiff und Zug langsam nordwärts auf seine Heimat zu, doch dann steigt er aus einem Impuls heraus in Lyon aus, um die Anwältin noch einmal zu sehen. Bald schon eröffnen die ursprünglichen Entführer die Hetzjagd auf Thomas...

 

Die Stars:

Alain Delon spielte den Soldaten Thomas Vlassenroot, Lea Massari spielte seine Love Interest, die Anwältin Dominique Servet, Georges Gèrets spielte Delons Vorgesetzten Lt. Fraser und Maurice Garrel spielte Massaris Ehemann Pierre Servet.

 

Synchronisation:

Alain Delon wurde von Klaus Kindler gesprochen, Lea Massari von Ilse Kiewiet, Paul Pavel von Helmut Wildt, Georges Gèret von Rolf Schult und Maurice Garel von Wilhelm Borchert.

 

DVD & BluRay:

Leider gibt es diesen Film bei uns noch nicht auf DVD oder BluRay, ich besitze von dem Film eine digitale  TV Aufnahme von ARTE in sehr guter Qualität.

 

Interessantes:

Der Film wurde zwischen dem 24. Februar und 29. Mai 1964 gedreht und hatte seine Premiere in Paris am 25. September 1964. Die bundesdeutsche Erstaufführung war am 19. März 1965. In den USA erschien der Film unter dem Titel Have I the Right to Kill? ebenfalls 1965. Der internationale englische Titel lautet: The Unvanquished. Bernard Evein entwarf die Filmbauten. Ein Standbild des Films, auf dem Alain Delon zu sehen ist, wurde 1986 für das Cover des Albums The Queen Is Dead der britischen Rockband The Smiths verwendet. Alain Delon verletzte sich während der Dreharbeiten. Die Anwältin Mireille Glaymann verklagte den Filmregisseur, da sie ihre eigenen Erlebnisse im Film verfälscht dargestellt sah. Sie erreichte, dass die Aufführung des Films nach einer Woche vorübergehend gestoppt und der Film um 25 Minuten gekürzt wurde. Ihr wurden 10.000 von 100.000 geforderten Franc Schadenersatz zugesprochen. Die im Fernsehen ausgestrahlte Fassung enthält die entfernten Szenen allerdings wieder.

 

Musikstücke:

Der von Georges Delerue komponierte Soundtrack ist 1964 bei Disques Barclay als 7″-Single erschienen und 2016 von Disques Cinémusique als Download wiederveröffentlicht worden.

 

Thème de Thomas
Thomas et Dominique
La fête triste
Mort de Thomas

 

Zum Film selbst:

Der Luxemburger Thomas Vlassenroot kämpft 1959 im Algerienkrieg in der Kabylei als Angehöriger der französischen Fremdenlegion gegen die Nationale Befreiungsfront. Bei einem Gefecht kann er einen seiner Kameraden nicht vor dem gegnerischen Beschuss retten. Er springt noch aus seinem Versteck um einen Kameraden zu helfen, doch dieser war bereits tot, wie Thomas feststellte.

Zwei Jahre später ist er in Algier bei seiner Freundin Maria untergetaucht, nachdem er zusammen mit Lieutenant Fraser desertiert ist. Da Vlassenroot nach dem gescheiterten Putsch der Generäle für sich keine Perspektive mehr in Algerien sieht, lässt er sich von seinem ehemaligen Vorgesetzten Fraser, der jetzt bei der OAS ist, für die Entführung der Anwältin Dominique Servet anheuern, die zwei Untergrundkämpfer verteidigen soll. Sie soll die Namen ihrer Zeugen preisgeben, mit denen sie ihre Mandanten freibekommen könnte. Mit der Bezahlung will er die Schiffspassage und anschließende Bahnfahrt nach Hause bestreiten. Zudem hat er Heimweh und vermisst seine Mutter, die Bienenstöcke auf ihrem Hof und seine Tochter, die er vor 6 Jahren einjährig zurückließ, nachdem ihn seine Ehefrau verlassen hatte.

Die Entführung klappte reibungslos, auch wenn Dominique natürlich rebellierte Grinsen Thomas wird zu ihrer Bewachung abkommandiert. Da sie nicht kooperiert hatte, wollte man sie nun bei der Gluthitze dehydrieren lassen. Doch als Thomas mit ihr alleine war, gab er ihr heimlich was zu trinken und Dominique nahm Vertrauen zu Thomas auf. Als Thomas von Amerio, der nun auch für die Bewachung zuständig ist, eines Nachts dabei ertappt wird, als er  ihr erneut verbotenerweise mit Servet spricht und ihr etwas zu trinken gibt, kommt es zu einem Schusswechsel, der für Amerio tödlich endet. Thomas selbst wird angeschossen. Er befreit die Anwältin und Félicien, einen weiteren Gefangenen, und sperrt Fraser, den er unter einem Vorwand herbestellt hat, im Badezimmer ein. Félicien bringt Thomas zu einem Arzt, wo er nur notdürftig behandelt werden kann. Mit der im Voraus erhaltenen Hälfte seiner Bezahlung und einer Belohnung von der Anwältin finanziert Thomas seine Überfahrt auf einem Schmugglerboot nach Marseille und die Zugfahrt nach Luxemburg. Während der Fahrt versuhte Thomas seine Wunde so oft wie es ging zu versorgen. Beim Halt in Lyon steigt er aus dem Zug, um Dominique Servet zu besuchen. Sie verschafft ihm einen Arzttermin. Beide lernten sich nun besser kennen und erzählten sich gegenseitig ihre Lebensgeschichte, so erfuhr Dominique, was Thomas im Krieg erlebte und wieso er seine Tochter zurücklassen mußte und sich seine Frau von ihm getrennt hatte. Thomas erfuhr, dass Dominique auch verheiratet ist, ihr Mann Pierre selbst Anwalt ist.  Durch die Vertrautheit verliebten sich beide ineinander und hatten kurz darauf in dem Hotelzimmer Sex. Nachdem sie die Wartezeit gemeinsam in einem Hotelzimmer verbracht haben, taucht plötzlich Fraser mit einem Komplizen auf, der die Anwältin die ganze Zeit beschattet hatte. Vlassenroot kann den Mann erschießen und setzt auch seinen ehemaligen Vorgesetzten außer Gefecht.

Nun will Thomas Dominique nach Chalon bringen, wo sie in Sicherheit ist. Dominique möchte, als sie mit ihrem Wagen stoppten, dass Thomas seine Waffe in den Fluß wirft, damit künftigst nichts damit passieren kann. Thomas versprach es, konnte es letzten Endes aber doch nicht tun und versteckte sie an sich vor ihr. Wenig später gestand Thomas seine Liebe zu ihr. Dann wurden sie von einer routinemäßigen Polizeikontrolle gestoppt. Nachdem der Polizist zu neugierig wurde, forderte Thomas sie auf, die Sperre zu durchbrechen, was sie auch tat, Die Cops schossen hinter ihnen her und die Karosserie bekam einige Löcher Grinsen Dominique ist seelisch am Ende...solche Torturen ist sie einfach nicht gewohnt.  Thomas machte dieses Verhalten wütend und wollte alleine weiterfahren und Doiminique sitzenlassen, wo sie auch in Sicherheit, doch sie weigerte sich und beide fuhren zusammen weiter. Beide wußten, dass sie Hilfe brauchten und Dominique rief ihren Mann Pierre an, der versprach zu kommen. Argwöhnisch getrachteten sich die beiden Männer - wohlwissend, welche Rolle der jeweils andere in ihrem Leben spielkt Grinsen Als Thomas Pierre aufforderte, ihm seinen Wagen zu geben, nachdem man den zerschossenen eine Klippte heruntergeschoben hatte, weigerte sich Pierre. Thomas zog seine Waffe und Dominique sah nun, dass er die Waffe noch immer hatte. Man einigte sich, dass man zu dritt weiterging und begeben sich alle drei über die Grenze und zum Hof von Thomas’ Mutter. Thomas geht alleine zum Haus und bricht dort, nachdem er seine Tochter Rose-Marie noch einmal gesehen hat, tot zusammen. Seine Tochter hatte ihn vorher nicht erkannt und ihr Angst gemacht. Dominique war fassungslos, liess ihren Mann einfach stehen um zu Thomas zu eilen. Unlängst hatte sie begriffen, dass sie Thomas mehr und nicht mehr Pierre, doch eine Zukunft konnte es nicht geben, da Thomas letztendlich an der Schusswunde gestorben war.

Fazit:
Das Drehbuch ist von der tatsächlichen Entführung der 26-jährigen französischen Anwältin Mireille Glaymann im Januar 1962 in Algerien durch die OAS und ihre Befreiung nach viertägiger Gefangenschaft durch einen der Kidnapper inspiriert, wenngleich der Film nicht so umgesetzt wurde, wie es sich abgespielt hatte, weswegen Glaymann ja eine gerichtliche Verfügung gegen den Film erliess, ihn um die Szenen, die nicht stimmten, zu streichen (immerhin gute 25 Minuten!). Der Film selbst war sehr packend, hatte mir sehr gut gefallen aber es wurde schon früh klar, dass Delon diesen Film (mal wieder) Grinsen nicht überleben würde zwinkern Viele Schauspieler bot dieser Film nicht auf, es war vor allem ein enges Zusammenspiel zwischen Delon und Lea Massari.

 Sehr guter Film/Serie