Heutiger Betthupferl Rewatch Film aus meiner Filmreihe mit Spencer Tracy ist der Gerichts-Thriller "DER MORDPROZESS O'HARA" ("THE PEOPLE AGAINST O'HARA") aus dem Jahre 1951, zusammen mit James Arness, Pat O'Brien, Diana Lynn, John Hodiak, Richard Anderson, Jay C. Flippen und Eduardo Ciannelli. Regie führte Regie Spezialist John Sturges. Alkoholprobleme haben die Karriere des Strafverteidigers James P. Curtayne (Spencer Tracy) beendet. Erst als John O'Hara (James Arness), der Sohn von Freunden, unter Mordverdacht gerät, wirft er sich die Anwaltsrobe noch einmal über. Doch ein folgenschwerer Fehler Curtaynes führt zu O'Haras Verurteilung. Überzeugt von der Unschuld seines Klienten, will er den Mörder auf eigene Faust suchen… Der Film basiert auf den gleichnamigen Roman von Eleazar Lipsky.
Die Stars:
Spencer Tracy spielte den abgehalfterten Rechtsanwalt James P. Curtayne, James Arness ("Rauchende Colts") spielte seinen Mandanten John O'Hara, Pat O'Brien spielte Tracys Kollegen und besten Freund Vincent Ricks, Diana Lynn spielte Tracys Tochter Gibby Curtayne, Richard Anderson (Oscar Goldamn aus "Der Sechs Millionen Dollar Mann" und "Die Sieben Millionen Dollar Frau") (als ihr Lebensgefährte Jeff Chapman, John Hodiak spielte den hartnäckigen Staatsanwalt Louis Barra, Eduardo Ciannelli spielte den Verbrecher Sol Lanzetta, Yvette Duguay spielte dessen Tochter und Arness' Love Interest Katrina Lanzetta, William Campbell spielte Arness angeblichen guten Freund Frank Korvac und Jay C. Flippen spielte den Mordzeugen Sven Norson. In einer kleinen Minirolle tritt auch Charles Bronson als Angelo Korvac auf.
Synchronisation:
Die Synchro des Films wurde erst 1991 angefertigt. Spencer Tracy wurde von Horst Schön gesprochen, Pat O'Brien von Peter Matic, James Arness von Detlef Bierstedt, Eduardo Ciannelli von Lothar Blumhagen, Richard Anderson von Joachim Tennstedt, Diana Lynn von Anita Lochner, William Campbell von Lutz Riedel und Jay C. Flippen von Wolfgang Dehler.
DVD & Bluray:
Leider ist dieser Film noch nicht auf DVD oder Bluray erschienen. Ich besitze von dem Film eine digitale TV-Aufnahme.
Interessantes:
Gedreht wurde der Film von Ende Februar bis Anfang März 1951 in New York (u. a. am Fulton Fish Market und auf der Manhattan Bridge) sowie von Mitte März bis Anfang April 1951 in den MGM-Studios in Culver City. Während der Dreharbeiten erkrankte Regisseur John Sturges an einer Virusinfektion und wurde von Regieassistent Bert Glazer und dem Studio-Geschäftsführer J. J. Cohen vertreten. Der New Yorker Rechtsanwalt und Autor Gustave B. Garfield verklagte MGM und Drehbuchautor Lipsky. Garfield gab an, dass Lipsky, der die Filmrechte an seinem Roman für 40.000 Dollar an MGM verkaufte, Garfields Kurzgeschichte Murder in Jest als Vorlage für seinen Roman benutzte. Das Verfahren wurde eingestellt, als MGM zusagte, 5.000 Dollar für die Rechte an der Kurzgeschichte zu zahlen. In kleinen nicht im Abspann erwähnten Nebenrollen traten Charles Bronson als Angelo Korvac, Mae Clarke, Don Dillaway, Fred Essler, Frank Ferguson, Ned Glass, Jack Kruschen, Celia Lovsky, Harold Miller, Jeff Richards, William Schallert und Michael Tolan auf. Ebenfalls unerwähnt blieben Peter Mamakos als James Korvac und Sailor Vincent als William Sherman. Im Film hört man nur die Stimme eines weiteren Korvac-Bruders. In der Originalfassung wurde er von Paul Frees gesprochen.
Zum Film selbst:
Ein Mann wird auf offener Strasse erschossen. Schnell gerät der junge Johnny O'Hara, der schon mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist, unter Mordverdacht, zumal er zuvor erst einem
Freund erzählt hatte, dass er das Opfer noch drankriegen würde - und er dies nicht überleben würde. Johnny ist jedoch unschuldig - er war zur Tatzeit mit seiner Freundin Katrina zusammen. Doch
Katrina ist die Tochter des einflußreichen Verbrechers Sol Lanzetta und er will um keinen Preis, dass Katrina in den Mordfall hineingezogen wird und sie in Schwierigkeiten bringen. Deswegen
trennte er sich von ihr, gab ihr dne Laufpass, um sie zu schützen... auhc wenn sie dies nicht verstehen wollte.
Johnnys Eltern bitten James Curtayne, ihren Sohn zu verteidigen, da er ihn schon öfters vor Gericht vertreten hat. Doch Curtayne hatte derzeit andere Probleme. Der einst erfolgreiche
Strafverteidiger ist ein Alkoholiker, der nun gerade erst seit kurzem trocken ist und sich vorgenommen hat, nur noch zivile Delikte als Anwalt zu vertreten. Doch als Johnnys Eltern ihn förmlich
anflehten, liess Curtayne sich breitschlagen...zudem ist er mit Leib und Seele Strafverteidiger, auch wenn er versucht hatte, das zu unterbinden. Das Problem war jedoch seine Alkoholsucht, die
auch auf seine Fähigkeiten, ein guter Anwalt zu sein, niedergeschlagen hatte und der Richter Curtayne vorschlug, den Fall entweder an einen anderen Strafverteidiger abzugeben oder sich zumindest
einen Co-Anwalt dazuzuholen, damit Johnny die bestmöglichste Verteidigung erhält...denn der dominante Staatsanwalt Louis Barra ist berüchtigt...zudem hatte er genug Beweise, um sicher zu sein,
den Fall zu gewinnen. Doch Curtayne schlug das Angebot des Richters aus, wollte den Fall alleine vertreten.
Schon bei der Vorverhandlung machte Barra klar, den Fall sehr gut im Griff zu haben, doch Curtayne versuchte ihm Paroli zu bieten und Barra mußte sich eingestehen, dass der Fall wegen Curtayne
nun um einiges schwieriger gewordne ist, zu gewinnen, da er weiß, dass Curtayne ein Fuchs ist. Curtaynes Tochter Ginny war, wie auch ihr Lebensgefährte Jeff Chapman, sauer, dass Curtayne wieder
einen Mordfall übernommen hatte, wohlwissend, dass dadurch seine Alkoholsucht schnell wieder entfacht werden kann.
Curtayne versuchte händeringend Zeugen zu finden, die Johnny entlasten können, stiess dabei auch ausgerechnet auf den zwileichtigen und einflußreichen Verbrecher Sol Lanzetta, der wie er
feststellen mußte, ein echtes Schwein ist, und seinen eigenen Wagen als miesbezahlten Autowäscher für sich arbeiten liess und als er ihn versehentlich mit dem Schlauch kurz erwischte, Lanzetta
sauer war und seinem eigenen Vater drohte, das er die Reinigung seines Anzugs ihm von seinem Gehalt abzeihen würde!
Dann kam der Tag des Prozesses. Curtayne hatte nicht viel in der Hand - versuchte jedoch Frank Korvac, der angebliche Freund von Johnny, der ihn aber mit seiner Aussage stark belastete, dass er
das Opfer töten wollte, in die Mangel zu nehmen...seine Glaubwürdigkeit zu erschüttern, was Curtayne auch sehr gut gelang, bis er aufmal gewisse erinnerungslücken hatte, was ihn den Wind
aus den Segeln nahm und somit Barra Oberwasser bekam. Curtayne war am Abend derart frustriert darüber und auch dass er seine eigenen Chancen verringert hatte, dass er wieder zur Flasche greifen
wollte. Ginny kam im letzten Moment gerade nach haus, redete ihren Vater ins Gewissen doch beide gerieten in einen heftigen Streit, der damit endete, dass Curtayne seiner Tochter eine schallende
Ohrfeige gab, die er gliech sofort bedauerte und sie in den Arm nahm...und sich selbst dafür hasste, sie geschlagen zu haben.
Tags darauf hatte Curtayne erneut einen folgenschweren Blackout vor Gericht, wodurch nun auch Johnny und seine Eltern nervös wurden und immer mehr daran zweifelten, dass Curtayne noch der
richtige Anwalt für Johnny sei. Doch Curtayne log sie an...versicherte, dass er alles im Griff habe!. Dann e rfuhr Curtayne, dass Barra einen neuen Mordzeugen hat, der genau gesehen haben will,
wie Johnny den Mord begangen hatte. Einen norwegischen Seemann namens Sven Norson. . Nun brachen Curtaynes Wände ein..ging in eine Bar und betrank sich. Norson kam zu Curtayne und bot an, dass er
sich von ihm bestechen lassen würde, wenn der Preis stimmt...da er nicht viel verdient. Aus seiner Sorge und dem Suff hinaus akzeptierte Curtayne es und stellte ihm einen Scheck über 5.000 Dollar
aus.
Doch tags darauf vor Gericht verarschte ihn Norson und haute Johnny dennoch in die Pfanne...udn es wurde noch schlimmer - Barra liess Curtayne wissen, dass er wußte, dass er Norson bestochen
hatte - er hatte den Scheck in der Hand. An dem Abend wurden sie beobachtet...und Barra bekam Wind davon. Deswegen auch der Grund, wieso Norson doch geredet hatte. Und es wurde noch schlimmer für
Curtayne: Sein langjähriger huter Freund und Kollege Vincent Ricks, der Curtayne hilfreich als Berater für diesen Fall zur Verfügung stand und mehrfach anbot, als Co-Anwalt ihn auch vor Gericht
zu unterstützen, um seine Blackout geheimn zu halten, starb an einem Herzinfarkt...was Curtayne tief traf. Et hielt tags daraif die Trauerrede zur Beerdigung. Johnny wurde für schuldig
befunden und verurteilt.
Endlich ein Licht am Horizont. Curtayne erfuhr, dass Johnnys Freundin wieder aufgetaucht war und bestätige vor Curtayne Johnnys Alibi. Sie gingen damit zu Barr und nun sah es aus, dass alles zum
Guten wird...doch Johnny lehnte das Alibi ab...bestätigte das Alibi nicht und gab an, Katrina seit Jahren nicht mehr gesehen zu haben...aus dem Grund...um sie zu schützen. Deswegen wirft er nun
sogar sein eigenes Leben weg.
Hartnäckig ermittelte Curtayne nun weiter...will seinen fatalen Fehler wieder ausbügeln und setzte alles daran, Johnny freizubekommen und stiess schliesslich auf Lanzetta selbst. Er kannte den
wahren Mörder - Johnny ach so guten Freund Korvac. Curtayne will Lanzetta dazu bringen, das vor Barra auszusagen. Doch er lehnte ab. Immerhin konnte Curtayne Barra überzeugen, das an der Sache
was dran ist und gemeinsam mit einigen Cops observierten sie Lanzetta und auch Korvac. Curtayne liess sich sogar verkabeln um selbst gegen die beiden vorzupreschen - auch wenn ihn das in
Lebensgefahr brachte. Korvac begriff, dass Lanzetta ihn gefährlich sein kann. Es gab eine heftige Schiesserei, bei der Korvac Lanzetta erschoss und auch Curtayne ins Schußfeuer gelangte. Die Cops
und Barra kamen, und konnten Korvac festnehmen. Johnny war reingewaschen...Curtayne hatte sein Ziel erreicht und seinen Fehler wieder gutgemacht...Barra wollte ihm noch sagen, dass er die
Bestechung nicht der Anwaltskammer melden würde...doch das hörte Curtayne nicht mehr, der seinen Schußwunden erlegen war.
Fazit:
Ein hochspannender und dramatischer Gerichts-Thriller mit Film Noir Elementen, auch wenn er eigentlich keiner ist...ich selbst zähle ihn jedoch dennoch schon dazu, da er vieles dazu erfüllt.
Tracy spielte - wie immer - großartig und auch der weitere Cast war klasse. Eduardo Ciannelli zeigte einmal mehr, dass er ein sehr guter Bösewicht ist. Das Ende war tragisch....Curtayne hatte es
sich nie verziehen, seine Tochter geschlagen zu haben und ging davon aus, dass dies durchaus wieder passieren würde...dass er wohlwissend, dass die Chance, zu sterben, sehr hoch war, es in Kauf
nahm. Zudem kreidete er sich wohl auch den Herzinfarkt-Tod von Vinnie an, der die Bestechung, die Curtayne vornahm, schwer getroffen hatte und Curtayne sich ja auch selbst dafür hasste, seinen
Prinzipien untreut geworden zu sein. Wohlwissend wohl auch, dass er vom Alkohol eh nicht mehr wegkommt und diese ja auch schon seine Gehirnzellen angegriffen hatten. Dennoch....war sein Tod schon
sehr tragisch. Alles in allem ein wie gesagt sehr starker und wirklich sehr sehenswerter Film. John Sturgis liefert wieder einen tolle Film ab...drei Jahre später drehte er mit Tracy "Stadt in
Angst".