Habe mir diesen Film soeben wieder angesehen. Großartige Action und wilde Schiessereien sucht man hier vergebens, dafür gibts eine packende Story, tolle Landschaftsaufnahmen und kernige
Charaktere, auf ihrer verzweifelten Reise über Monate von Missouri nach Oregon. Den Titel-Song "The Way West wird von den Serendipty Singers gesungen.
Die Co-Stars:
Kirk Douglas, der eigentlich die erste Hauptrolle in diesem Film spielte, spielt den Treckführer William J. Tadlock, der seine Vision einer eigenen Stadt in Oregon träumt. Als ehemaliger Senator
kämpft er verbissen darum, den Trek nach Oregon zu bringen - koste es, was es wolle. Richard Widmark spielt Lije Evans, einen Farmer, der zusammen mit seiner Frau und seinem fast erwachsenen Sohn
Brownie quasi Tadlocks rechte Hand ist, wenbngleich sich beide ständig in den Haaren liegen. Lola Albright ("Edie Hart" aus der klassischen "Peter Gunn" Serie) spielt Becky Evans, Widmarks Frau,
auf die auch Douglas ein Auge geworfen hat. Jack Elam spielt den Prediger Weatherby, der sich zuerst als blinder Passagier in den Treck geschmuggelt hatte. Harry Carey jr. war als Mr. McBee zu
sehen. Connie Sawyer spielte dessen Frau. Sally Field spielte in diesem Film ihre allererste Filmrolle als Mercy McBee, die frühreife Tochter der McBees, die diversen Männern den Kopf verdreht.
Katherine Justice spielte hier ebenfalls ihre erste Spielfilmrolle als psychisch-labile Amanda Mack. Robert Mitchums Bruder John spielte eine kleine Rolle als Little Henry.
Synchronisation:
Robert Mitchum wurde einmal mehr von Curt Ackermann gesprochen. Kirk Douglas wurde von Arnold Marquis übernommen, Richard Widmarkt von Gert Günther Hoffmann. Almut Eggert sprach Sally Field. Der
damals noch Wolfgang Condrus (der Sprecher von mark Harmon in NCIS) sprach Michael McGreevey, Widmarks Sohn Brownie. Martin Hirthe übernahm mal wieder Jack Elam.
DVD & BluRay:
Ich besitze die BluRay EV des Films, die 2012 erschienen ist. Bild und Ton sind erstklassig. Bonusmaterial ist leider nichts drauf, dafür gibts ein Menü mit dem Titelsong in
instrumental unterlegt. Zu der BluRay gibts auch dieselbe Version auf DVD. 2018 erschien eine weitere DVD Version, ebenfalls ohne Extras.
Zum Film selbst:
April 1843: Robert Mitchum spielt den erfahrenen Scout Dick Summers, der am grauen Star erkrankt ist, und langsam mehr und mehr sein Augenlicht verliert. Vor 2 Jahren hatte Summers seine Ehefrau
verloren, die eine Indianerin war. Von ihr lernte er auch die Sprache. Eines Tages wird er von William Tadlock gebeten, seinen Oregon Treck von Missour aus über 2.500 Kilometer zu führen. Summers
lehnte zunächst ab, Tadlock konnte ihn dann jedoch überreden.
Am 16.04.1843 brach der große Treck auf. Schon nach kurzer Zeit kam es zu einem Streit mit einem Viehtreck, die ebenfalls nach oregon wollten. Streitpunkt war, wer zuerst den Fluß überqueren darf
und besonders der hartnäckige Tadlock liess da nicht locker und nach einer Massen-Schlägerei gewann er den Kampf denn auch. Echt...wie kleine Kinder...ist doch schnurzpiepe, wer zuerst den Fluß
überquert? Tja....Cowboys eben und ihr dämlicher Stolz zum unnötigen Zeitpunkt. Kurz darauf finden sie in einem der Wagen den kauzigen Prediger Weatherby, der es schliesslich schafft, sich
dem Treck regulär anschliessen zu dürfen.
Nach mehreren Kilometern galt es, einen Fluß zu überqueren, dessen Stromschnellen schon etwas heftiger waren. Dabei verloren sie einen Siedler, dessen Wagen verunglückte und in dem Fluß ertrank.
Viel Zeit zum Trauern blieb niocht, denn Tadlock führte einen strengen Zeitplan. Diesen wollte Tadlock auch wenig später einhalten, als einer der Siedlerinnen ein Kind geboren hatte, obwohl die
anderen das gerne feiern wollten, könnt Tadlock den Leuten nur eine sehr kurze Feier. Immer wieder geriet Tadlock mit Evans aneinander, dem sein hartnäckiger Zeitplan mißfiel. Tadlock wiederum
hatte ein Auge auf Evans hübscher Frau geworfen und weihte sie in seine Pläne ein, die er in Oregon zu einer eigenen Stadt umsetzen will.
Unterwegs trafen sie auf einen Sioux-Stamm, die den Treck erst durch einen Wegzoll in Form von Whiskey passieren lasen wollten. Bei der anschliessenden Sauf-Feier kommen sich der
anstehende Familienvater Johnny Mack und die frühreife - heranwachsende Mercy McBee näher, indem sie ihn immer wieder anmachte und mit ihm flirtete, nach dessen psychisch labile und schwangere
Ehefrau Amanda ihn seit langem immer abblitzen liess. Sexuell frustriert ging er auf Mercys Anmache ein und entjungferte sie - die daraufhin auch schwanger wurde. Nach dem Liebesakt fühlte
sich Mack schuldig und schlecht, und als er ein Geräusch hörte, schoß er sofort, weil er ein wildes Tier vermutete - doch es war nur ein kleiner Indianerjunge, den er erschoß - zudem auch noch
den siebten und jüngsten Sohn des Häuptlings. Dieser forderte Vergeltung - er wolle die Auslieferung des Mörders. Tadlock und Summers riefen auf, dass sich der Mörder schuldig bekennen soll
- andernfalls würde Evans Sohn Brownie dafür geradestehen müssen, weil er durch eine Unachtsamkeit die Sioux erst auf sie aufmerksam machten. Evans selbst schäumte vor Wut, dass tadlock seinen
Sohn opfern würde und goß in das eh schon schglechte Verhältnis der beiden Männer noch mehr Öl ins Feuer. Schliesslich stellte sich mack freiwillig. Amanda war ausser sich - sie wollte nicht,
dass man ihren Mann tötete und gab ihn ein falsches Alibi, was ihr keiner glaubte und Mack selbst auch verneinte. Mack wurde vor den Augen der Sioux aufghängt - was die psychisch labile Amanda
nun völlig aus der Bahn warf.
Brownie Evans bemühte sich immer weiter, bei Mercy zu landen, doch sie liess ihn immer abblitzen, weil sie schwanger war (was ich eh seltsam fand, dass sie nach so kurzer Zeit wußte, dass sie
schwanger war, obwohl sie mit ihren 16 Jahren ja kaum Ahnung von sowas schon hat...und Schwangerschaftstests gabs 1843 ja auch noch nicht). Tadlock erkannte, dass Summers Augen nicht mehr
die besten sind und Summers beichtete ihn, dass er in wenigen Jahren sein Augenlicht verlieren würde, den Treck aber noch sicher zum Ziel führen werde.
Um mehr als eine Woche Zeit einzusparen und damit Tadlock schnellstmöglich seine Vision seiner Stadt umsetzen kann, beschloß er die Abkürzung durch die Wüste zu nehmen, was ihn viel Gegenwind
einbrachte. Der Weg durch die Wüste wurde zu einer wahren Höllenfahrt. Das Wasser wurde imm er knapper, die Energie der Leute immer geringer. Mit den Kräften fast am Ende gelang es ihnen jedoch,
eine Oase mit einem Wasserlock zu finden. Tadlock war stolz, die Leute ohne Verluste zu dem Wasserloch geführt zu haben. Doch durch die Wasserquelle liess die Siedler panisch werden - jeder
wollte dahin und peitschten ihre Pferdewagen dorthin. Dabei verlor Tadlocks kleiner Junge, der einen Wagen fuhr, die Kontrolle, der Wagen stürzte und der Sohn brach sich das Genick. Wild vor
Schmerz verlor Tadlock die Kontrolle über sich und bestrafte sich selbst, indem er seinen Diener ihn aufforderte, ihn auszupeitschen. Tadlock verlor immer mehr die Kontrolle über sich selbst und
den Treck und peitschte die Siedler zu immer unmenschlicheren Tempo an, was ihn mehr und mehr Gegfenwind einbrachte, besonders von Evans.
Nachdem man die Wüste überlebt hat, kamen sie zu einem Fort, womit man nun 3/4 der Reise hinter sich hatte. Völlig am Ende und die Nase voll von Tadlocks Kommando überlegten mehr und mehr Leute,
sich einen anderen Treck nach Kalifornien anzuschliessen. Mercy gab endlich dem Drängen von Brownie nach und akzeptierte seinen Heiratsantrag und sie heirateten am Fort, obwohl Amanda Mack dies
verhindern wollte, weil sie offen preisgab, dass Mercy schwanger sei - doch Brownie gab daraufhin an, das er der Vater sei, was ja nicht stimmte, sondern eben Amandas gehängter Mann. Um zu
Kräften zu kommen wollten alle erstmal eine längere Pause - doch Tadlock duldete es nicht und log einen Schwarzen Pocken Fall bei einem seiner Siedler aus, weswegen nun alle fluchtartig das Fort
verlassen mußten. Tadlocks perfider Plan ging auf....
Nach einer weiteren längeren Zeit kam schliesslich der Winter - der nächste harte Kampf, den die Siedler überstehen mußten. Um sich durch den Schnee besser vorwärts bewegen zu können, wies
Tadlock alle Siedler an, ihren gesamten Ballast abzuwerfen und nur das zu behaltenb, was lebensnotwenidig ist. Schweren Herzens trennten sich die Leute von ihren Sachen. Unter anderem traf es
auch Evans, der eine alte Standuhr, ein Erbstück von seiner Frau, loswerden sollte. Doch Evans weigerte sich, weswegen es einen Streit mit Tadlock gab, der die Uhr daraufhin zerstörte und
einen Kampf mit Evans auslöste. Dieser eskalierte so schwer, dass Tadlock, nachdem Evans den Kampf gewonnen hatte, erschiessen wollte, von den Siedlern und Summers überwältigt wurde. Diese
wollten ihn nun wegen versuchten Mordes aufhängen und Tadlock brach zusammen, forderte die Leute sogar auf, ihn zu hängen und Amanda Mack schreite am lautesten - die Vergeltung für ihren Mann
wollte. Doch Evans besann sich....stattdessen wurde Tadlock als Trekführer abgelöst und Evans übernahm.
Wenig später schien die ganze Reise kurz vor dem Ziel ein jähes Ende gefunden zu haben, denn eine tiefe Schlucht verhinderte die weitere Reise. Bei einem versuch, alle per Seil herunterzulassen,
wurde dies gleich bei Priester Weatherby, der sich als erstes meldete, zum Todesurteil. Tadlock, der sich wieder besonnen hatte, meldete sich zu Wort mit einer Idee und wurde kurzerhand wieder -
obwohl mehrere dagegen waren - zum Tregführer ernannt. Tadlocks Plan klappte und sie konnten alle Siedler, die Wagen und die Tiere in der Schlucht durch einen Seilzug herablassen. Als Tadlock
schliesslich als letzter sich abseilen wollte, wurde inmitten dessen das seil durchgeschnitten und Tadlock stürzte in den Tod. Amanda mack - nun komplett wahnsinnig geworden - gab die tat
fröhlich zu und schrie, dass sie den Mord an ihren mann gerächt hätte und allen Siedlern ja nur einen Gefallen getan hätte. Alle waren schockiert. Amanda, die als letzte nun noch vor der Schlucht
stand, lief wie von Sinnen weg und ward nie mehr gesehen. Die Leute waren schockiert und Tadlock bekam ein stattliches Begräbnis. Nun übernahm Evans endgültig den Treck für den Rest der
reise.
Endlich kam man im Frühjahr nach einer knapp einjährigen Reise nach Oregon an - alle fielen sich um den Hals. Summers hingegen verliess still und heimlich den Treck mit voriger Absprache mit
Evans, da Summers seine letzten Jahre für sich begehen wollte...
Fazit:
Ein wirklich klassischer Edel-Western mit Familiensinn, Spannung und Dramatik. Es erweckt den Anschein, dass die 1981 gedrehte TV-Serie "Der lange Treck" lose auf diesen Film
basierte. Im Grunde genommen spielten Kirk Douglas und Richard Widmark die Hauptrollen...der Part von Robert Mitchum war doch deutlich weniger, obwohl er auch Hauptdarsteller war, was ich etwas
schade fadn, das Potenzial von Mitchum hier nicht richtig genutzt worden zu sein. Die junge Sally Field, damals gerade mal 21 Jahre jung, war schon ein sehr netter Anblick. und spielt für ihre
erste Filmrolle eine wirklich sehr große Rolle. Ich mag den Film sehr gerne, hat zwar kleine Schwächen, aber im großen und ganzen ein wirklich sehr sehenswerter Film.