Das Verhör

( Garde à Vue ) ( F, 1981 )

Inhalt zum Film

 

Rewatch gemacht am: 04.01.2025

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Rewatch Film aus meiner an hauptsächlich französischen Filmen mit Romy Schneider ist heute der kammerspielartige Thriller "DAS VERHÖR" ("GARDE Á VUE") aus dem Jahre 1981, zusammen mit Lino Ventura, Michel Piccoli, Guy Marchant und Elsa Lunghini. Cherbourg, in der Silvesternacht: Der über jeden Verdacht erhabene Notar Maître Jerôme Martinaud (Michel Serrault) sitzt Inspecteur Antoine Gallien (Lino Ventura) gegenüber. In einem stundenlangen Verhör gilt es herauszufinden, ob der freundliche und überall angesehene Mann ein Mädchenmörder ist. Wird es dem routinierten Kriminalbeamten gelingen, in dieser verregneten Nacht die Wahrheit zu erfahren? Der Film basiert auf den Roman "Brainwash" (à Table") von John William Wainwright. Im Jahre 2000 folgte das US Remake "Under Suspicion" mit Gene Hackman, Thomas Jane und Morgan Freeman.

 

Die Stars:

Lino Ventura spielte den hartnäckigen Inspektor Antoine Gallien, Michel Serrault spielte den Mordverdächtigen, den gelackten Notar Dr. Jerome Charles Emile Martinaud, Romy Schneider spielte dessen eiskalte Ehefrau Chantal Martinaud, Guy Marchand spielte Venturas ungestümen Kollegen Insp. Marcel Belmont und Elsa Lunghini spielte Serrault kleine Nichte Camille.

 

Synchronisation:

Lino Ventura wurde von Edgar Ott gesprochen, Romy Schneider sprach sich selbst, Guy Marchant wurde von Frank Glaubrecht gesprochen,

 

DVD & BluRay:

Ich besitze den DVD Release von Pidax aus dem Jahre 2023. Concorde veröffentlichte den Film erstmals 2011 auf DVD.

 

Interessantes:

Der Film basiert auf dem Kriminalroman Brainwash („Gehirnwäsche“) des Briten John William Wainwright, der erstmals im Jahr 1979 veröffentlicht wurde. Wainwright hatte nach dem Zweiten Weltkrieg zwanzig Jahre lang als Polizist in Yorkshire gearbeitet und u. a. auch unter dem Pseudonym Jack Ripley Geschichten verfasst. Der französische Drehbuchautor Michel Audiard entdeckte das Potential des Romans und adaptierte ihn für das Kino. Audiard bot dem Filmstudio Ariane Films sein Skript an, woraufhin die Produzenten Georges Dancigers und Alexandre Mnouchkine Claude Miller die Regie des Films übertrugen. Miller überarbeitete Audiards Skript zusammen mit Drehbuchautor Jean Herman. Der Film wurde fast komplett in chronologischer Reihenfolge in den Studios Éclair in Épinay-sur-Seine (Département Seine-Saint-Denis) gedreht. Die Filmsequenz, die in einem Hotel spielt, entstand im Pariser Hôtel Royal Monceau (35 avenue Hoche, Paris 8). "Das Verhör" war Romy Schneiders vorletzter Film vor ihrem tragischen Tod.

 

Zum Film selbst:

Es ist der 31.12.1981. Insp. Antoine Gallien lädt den Notar Dr. Jerome Charles Emile Martinaud azu das Revier ein um ihn wegen eines Doppelmodes an zwei kleinen 8jährigen Mädchen zu befragen, denen er indirekt als Zeuge beiwohnte. Das erste Opfer wurde am 25.11.1981, das zweite am 03.12.1981 ermordet. Vergewaltigt und erwürgt, dann am Strand liegen gelassen.  Gallien machte vornherein keinen Hehl daraus, dass Martinaud mehr als nur ein Zeuge sein könnte. Martinaud gab vor, mit seinem Hund Tango zu der Tatzeit Gassi gegangen zu sein, um 2 Uhr morgens. Galliens Kollege, Insp. Belmont, der von Anfang an eher aggressiv zu Martinaud war fragte diesen spitz "Tango...wie schreibt man das?". Und Martinaud: "Ist das wirklich ihr Ernst...wie man Tango schreibt?" laut lachen Das Problem an Martinauds Gassigängen war, dass dei weitere Zeugen, die ihn gesehen hatten, einen Hund nicht bestätigt haben - was nichts bedeuten muß, aber eben ungewöhnlich ist.

Galliens clevere Verhörtaktik berfing Martinaud schnell in Widersprüche und Gallien erkennt, dass die Wahrscheinlichkeit, den Täter bereits vor sich zu haben, sehr groß ist. . er liess es Martinaud wissen, dass er vom Zeugen zum Verdächtigen aufgestiegen ist. Als Martinaud empört gehgen wollte, machte Gallien ihm klar, dass er vorübergehend verhaftet sei, wegen Mordverdacht. Den Anruf an einen Anwalt lehnte Martinaus ab. Als Gallienb ihm einen Anruf an seine Frau Chantal gewährte, um den er ihn bat, fand Gallien wenig später heraus, dass er sie gar nicht angerufen hatte, dass er niemanden angerufen hatte. Martinaud wurde zunehmend patziger und direkter und nervöser. Zudem versuchte Martinaud den Spiess des Verhörs umzudrehen und pitchte mit Fragen und Peinlichkeiten auf Gallien, dreimal geschieden und kinderlos ein. Doch Gallien liess sich auf keine direkten Psychospielchen mit Martinaud ein.

Gallien wiederum erfuhr, dass Martinaud schon in der Hochzeitsnacht aufwärts keinen Sex mehr mit seiner Frau Chantal gehabt hatte, vor der Ehe jedoch auf teils perverser Art der Zug noch "richtig abging".  Belmont konfrontierte mit seinen stets spitzen und vulgären Bemerkungen, die Martinaud in der Eiseskälte bei den Morden an den Mädchen überhaupt "einen hoch" bekommen haben konnte Grinsen. Obwohl auch Gallien grinste, rügte er seinen Kollegen schnell lautstark. Martinaud erfand immer wieder neue Alibis...er sah sich einen impulsanten Leuchtturm an, hörte aber das Nebelhorn dazu nicht. Schliesslich ging er so weit, dass er einräumte, sich am Strand in seinem Auto mit einer Nutte zum Sex getroffen zu haben, da zu Hause seit Jahren ja nichts mehr lief. Name und Aussehen der Nutte...hatte er vergessen und meinte, sie trug eh Perrücke Grinsen

Als Gallien, nachdem er Martinaud schon seiut 3 Stunden in der Silvesternacht verhörte, zu seinem Chef gerufen wurde, der sich auf einer Silvesterparty vergnügte und sich wunderte, wieso das Verhör von einem Zeugen solange dauerte, blieb Belmont mit Martinaud alleine. Martinaud triezte den leicht aufbrausenden Belmont, verzettelte sich aber, als Belmont schliesslich durchdrehte und ihn in die Mangel nahm und versuchte, ein Geständnis aus ihn herauszuprügeln. martinaud hatte mit solcher Aktion nicht gerechnet, wurde nun auch sauer und nutzte eine Gelegenheit, als ein Cop die Tür öffnete um nachzusehen, was hier los war, zur Flucht. Einige Cops rannten ihn nach und konnten ihn schliesslich auf dem Dach des Reviers stellen und ihn wieder ins Verhörzimmer zurückzerren.

Als Gallien von dem Vorfall hörte, war er extrem sauer, prangerte Belmont an und entbund ihn mit sofortiger Wirkung von diesem Verhör, kündigte Konsequenzen an. Martinaud war immer noch sauer und kündigte ebenfalls Konsequenzen an, wenngleich diese besonders gegen Gallien gerichtet waren, der er direkt wegen dieser Entgleisung zur Verantwortung zog. Doch Gallien liess sich von seinen Drohungen nicht aus der Ruhe bringen und setzte sein Verhör gegen ihn fort.

Eine gute Stunde später erschien Chantal Martinaud auf dem Revier, die sich nach dem Verbleib ihres Gatten fragte. Als Gallien sie in einem Raum befragte, erfuhr er, dass sie ihren Ehemann hasste...sagte Gallien, dass ihr Mann ein großer Sadist sei. Sie erzählte ihm von seiner schwerkranken Schwester uhd deren 8jährigen Tochter Camille, die beim Weihnachtsfest letzte Woche bei ihnen verbrachte. Sie wurde mit vielen geschenken bedacht, freute sich ihres Leben doch Chantal fiel auf, das das Intersse ihres Mannes ü ber das hinausging, wie man sich mit einem kleinen Mädchen unterthält und sich mit ihr wie mit einer Frau unterhielt und das, was er ihr sagte, auch recht intim war. Das war der Auslöser gewesen, indem sie ihren Mann komplett hasste.  Chantal glaubte auch, dass ihr Mann die beiden gleichaltrigen MNädchen ermordet hatte, als Gallien ihr von dem Fall erzählte - und sie hatte einen Beweis, den sie Gallien aushändigte.

Gallien ging zu Martinaud zurück, der es abgelehnt hatte, seine Frau sprechen oder sehen zu wollen, er aber ziemlich sauer war, dass sie aufgekreuzt war und er genau wuße, dass sie Gallien von Camille erzählt hatte. Tatsächlich konfrontierte Gallien ihn damit und verband sofort das Erlebnis mit dne Mordfällen und Martinaud wurde immer nervöser. Als Martinaud einen Beweis forderte, knallte Gallien ihn den auf den Tisch: es war ein Reinigungsabholschein für seinen Regenmantel,a sud em  Blutflecke entfernt wurde...jenen Regenmantel, den er in der letzten fraglichen Mordnacht getragen hatte und Martinaud aussagte, er hätte den Mantel nicht mehr.. Nun knickte Martinaud vollen ds ein...war ein gebrochener Mann und gestand die beiden Mordfälle.

Als Gallien Feierabend machen wollte, wurde er auf dem Parkplatz des Reviers gerufen. Aus dem Kofferraum eines Auto verlief eine Blutspur. Zu Beginn des Filmes hatte Jean Marie Jabelein auf dem Revier den Diebstahl seines PKWs bekanntgegeben und dabei den aufnehmenden Cop auch noch vorgeführt. Gallien hatte dies nur am Rande mitbekommen. Jener Wagen gehörte Jabelein. Auch Chantal war dabei, da jener Wagen ihren Wagen blockierte und sie nicht nach Hause fahren konnte. Gallein öffnete den Kofferraum von Jabeleins Wagen und fand darin die Leiche eines kleinen Mädchens. Jabelein wollte daraufhin fliehen, wurde von den Cops jedoch überwältigt und festgenommen. Nach einem kurzen Verhör gestand Jabelein nicht nur den Mord an dem Mädchen, sondern gab in allen Einzeheiten auhc den Mord  an den beiden Mädchen zu, für die Gallien Martinaud soeben verhaften liess.

Gallien ging zu Martinaud, der einem Cop gerade alle Einzelheiten der Morde preisgab, die jedoch, als Gallien es sich durchliess, vorne und hinten nicht passten und Gallien wußte nun, dass Martinaus tatsächlich unschuldig war und nur gestanden hatte, nachdem er ihn gebrochen hatte und seine Frau sich vollends von ihm abgewandt hatte, bzw. ja den Beweis für seine angebliche Schuld lieferte. Martinaud wurde umgehend freigelassen. Er sah, dass Chantal in ihrem Wagen sass und wohl auf ihn wartete. Er stieg zu ihr ins Auto und sah, dass sie tot war. Sie hatte sich mit einer Waffe in die Schläfe geschossen...nachdem sie hörte, dass ihr Mann wegen Doppelmordes an kleinen Mädchen verhaftet wurde, sah sie keinen Sinn  mehr weiterzuleben, zumal sie auch noch am Rande die Leiche eines dritten Mädchen mitansehen mußte. Von Sinnen schrie Martinaud, lief aus dem Auto und zu Gallien...mitten in die Arme und berichtete ihn. Hier endete der Film.

Fazit:
Ein sehr spannender Film, der im Kammerspielverfahren gedreht wurde. Gute 95% des Films fanden ausschlisslich in dem Verhörraum statt und Ventura und Serrault lieferten sich ein packendes Psycho-Duell, wobei Ventura stets alles im griff hatte und Serrault nur nach Ausflüchten suchte und versuchte, alles im griff zu haben Grinsen Guy Marchand spielte eine lange Zeit die dritte Hauptrolle, bis Ventura ihn wegen seiner Entgleisung nach Hause schickte. Romy Schneider spielte im Grunde nur eine Nebenrolle, tauchte in den 57 Minute erstmals auf und ihre Rolle beschränkte sich dann auf eine 5-7 Minuten lange Befragungsszene mit Ventura und dann eben zum Schluß die Parkplatzszenen, die im grunde dialoglos für Schneider waren. Schauspielerisch brillant gespielt - Ventura und Serrault lieferten ganz großes Kino. Ein Film, der völlig ohne Action oder Special Effects oder schnellen Cuts auskam, sehr dialogstark war. Mir hatte der Film wirklich sehr gut gefallen, ist freilich aber für niemanden was, der einzig nur auf Action steht. Das Ende sehr tragisch...Serrault knickte ein, obwohl er letztendlich ja unschuldig war und Ventura hatte letztendlich wegen seiner straffen Verhörmethode Schneiders Leben auf den Gewissen, da sie gar nicht mehr mitbekommen hatte, dass ihr Mann unschuldig. Inwiefern sich Ventura nun Gedanken dazu gemacht hatte, erfuhr man nicht mehr in dem Film.  Der Film zeigte aber auch, was für eine extrem unglückliche Ehe Serrault und Schneider geführt hatte und wie Serrault mit Camille umging, war ja auch schon mehr als grenzwärtig. Bissig auch die Szene, als Serrault meinte, er mag kein Dreck, deswegen wollte er auch nie Kanarienvögel haben, da die am meisten Dreck machen...ein Hund war da besser...und Ventura meinte spitz, ob das denn auch der Grund sei, wieso er keine eigenen Kinder habe, weil die ja auch viel Dreck machen würden Grinsen

 Sehr guter Film/Serie