Heutiger Rewatch-Film aus meiner William Powell - Filmreihe ist der Film Noir-Krimi "CROSSROADS" aus dem Jahre 1942, welcher leider in Deutschland nie ausgestrahlt oder synchronisiert wurde. Neben Powell spielen zudem noch Hedy Lamarr, Claire Trevor, Basil Rathbone, Margaret Wycherly, Felix Bressert und H.B. Warner. 1935, Paris: David Talbot (William Powell) ist ein erfolgreicher und angesehener Mitarbeiter des französischen Auswärtigen Dienstes. Alles läuft nach seinen Wünschen: Er ist für die Verwaltung einer großen öffentlichen Stiftung verantwortlich, steht als nächster französischer Botschafter in Brasilien fest und befindet sich noch in der Flitterwochenphase seiner Ehe mit seiner Braut Lucienne (Hedy Lamarr). Er erhält einen an „Jean“ adressierten Brief – obwohl David Talbot der Adressat auf dem Umschlag ist –, in dem er um die geschuldeten 1 Million FF bittet. Schließlich erfährt er, dass der Briefschreiber ihn beschuldigt, in Wirklichkeit Jean Pelletier zu sein, der 1922 einen Banküberfall und einen Bankmord begangen hat. Die Hälfte des Erlöses (1 Million FF) ist offenbar Pelletiers Komplizen geschuldet. Ein Teil von Talbots Hintergrund ist, dass er vor langer Zeit von Dr. Andre Tessier, immer noch ein enger Freund, wegen Amnesie infolge eines körperlichen Traumas behandelt wurde. Die einzige Person, die ihn eindeutig identifizieren konnte, war David Talbot, der inzwischen für tot gehalten wird. Zwei Personen (die auf die Beute in Höhe von 1 Million FF aus sind) behaupten weiterhin heimlich, dass Talbot wirklich Pelletier sei – es handelt sich offenbar um den Weinhändler Henri Sarrou (Basil Rathbone) und die Kabarettsängerin Michelle Allaine (Claire Trevor). Obwohl öffentlich von der Anschuldigung freigesprochen, macht sich Talbot auf die Suche nach der Wahrheit. Und Lucienne, die von der Anschuldigung weiß, aber nicht weiß, welch zunehmenden Druck Sarrou und Allaine auf ihn ausüben, wundert sich...
Die Stars:
William Powell spielte den angehenden Diplomat David Talbot, Hedy Lamarr spielte Powells liebende Ehefrau Lucienne Talbot, Claire Trevor ("Ringo-Höllenfahrt nach Santa Fè") spielte die undurchschaubare Michelle Allaine, Basil Rathbone ("Sherlock Holmes") spielte den hinterhältigen Henri Sarrou, Felix Bressart spielte Powells guten Freund und Arzt Dr. Andre Tessier und Margaret Wycherly spielte Powells scheinbare Mutter Madame Pelletier
Synchronisation:
Da der Film leider nie synchronisiert wurde, liegen auch keine Sprecherdaten vor.
DVD & BluRay:
Ich besitze von dem Film die US Kauf DVD. Aufgrund der fehlenden deutschen Synchronisation ist der Film bei uns auch leider nie auf DVD erschienen.Ich besitze von dem Film eine englische Version, die ich mir auf youTube besorgt hatte.
Interessantes:
Obwohl die Geschichte im Jahr 1935 spielt, sind alle Damenmoden und Frisuren streng im Stil von 1942 gehalten, der sich deutlich von 1935 unterschied. Das Auto, das David Talbot fährt, ist ein Jensen H-Type von 1938, aber die Geschichte spielt im Jahr 1935.
Zum Film selbst:
Paris, im Jahr 1935: David Talbot hält an einem College eine Rede und eine scheinbar neugierige Studentin unterbrach ihn stetig mit irgendwelchen Fragen....später drängte sie sich auf, baggerte
ihn offen an und setzte sich sogar ins selbe Taxi wie er und kurz darauf erlag Talbot ihren Annährungsversuchen und sie küßten sich. Da erfuhr man - beide sind seit 3 Monaten verheiratet und
Lucienne, seine Frau , liebte es, ihren Mann mit diesem "Rollenspiel" zu imponieren Der
aufstrebende französische Diplomat David Talbot und seine schöne, sehr viel jüngere Braut Lucienne fuhren nach Hause, um heute den 3 Monatstag ihrer blutjungen Ehe zu feiern. Doch die
romantische Stimmung sank schnell auf den Nullpunkt, als David und Lucienne eine Nachricht vom mysteriösen Carlos Le Duc in Form eines Briefes erhielten, in der er von David eine Million Franc
verlangt. Gelingt dies nicht, ist Le Duc gezwungen, der Polizei Talbots Identität als ein gewisser Jean Pelletier preiszugeben.
Talbot gibt vor, zu kooperieren, erscheint bei der Lösegeldübergabe und hinterlässt anstelle der Banknoten ein Paket eingewickeltes Papier. Le Duc wird von versteckten Gendarmen festgenommen. Während des Prozesses, der auf Le Ducs Verteidigung
folgt, geht es darum, dass er die Rückzahlung einer legitimen Schuld eines ehemaligen Geschäftspartners aus dem Jahr 1922 forderte. Talbot wird beschuldigt, dieser Mann zu sein, der Berufsdieb
Jean Pelletier. Die Staatsanwaltschaft bestreitet, dass Talbot Pelletier ist, und wirft Le Duc vor, sich der Erpressung schuldig gemacht zu haben. Talbot behauptet, dass er sich bei einem
verheerenden Zugunglück im selben Jahr eine Amnesie zugezogen habe, die ihn daran hindere, sich an irgendetwas aus dieser Zeit zu erinnern. Talbots Identität wird vom Psychologen Dr. Andre
Tessier, der ihn nach dem Unfall behandelte, bestätigt und ist seit jeher ein Freund der Familie. Talbots Strategie wird jedoch von dem Verteidigungspsychologen, Dr. Alex Dubroc vereitelt, der
Tessier dazu bringt, die Unzuverlässigkeit einer Amnesiediagnose einzuräumen. Er gibt vor, dass Talbot seine erfunden hat, um seine wahre Identität zu verbergen. Tatsächlich weiß das niemand
genau, da zwei ähnliche Männer den Zug bestiegen hatten, aber nur einer überlebte. War es Pelletier oder Talbot?
Im Namen der Verteidigung wird eine glamouröse Nachtclub-Chanteuse vorgestellt: Michelle Allaine. Sie behauptet, sie habe Talbot noch nie zuvor gesehen, bis sich ihre Blicke treffen und sie
spontan ein sehnsüchtiges "Jean“ von sich gibt ...! Talbot war völlig perplex, denn er ist sich
sicher, diese Frau nie zuvor gesehen zu haben Für alle bedeutet jedoch nur dies, dass es sich um
ehemalige Liebhaber handelte.
Dann taucht überraschend ein Zeuge auf, der sich bereit erklärte, im Namen Talbots auszusagen: Henri Sarrou. Er behauptet, Talbot vor seinen Verletzungen gekannt zu haben, und überzeugt das
Gericht, dass Davids Identität trotz der vorherigen romantischen Verwünschungen echt sei. Le Duc wird verurteilt.
Kurz darauf erscheint Sarrou unbekümmert, unangekündigt und mitten in der Soiree, im Talbot-Haus, wo er privat die gleiche Million Francs verlangt wie Le Duc. Die Hälfte der Beute, so behauptet er, habe sein Partner Pelletier – der Mann, der seither als Talbot
bekannt ist – nicht nur mitgenommen, sondern auch nach einem Mord, den Sarrou Zeuge von Pelletiers Begehung war, auch noch erbeutet. Talbot weist ihn als Schurken aus seinem Haus.
Wenig später taucht auch Allaine überraschend im Talbot-Haus auf und tut so, als würde sie sich bei ihm für ihren anzüglichen Seufzer bei der Verhandlung entschuldigen, doch in Wirklichkeit ist sie da, um für einen flüchtigen Moment verschämt ein Medaillon zu enthüllen, das
eine Kamee des Paares in lächelnder Umarmung hält. Sie stellt sicher, dass sie kurz danach von seiner Frau in Davids Arbeitszimmer "erwischt“ wird, was den Verdacht früherer Intimität und
zukünftiger Untreue aufkommen lässt. Von dem, was er gesehen hat, erschüttert, beginnt Talbot immer
mehr davon überzeugt zu sein, dass er Pelletier ist, und ist entschlossen, Lucienne seine Vermutungen vorzuenthalten.
Talbot ist begierig darauf, Allaine wiederzusehen und sie weiter hinauszuziehen. Später schlüpft er davon und besucht sie in dem Nachtclub, in dem sie arbeitet. Sie wirft ihm hochmütig vor, dass
er sich als angesehener Diplomat ausgibt, der Gerüchten zufolge in Kürze Frankreichs nächster Botschafter in Brasilien werden soll, ein verschwenderisches Leben führt, während er seine alte,
bäuerliche Mutter dem Elend überlässt.Sie zeighte ihm sogar ein Bild von ihm zusammen mit seiner "Mutter" - worauf Talbot perplex dreinblickte.... das auf dem Foto war tatsächlich er! Dennoch gab
er vor, es nicht glauben zu wollen. Sie fordert ihn heraus, selbst nachzusehen, und gibt ihm dann eine Adresse. Er geht in eine Hütte und wird von der traurigen alten Frau, die ihn erkennt, aber
seine Almosen ablehnt, bis ins Mark zerrissen. Lass mich einfach in Ruhe, zu meiner Einsamkeit, fleht Madame Pelletier, ich bin alt und brauche meine Ruhe. Nun war Talbot noch unsicherer und glaubte mittlerweile, wirklich Pelletier zu sein.
Er geht zurück zum Club, um Sarrou und Allaine zusammen vorzufinden. Sarrou setzt ihm eine Frist zur Zahlung der Millionen Franc. Talbot kehrt nach Hause zurück, entwendet heimlich seinen
Reisepass aus einem Wandsafe, während er seiner Frau ausweicht, und plant dann am nächsten Tag, alleine in den Fernen Osten zu fliehen. Bevor er kann, züchtigt Sarrou ihn und erzählt von jeder
seiner heimlichen Bewegungen. Er ist in die Enge getrieben und muss bezahlen. Woher bekommt man das Geld? Selbst wenn er sein Haus verkaufen würde, hätte er nicht genug, erzählt er dem
Erpresser.
Da kam ihm eine rettende Idee! Warum sollte er nicht den Safe seines eigenen Büros plündern, in dem er Millionen Francs des Landes verwahrt, um nicht aufgezeichnete Zahlungen in sensiblen
diplomatischen Angelegenheiten zu tätigen? Er spricht die gewagte Idee laut aus, als sie ihm
dämmert. Sarrou nutzt die Gelegenheit, um ihn zu begleiten und sofort sein Lösegeld an sich zu reißen.
Die beiden schleichen an den Wachen des Außenministeriums vorbei. Talbot übergibt das Geld. Um die Selbstzerstörung ihres Mannes zu verhindern, erscheint Lucienne zu spät, um das Verbrechen zu
verhindern. In diesem Moment tauchen Taschenlampen auf – es ist die Polizei! Jeder wird auf frischer Tat ertappt. Katastrophe!
Aber nein, sie sind da, um Sarrou zu verhaften. Talbot hatte – genau wie bei Le Duc – die Gendarmen frühzeitig alarmiert, nachdem er bei der zufälligen Betrachtung seines Passfotos festgestellt
hatte, dass sein Haar auf der Kamee in Allaines Medaillon auf der gleichen Seite gescheitelt war. Unmöglich, denn eine Narbe vom Eisenbahnunglück hatte ihn zum Umsteigen gezwungen. Das Foto mit
seinem "Geliebten“ und das mit seiner "Mutter", das angeblich vor dem Unfall aufgenommen wurde, musste eine Fälschung gewesen sein, was ihn dazu veranlasste, den Biss heimlich anzufertigen.
Allaine, die in den Zusammenbruch verwickelt ist, gesteht die Täuschung, und die flaschenliebende ehemalige Schauspielerin, die Madame Pelletier spielte, verwickelt sich in die Sache. Sie fragte noch kleinbei, was sie denn jetzt machen solle...und der Staatsanwalt sagte spitzbübisch
"Naja, die nächsten 10 Jahre leben Sie erstmal auf Staatskosten!" Da alle vier
Erpresser hinter Gittern sind, ist Talbot freigesprochen, seine Ehe gerettet und die Botschafterehre liegt unmittelbar vor ihm.
Fazit:
Ein sehr packender und mitreissender Film, bei dem man lange Zeit nicht - einschliesslich Powell ja selbst - ob er Talbot oder Pelletier ist. Eine wirtklich erstklassige Leistung von Powell, der
einmal eher gegen den Strich seiner sonstigen Rollen spielte. Überhaupt war dies im grunde sein erster Film Noir und spielte eine glaubwürdige Rolle. Auch Hedy Lamarr hatte mir sehr gefallen und
Claire Trevor zeigte, dass sie auch durchtrieben sein kann Basil Rathbone - zu dem Zeitpunkt
eigentlich auf dem Höhepunkt seiner Sherlock Holmes - Rolle, war es sicher eine Wonne hier mal wieder einen gemeinen Bösewicht zu mimen Alles in allem ein wirklich sehr sehenswerter Film Noir mit starken Schauspielern und einer packenden
handlung - die bis zum Schluß offenhielt, wer Powell nun eigentlich war Sehr schade, dass dieser Film
nie synchronisiert wurde - aber ich muß sagenb, dass in diesem Film ein sehr gut verständliches Englisch gesprochen wird, zudme wurde auch recht langsam gesprochen, so dass sogar ich besser
folgen konnte als bei vielen anderen Filmen.