Das Mädchen und der Kommissar

Start meiner kleinen Rewatch Reihe an hauptsächlich französischen Filmen mit Romy Schneider ist heute am Neujahrs-Tag der Kriminalfilm "DAS MÄDCHEN UND DER KOMMISSAR" ("Max et les ferrailleurs") aus dem Jahre 1971, zusammen mit Michel Piccoli, Francois Pèrier, Georges Wilson und Boby Lapointe. Der ehrgeizige Polizist Max (Michel Piccoli) ist von dem Gedanken besessen, Verbrecher auf frischer Tat zu stellen. Als ihm dies immer wieder misslingt, fasst er einen neuen Plan. Um endlich zum erhofften Erfolg zu kommen, sucht er den Kontakt zum organisierten Verbrechen. Über die verführerische Prostituierte Lily (Romy Schneider), welche beste Beziehungen zur Unterwelt hat, inszeniert er einen Banküberfall, um die Diebe gezielt in eine Falle zu locken. Der Plan scheint zu funktionieren, doch Max' Kollegen kommen hinter dessen zwielichtige Machenschaften... Der Film basiert auf den gleichnamigen Roman von Claude Nèron.

Die Stars:

Romy Schneider spielte die deutsche Prostituierte Lily, die mit richtigem Namen jedoch Julia Anna Ackermann hiess, Michel Piccoli spielte den harschen Ex-Richter und Kommissar Max (Nachname wurde nicht genannt), Francois Perier spielte den Polizisten Insp. Rosinsky, Georges Wilson spielte den namenlosen Chefinspektor und Bernard Fresson spielte Schneiders Love Interest und Kleinganove Abel.

Synchronisation:

Romy Schneider synchronisierte sich selbst, Michel Piccoli von Helmo Kindermann, Georges Wilson wurde von Arnold Marquis gesprochen, Bernard Bresson von Michael Chevalier, Francois Perier von Rolf Schult unbd Maurice Auzel von Christian Brückner, sowie Phillipp Lèotard von Thomas Danneberg.

DVD & BluRay:

Ich besitze den DVD Erst Release von AVU., Die Spieldauer mit 102 Min auf dme Copver ist jedoch falsch, die Spieldauer des Films beträgt 107 Minuten, somit ist diese DVD also auch ungeschnitten. 2007 veröffentlichte die Süddeutsche Zeitung den Film ebenfalls auf DVD. 2018 brachte Studiocanal ebenfalls auf DVD. Auf BluRay ist der Film bislang noch nicht erschienen.

Interessantes:

Michel Piccoli war so erpicht auf die Hauptrolle des Max, dass er Sautet ein Outfit kaufte, das von einem Schneider entworfen worden war, der auf Polizisten in Zivil spezialisiert war. Marlène Jobert wurde für die Rolle der "Lily“ vorgeschlagen. Sie gab später zu, dass sie wegen der Art der Rolle zu lange gezögert hatte, und während sie in den USA Werbung für "Le passager de la pluie“ (1969) machte, wandte sich Claude Sautet schließlich an Romy Schneider. Der Film liegt dem gleichnamigen französischen Roman von Claude Nèron zu Grunde, welcher im deutschsprachigen Raum jedoch nicht erschienen war.

Zum Film selbst:

Der ambitionierte Richter Max (Nachname erfuhr man in diesem Film nicht) ist sein beruf ein Graus. Er muß Leute, von dem er felesenfest überzeugt war, dass sie schulig sind, freisprechen, weil keine Beweise gegen sie vorliegen. Max entwickelt daraufhin eine Idee, das man Täter immer auf frischer Tat ertappen muß um so hieb und stichfeste Beweise vor Gericht zu haben. Aus diesem grund quittierte er seinen beruf und liess sich in den Polizeidienst als Kommissar zurücksrufen. Die finanziellen Einbußen sind kein Problem für ihn, da er sehr wohlhabend geerbt hatte.

Tage später sah er Abel, einen alten Freund aus seiner Schuldzeit wieder, von dem er wußte, dass er immer schon ein Schlitzohr mit krimineller Energie war. Er fingiert ein Treffen mit ihm und horchte ihn platonisch über sein Leben aus, ohne Infos von sich selbst preiszugeben. er erfuhr, dass Abel ein kleiner Tagedieb ist, der auf dem Schrottplatz arbeitet uznd nebenbei mit Autodiebstählen und anderen kleinen Delikten seine Brötchen verdient. Max beschliesst, auf perfide Art und Weise Abel als sein Versuchskaninchen für sein Projekt zu mißbrauchen. Obwohl seine Kollegen, besonders der Chefinspektor, den er einweihte nicht begeistert von seiner Idee waren, haben sie ihm eine Chance auf einen Versuch. Max gelang es, Jean, einen Kleinkriminellen und Freund von Abel als Informanten zu gewinnen, der ihn stets auf den laufenden hält.

Seitdem wurden alle Bandenmitglieder observiert und stellten fest,m dass einige sich regelmäßig mit Prostituierten trafen, entweder nur zum Sex oder eben, weil sie in einer Beziehung mit ihnen steckten. Als Max erfuhr, dass Abel  ebenfalls eine Beziehung mit seiner solchen Nutte pflegte, beschloss er, über sie an die Bande ranzukommen und zu lenken, in die Richtung zu bringen, dass Max mit seiner Bande ein großes "Ding" plant, worin er ihn auf frischer Tat ertappen kann. Als Bankmanager Felix gabelte er Lily, der Name von Abels Nutte, von der Strasse auf und ging mit ihr in ein Stundenhotel. Max wußte, dass Lily nur ihr Nuttenname ist und sie in Wahrheit eine Deutsche namens Julia Anna Ackermann heißt. Er hatte alles vorher über sie erfahren, dass sie immer wieder versuchen wollte, ein normales Leben zu beginnen, doch Rückfälle von Drogen und Alkohol und falschen Freunde trieben sie immer wieder zurück in die Prostitution, bis hin zu einem versuchten Suidzidversuch.

Lily wunderte sich, als sie sich ausziehen wollte, dass "Felix" dies nicht wollte, sondern nur Konversation. Da "Felix" sehr gut zahlte, war Lily es egal, was sie für das Geld tun soll. Nach dem ersten Treffen miette Max sich ein Apartment ein, wo er künftigst Lily treffen wollte um sie für seinen zweck hinzubiegen. Jeweils einmal in der Woche traf er sich mit Lily in dem Apartment, gab nur bruchstückeweise was von sich preis, und nur belangloses, dass er keine Kinder habe und geschieden sei. Max schaffte es, dass Lily ihn mehr und mehr vertraute und mochte, besonders weil er mit seinem Geld sie überbezahlte und so bei der Stange hielt. Sioe spielten Karten, lachten miteinander. Lily merkte nicht, mehr und mehr von max manipuliert zu werden, indem sie immer mehr von sich und ihrer Beziehung mit Abel preisgab. Als Max genug Infos hatte, änderte er seine Methode, behandelte Lily kalt und beachtete sie kaum, beleidigte sie und schliesslich hatte Lily genug, ignorierte das Geld und sagte, dass sie nicht wieder kommen würde.

Die wütende Lily hatte es jedoch gefallen, von einem reichen "Bankmanager" gut behandelt wurdne zu sein und blickte nun auf ihre Beziehung mit dem habenichts und Kleinkriminellen Abel herab und ermutigte ihn, sich einen echten Job zu suchen oder endlich mal einen Coup zu landen, der sich finanziell lohnen würde. Dabei machte sie ihm die Bank von "Felix" schmackhaft.

Insp. Rosinsky und der Chefinspektor kamen hinter Max seinem Plan, waren jedoch nicht begeistert, standen aber zu ihm. Abel überlegte sich derweil mit seiner Bande einen Plan für den Überfall. Die Bank existierte ja wirklich, und Max hatte bereits mit dem echten Bankmanager gesprochen und alles in die Wege geleitet.

Lily konnte Max jedoch nicht vergessen, da das gute Leben mit dem Geld ihr gefallen hatte und sie sich in Max verliebt hatte. Max hatte dies vorhergesehen und in seinen Plan eingebunden und war wenig überrascht, als sie in seinem gemieteten Apartment wieder aufkreuzte, sich entschuldigte und ihn leidenschaftlich küßte. Max sagte ihr, dass sie sich nächsten Mittwoch nicht treffen können, da er eine große Geldlieferung erwarte und er dabei sein muß. Mit diesem Trick willer Lily ködern, dass sie es Abel weitersagt, denn von Jean hatte Max erfahren, dass derweil alles wie am Schnürchen läuft

Doch...Lily hatte Gewissensbisse entwickelt, den termin weiterzusagen und schwieg. Max war sauer... das hatte er nicht vorhergesehen und schubste Lily denn einmal mehr in die Richtung, indem er sie schlecht behandelte. Diesmal gelang es und Lily gab Abel alles preis wegen der Geldlieferung. Die Bande war vorbereitet, hatten sich Waffen besorgt, die aber nur im äußersten Notfall benutzt werden sollten. Auch Max hatte mit seinen Kollegen alles vorbereitet und die Falle wartete nur darauf, zuzuschnappen.

Der Überfall verlief für die Bande zuerst planmäßig, bis die Cops erstmal den Fahrer und dann die Leute, die Schmiere standen hochnahmen und verhafteten und als dann der Rest der Bande aus der Bank kam, waren diese umstellt. 2 versuchten zu flüchten, darunter Abel, der Rest liess sich nach einem kurzen Schußwechsel festnehmen. Einer aus der Bande wurde erschossen, nachdem er einen Polizisten niederschoß. Als Abel erkannte, das sein alter Freund Max ein "Bulle"  war drehte er durch...durchschaute langsam alles. Er rannte auf Max zu, wurde dann von den Cops jedoch überwältigt.

Lily, die erneut Gewissensbisse bekommen hatte und den Überfall verhindern wollte, kam wegen eines Verkehrsstaus zu spät, sah, dass alle verhaftet wurden und sah dann Max. Max sah Lily, sie trafen sich in einem Cafè um die Ecke und Max outete sich jetzt, das er ein Cop war und alles inszeniert hatte. Lily war fassungslos...sie hatte sich wirklich im Max verliebt und wußte nun, das alles gelogen war. Max sicherte Lily zu, dass sie strafrechtlich nichts zu befürchten brauche.... doch damit unterschätzte er seinen Kollegne Rosinsky - der Lily um jedenpreis verhaften will und ihr dieselbe Strafe zuzteil koimmen lassen will wie den rest der Bande. Max und Rosinski stritten sich und Max erfuhr, dass Rosinski max seinen Plan widerlich hielt und für un moralisch. Da er Max nicht drankriegen konnte, da sein Plan letztendlich funktioniert hatte und er Rückenwind vom Chefinspektor bekommen hatte, will er nun Vergeltung an Lily üben, da er gemerkt hatte, dass Lily Max was bedeutete. Gehässiug benutzte er das gegen Max. max drehte daraufhin durch und erschoss Rosinsky... wurde dann durch die Schüsse aufgeschreckt von einigen Cops überwältigt und verhaftet. Lily hatte es mitangesehen und wußte, was Max für sie getan hatte. Ohne sich bei ihm zu bedanken oder weiterhin wütend zu sein, verhielt sie sich neutral.

Max würde zusammen mit dem Rest der Bande in den Knast kommen, wobei Max wegen Mordes an einem Polizisten lebenslänglich bekommen würde. Lily wurde nicht belangt... Max hatte letztendlich Wort gehalten, wenngleich Lily merkte, Max / Felix nicht verstanden zu haben....

Fazit:
Sehr spannender Crime-Romance-Thriller mit einem sehr starken Michel Piccoli und einer sehr überzeugenden Romy Schneider. Letztendlich hatten sich beide ineinander verliebtund Max opferte alles um Lily aus dem Knast rauszuhalten, weil er innerlich wußte, dass es falsch war, sie in seinen perfiden Plan eingebunden zu haben. Moralisch lag Rosinsky natürlich richtig, dass die Methode, die Max anwandte, aus einer im Grunde kleinen Tagediebbande eine gefähliche Bankräuber-Bande zu machen, falsch war und sicher würde heute ein gerissener Anwalt das nutzen, um die Polizei dranzukriegen - besonders den Chefinspektor, weil er alles gebilligt hatte. der Film begang als eine Rückblende, indem er seinen Nachfolge gestand, einen Fehler gemacht zu haben und das Max Plan letztendlich durchtbar schieflief. Der Chefinspektor hatte daraus seine Konsequenz gezogen und war zurückgetreten (oder wurde gefeuert...das ging nicht ganz daraus hervor) Die merkwürdig - schräge "Freundschaft" zwischen Max und Lily war schon sehr ungewöhnlich und als beide, ohen es einander zuzugeben sich mehr und mehr ineinander verliebten merkten sie, dass sie einen großen Fehler machten (Lily, weil sie glaubte, "Felix" zu verraten, indem sie Abel alles verriet und eben Max, der Lily für seinen perfiden Plan als Marionette mißbraucht hatte). Alles in allem ein wirklich sehenswerter Film, im Grunde ein Neo Noir Film mit starken schauspielerischen Leistungen - sehr empfehlenswert!