Heutiger Rewatch Film und zugleich letzter Film aus der Sherlock - Holmes - Reihe mit Basil Rathbone und Nigel Bruce ist der vierzehnte Film "JAGD AUF SPIELDOSEN" ("DRESSED TO KILL") aus dem Jahre 1946 zusammen mit Patricia Morison, Edmond Breon, Frederic Worlock, Harry Cording, Holmes Herbert, Ian Wolfe und Mary Gordon als Mrs. Hudson. Bei einer Auktion ersteigert ein Freund von Dr. Watson (Bruce) eine von drei Spieldosen, die von Gefängnisinsassen gefertigt wurden. Der Sammler wird bei einem Einbruch beraubt, wobei der Dieb nur diese Spieldose entwendet, die teuren aber stehen lässt. Sherlock Holmes (Rathbone) schaltet sich ein und muss nun auch einen Mord aufklären: Denn Watsons Freund wird kurze Zeit später erstochen aufgefunden. Die zwielichtige Hilda Courtney (Morison) scheint in den Fall verwickelt zu sein. Wie Holmes bald herausfindet, enthalten die Spieldosen eine codierte Information, die den Detektiv auf die Spur eines Diebstahls von Druckplatten der „Bank of England“ führt... Dieser Film lehnt sich nur gering an einige Abenteuer von Arthur Conan Doyles Detektivgeschichten über Holmes an. So erwähnt Dr. Watson in einer Szene etwa die Fälle Die einsame Radfahrerin und Skandal in Böhmen. Auch wird die Figur der Irene Adler aus letzterer Geschichte erwähnt, die deutliche Parallelen zu Hilda Courtney hat. Abschlußfilm der Sherlock Holmes Reihe mit Basil Rathbone und Nigel Bruce.
Die Co-Stars:
Mary Gordon trat im letzten Film nochmals als Holmes' Haushälterin Mrs. Hudson auf, Patricia Morison spielte die zwielichtige Hilda Courtney, Edmond Breon spielte Watsons alten Schulfreund, den Spieluhrensammler Julian 'Stinky' Emery, Fredric Worlock spielte Hildas Handlanger Col. Cavanaugh, Holmes Herbert spielte den Auktionator Ebenezer Crabtree, und Carl Harbord spielte Insp. Higgins.
Synchronisation:
Es existieren hier 3 verschiedenen Synchronisationen. Die Erstsynchro ist, wie bei den meisten Holmes-Filmen, verschollen. In der Zweit- und Drittsynchro wurde Sherlock Holmes wie üblich von Walter Niklaus gesprochen, Nigel Bruce von Alfred Bohl [2] und Hinrich Köhn [3], Edmond Breon von Klaus Glowalla [2] und Erhard Köster [3], Holmes Herbert von Horst Kempe [2] und Karl-Maria Steffens, Patricia Morison von Friederike Aust [3], Carl Harbord von Rainer Büttner [3] und Mary Gordon von Trude Brentina [3]
DVD & BluRay:
Ich besitze von dem Film die deutsche Komplett BluRaybox, digital remastered mit viel Bonusmaterial aus dem Jahre 2012 von Koch Media. Diese erschien auch gleichwertig als DVD Komplettbox. Die DVD Erst VÖ gabs 2006 von Koch Media als Komplett Box Special Edition. Dieser Film ist komplett uncut, fehlende Szenen wurden im englischen Original mit deutschen Untertiteln versehen. Als Bonus gibt es eine Bildergalerie und beide noch vorhandenen Synchronisationen zur Auswahl. Patricia Morison, Holmes' Hauptgegnerin in diesem Film steuert zudem über en Film hinweg einen Audiokommentar bei. Morrison starb erst 2018 im hohen Alter von 103 Jahren.
Interessantes:
Jagd auf Spieldosen lehnt sich nur gering an einige Abenteuer von Arthur Conan Doyles Detektivgeschichten über Holmes an. So erwähnt Dr. Watson in einer Szene etwa die Fälle Die einsame Radfahrerin und Skandal in Böhmen. Auch wird die Figur der Irene Adler aus letzterer Geschichte erwähnt, die deutliche Parallelen zu Hilda Courtney hat. Dass ein Verbrecher kurz vor seiner Verhaftung einen Gegenstand versteckt und dies zu einer tödlichen Suche führt, kommt aus Die Perle der Borgia. Es wurde der letzte Film der vierzehnteiligen Reihe. Rathbone soll zunehmend unzufrieden gewesen sein, in der Öffentlichkeit nur mit der Rolle des Holmes verbunden zu werden. Von Rathbone ist das Zitat überliefert: „Wenn du die Figur wirst, die du darstellst, ist das das Ende deiner Karriere als Schauspieler.“ (When you become the character you portray, it's the end of your career as an actor.) Rathbone zog sich für einige Jahre an das Theater zurück und holte unter anderem einen Tony Award. Erst 1955 kehrte Rathbone mit Wir sind keine Engel und Der Hofnarr nach Hollywood zurück, dennoch hatte seine Karriere ihren Zenit überschritten. Auch Nigel Bruce musste zunächst wieder von seinem Image als Dr. John H. Watson loskommen, spielte aber unter anderem eine größere Rolle in Charlie Chaplins Rampenlicht, bevor er bereits 1953 starb. Weiteren Filmen trat außerdem der Tod von Roy William Neill im Dezember 1946 entgegen, der Produzent und Regisseur von elf der vierzehn Filme mit Rathbone war. Im deutschen Fernsehen wurde der Film erstmals 1982 ausgestrahlt. Obwohl große Teile der Serie immer wieder vom ZDF ausgestrahlt wurden, ist Jagd auf Spieldosen merkwürdigerweise fast nie darunter. Dafür ist er seit 2019 regelmäßig in der Weihnachtszeit auf dem Privatsender Nitro zu sehen.
Zum Film selbst:
Basil Rathbone und Nigel Bruce lösen als Sherlock Holmes und Dr. John H. Watson ihren letzten, gemeinsamen Fall. Auf einer Auktion werden drei unscheinbare Spieluhren versteigert, die im
gefängnis hergestellt wurden. Keiner wollte direkt mitbieten, bis der Auktionator Crabtree sie zu Dumpingpreisen von 2 und 1 Pfund und eine für lumpige 10 Schillioge verkaufen mußte - an je drei
verschiedene Bieter. Stunden später sucht Colonel Cavanaugh Crabtree auf, der die Auktion verpasst hatte und gerade hinter jenen 3 Spieluhren her waren und Höchstpreise zahlen wollte. Gegen seine
Richtlinien handelnd gab Crabtree ihm die Adressen der drei Bieter, mit Ausnahme der zweiten Bieterin, von der er den Namen nicht mehr wußte, von ihr aber wußte, dass sie oft auf seinen Auktionen
ist, da sie selbst einen kleinen laden hat, wo sie die Sachen gewinnbringend wieder verkaufen will.
Watson traf seinen alten Schuldfreund Julian Emery, der ihn und Holmes zu ihm einlud. Emery ist ein begeisterter Sammler von Spieluhren und war einer der 3 Käufer auf der Auktion. Watson selbst
hielt von Spieluhren nichts - nannte sie "einen großen Quatsch" Holmes wiederum war fasziniert
davon. Emery berichtete, dass gestern bei ihm eingebrochen wurde - und ausgerechnet eine Spieluhr wurde nur gestohlen, die keine 5 Pfund wert war. Noch weniger wert wäre nur jene Spieluhr
gewesen, die er gestern erst auf der Auktion ersteigert hatte. Holmes Interesse war geweckt, wieso nur diese und keiner der weitaus wertvolleren Spieluhren geklaut wurden. Watson selbsr war
desinteressiert an der Sache Holmes sagte Emery, er solle gut auf sich aufpassen und war sich
sicher, dass der Einbrecher genau jene Spieluhr klauen wollte, die er gestern erst erworben hatte.
Wenige Stunden später bekam Emery einen Anruf von der jungen, hübschen Hilda Courtney, die sich mit ihm treffen wollte. Emery war ausser sich vor Freude, hatte einen Narren an ihr gefressen und
träumte von einigen romantischen Stunden mit ihr, obwohl er mindestens doppelt so alt wie sie war
Als sie kam, zeigte er ihr seine Spieluhren (jaja...so nannte man es damals...as mit den Briefmarken zeigen kam demnach erst später!) Hilda fand Gefallen an der einen gesuchten Spieluhr und hoffte, dass er sie ihr schenken oder verkaufen
würde...doch Emery wollte nicht. HInterrücks wurde Emery mit einem Messer von Cavanaugh, den Hilda auch reingelassen hatte, ermordet und sie nahmen die Spieldose mit.
Einen Tag darauf wurden Holmes und Watson von Insp. Higgins wegen Emorys Tod benachrichtigt. Holmes ahnte sowas schon, Watson war erschüttert. Holmes sah sofort, dass jene Spieluhr weg war. Nun
nahm Holmes den Fall für sich selbst an um mehr herauszubekommen. Holmes wußte, von welcher Auktion Emory seine Spieluhr hatte und suchte mit Watson Crabtree auf, und bekam auch von ihm die Namen
der anderen beiden Käufer - ausser von jener Frau, wessen Adresse und Name er nicht hatte. Holmes war sich sicher, dass alle drei Spieldoen irgendwie in diesem Fall zusammengehören. Holmes
und Watson suchte den dritten Käufer auf, von dem sie ja die Adresse hatten und passten gerade die Haushältern ab, die gerade Feierabend machte. Holmes und Watson bemerkten kurz darauf die kleine
Tochter des Käufers, die gefesselte in einem Schrank abgelegt wurde und Holmes ärgerte sich, die Haushälterin nicht gleich durchschaut zu haben, die mit der Spieldose in ihrer Handtasche quasi an
ihm vorbeimarschiert ist und ihn auch noch zum Narren gehalten hatte
Während Hilda und ihre Partner auf der Auktion auf die letzte Käuferin warteten, die Frau ohne Adresse , fanden sie sie, wie sie gerade eine Puppe ersteigert hatte und zu ihrem Laden zurückfuhr.
Sie folgten ihr und sie wurden wiederum von Sgt. Thompson verfolgt, im Auftrag von Hopkins und Holmes. Sie gaben sich im Laden als Käufer aus...doch die gesuchte Spieldose wurde bereits verkauft
- der Käufer war: Sherlock Holmes Hilda fluchte...mit Holmes wollte sie sich eigentlich nicht
anlegen, aus denJägern wurden also nun Gejagte
Holmes war nun im Besitz der einen Spieluhr und untersuchte sie mit Watson und Hopkins aufs i-Tüpfelchen - ohne was herauszufinden. Holmes erfuhr, dass alle 3 Spieldosen im Gefängnis von John
Davidson angefertigt wurden. Davidson hatte vor 2 Jahren die Bank von England, wo er gearbeitet hatte, um drei Druckplatten erleichtert, womit er waschechte 5 Pfund Noten selbst herstellen kann
und verfügte auch über das ganze Equipment darüber. Holmes denkt nun, dass alle 3 Spieluhren irgendwie eine verschlüsselte Nachricht enthalten, wo er, bevor er geschnappt wurde, die Druckplatten
versteckt hatte. Durch einen dummen Hinweis von Watson kam Holmes auf die Lösung: Die Melodien der Spieluhren! Holmes suchte einen Bekannten von ihm auf, einen Safeknacker, den Holmes mal vor
einem Mordprozess gerettet hatte, weil Holmes herausbekam, dass er den Mann nicht ermordet haben konnte, da er gerade einen Safe ausgeräumt hatte und er ihm bis heute ewig dankbar dafür ist
Dieser mann hat ein großes Wissen über Musik, kennt jede Melodie und als Holmes ihm die
Melodie von Emorys Spieluhr, die ihm noch im Ohr lag und die von seiner im Besitz befindenen vorspielte, erkannte er 2 Notenfehler. Scheinbar spielt jede Spieluhr dieselbe Melodie, doch jene
hatte ein paar andere Noten mit drin. Holmes meinte noch, weil er Klavier spielen mußte "Eigentlich ist ja Geige mein Instrument...aber nun...naja!"
Holmes hörte, dass Sgt. Thompson, der Hilda und ihren Männer verfolgt hatte, ermordet wurde, als er gerade Bericht erstatten wollte, wo sich ihr Hauptquartier befand. Als Holmes und Watson
wieder zuhause waren, war ihr Appartment völlig zerwühlt wurden. Von Mrs. Hudson erfuhren sie, dass eine scheinbare Kliuentin hier gewartet hätte - Hilda! Sie suchten die dritte Spieldose. Holmes
hatte die jedoch perfekt versteckt - in einer großen Keksdose unter den Keksen. Tja...manche Leute bewahren die Schußwaffe in Keksdosen auf (Detektiv Rockford) und andere eben Spieluhren...auf
jedenfall immer ein todischeres Versteck
Holmes fand heraus, dass es einen Buchstaben Code zu den nicht zugehörigen Noten in der Melodie gibt und konnten somit 3/4 des Rätsels entschlüsseln...ihnen fehlte nur der eine Teil mit dem
Namen, so sich das Versteck befindet. Holmes hatte jedoch Tabakspuren gefunden - Holmes kennt jede Art Tabak, die es auf den Markt gab und konnte deswegen die Käufer feststellen - darunter war
nur eine Frau, was die Sache vereinfachte - Hilda! Holmes suchte sie auf...Hilda war nicht einmal überrascht und schnell stellte Holmes fest, mitten in eine Falle getappt zu sein. Denn Hilda
wußte aus Watsons Fall-Aufzeichnungen, dass Holmes Tabalksorten erkennt und hatte die Spur absichtlich zurückgelassen, um Holmes herzulocken. Ihre Männer bedrohten Holmes mit der Waffe und
zwangen ihn zu verraten, wo er seine Spieluhr hat. Holmes schwieg. Hilda befahl, Holmes umzubringen, es soll wie ein unfall ausssehen und Autoabgase soll das Mordwerkzeug sein. Holmes wurden mit
Handschellen gefesselt und weggeschafft. Während der Fahrt gelang es Holmes jedoch, die Handschellenschlüssel aus der Manteltasche von Cavanagh zu stibitzen.
Hilda suchte derweil Watson auf, gab sich als Klientin aus, die ihre verschwundene Schwester sucht - natürlich fiel Watson auf sie rein. Unbemerkt legte Hilda eine rauchbombe und Watson dachte an
Feuer - brachte zuerst die Keksdose mit der Spieluhr in Sicherheit...Hilda hatte darauf gesetzt, dass Watson zuerst diesen gegenstand retten würde. Als Watson die Feuerwehr anrufen wollte, nahm
Hilda unbemerkt die Spieldose aus der Keksdose und verschwand...nun hatte sie also alle 3...ach Watson....!
Holmes gelang es mit Hilfe des Schlüssels sich vor dem sicheren Tod zu retten und fuhr mit einem Taxi zu watson, um frustriert festzustellen, dass Hilda Watson üb ertölpelt hatte...gestand sich
aber auch ein, selbst in ihre Falle getast zu sein...und Holmes kam nicht ohnehin, Hilda zu bewundern und sie als gleichwertige Gegnerin anzusehen. Erst zu Beginn des Filmes war Holmes von seinem
letzten Fall auch von einer Dame angetan gewesen - Irene Adler, die ebenfalls sehr clever war und auf Augenhöhe mit ihm war, was ihm auch sehr imponierte
Cavanaugh sagte zu Hilda, auf ihre Frage, ob Holmes tot sei "Mr. Holmes hat sein Instrument der Geige nun gegen eine Harfe eingetauscht....!" Sie fuhren nun zu der Adresse, wo die Druckplatten waren.
Holmes bekam den Namen selbst nun heraus, durch eine Bemerkung von Watson und einer Ausstellung eines Künstlers, der vor wenigen jahren starb und auf dem die restlichen Tipps exakt passten. Hilda
und ihre Männer gelng es, die Druckplatten zu finden - doch dann stand Holmes mit gezückter Waffe vor ihnen. Cavanagh warf ein Messer nach Holmes, Holmes war gezwungen, ihn an der Schulter
anzu7schiessen. Hopkins kam und verhaftete die drei und Holmes legte vor Hilda nochmals seine tiefe Bewunderung an sie ab
Fazit:
Weswegen John Davidson die Tippe an seinen Komplizen weitergab, wo die Druckplatten soich befinden, wurde nicht geklärt...Holmes hinterfragte es, ob vllt. neue Banknoten kommen wuürden und
in 3 Jahren, wenn Davidson entlassen wirde, nicht mehr gültig seien...doch das traf nicht zu. Weiter wurde denn nicht mehr drauf eingegangen und somit blieb diese Frage offen. Ansonsten ein
wirklich ganz toller Film und mit Patricia Moris endlich auch mal wieder eine für Holmes ebenbürtihe, weibliche Gegenerin, die auf Augenhöhe mit Holmes war. Watson erwies sich gleich 3x als große
Hilfe...wenn auch immer per blöden Zufall...aber immerhin Schade, dass dies der letzte Film der
Reihe mit Rathbone und Bruce war...konne aber Rathbone verstehen. Rathbone nahm damals die Rolle an, um von seinem Gangster-Image in den Filmen loszukommen und nun prägte ihm ein ganz neues Image
Eines, dass er nicht mehr loswerden sollte. Hat Spass gemacht, alle 14 Filme mir wieder
anzusehen. Goodbye Holmes und Watson Wieso dieser Film oftmals bei der Wiederholung der Filmreihe nicht
gezeigt wird und stattdessen in der Weihnachtszeit...ist mir ein Rätsel, dabei hat der Film gar nichts weihnachtliches an sich....